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Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren

Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren

Titel: Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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nicht schnell genug. Eine junge Frau näherte sich ihr und würde sie vor mir erreichen.
    Aufsehen vermeiden, auch darauf kam es in unserer Branche an. Aber manchmal ließ sich diese Direktive nicht befolgen.
    Ich rannte los und sprang schnell an der Frau vorbei, was mir einen erzürnten Aufschrei einbrachte, riss die Tür auf und sah mich um. Da war der Datenträger, unten in der Ecke. Ich hob ihn auf und betrachtete ihn: ein ganz normaler Speicherkristall.
    Ich steckte ihn ein und verließ die Zelle wieder. »Tut mir leid, meine Dame, ich habe Sie nicht gesehen«, sagte ich höflich. »Sie zuerst, bitte.«
    Überrascht drängte sie sich an mir vorbei.
    Ich ging weiter. Zumindest hatte ich jetzt den Datenträger und damit einen Ort, wohin ich mich wenden konnte. Die Zukunft sah auch nicht mehr ganz so düster aus.
    Mein Ziel lag nicht weit entfernt. Ich schritt durch den Regen aus, den ich nicht mehr bemerkte, die Straße entlang, hoffte, dass der Kristall tatsächlich etwas enthielt, das mir weiterhelfen würde, was immer das auch sein mochte. Ich wusste jedoch, dass es ein sehr dünner Faden war, an dem mein Leben hing.
    Ich suchte in einem Hauseingang Schutz vor dem Regen und steckte den Kristall in ein Lesegerät. Doch bevor ich den Inhalt inspizieren konnte, hörte ich das Kreischen von Reifen. Ein Elektrowagen jagte um die Ecke und hielt vor dem Eingang an. Die Tür des Fahrzeugs wurde aufgestoßen, und ein Mann sprang hinaus. Die Projektilwaffe in seiner Hand sprach eine eindeutige Sprache.
    »Sie haben etwas, das uns gehört«, sagte der Lemurerabkömmling und winkte mit der Pistole.
    Ich hatte keine andere Wahl und stieg in den Wagen.
     
     
    Die Fahrt dauerte nicht lange, Rion. Nach ein paar Minuten stieß man mich hinaus; man hatte mir eine Kapuze über den Kopf gezogen und führte mich weiter. Dann zog man mir die Hülle wieder vom Kopf. Wir standen in einer Art Höhle. Der Mann, der mich in den Wagen gewunken hatte, betrachtete mich kalt; sein Gesicht war ernst, und er sprach ruhig, fast leise. Er schien es gewohnt zu sein, dass man ihm gehorchte. »Wir werden jetzt feststellen, was du weißt. Wenn du lügst …«
    »Wirklich?« Da ich selbst nicht wusste, was ich angeblich wissen sollte, bezweifelte ich, dass das jemand herausfinden konnte, indem er einfach einen Blick auf mich warf. Vielleicht würden sie mich unter Drogen setzen und dann verhören. Doch das würde wahrscheinlich auch nicht funktionieren. Zum einen war ich mentalstabilisiert, zum anderen für solche Situationen ausgebildet.
    Der Mann durchsuchte mich gründlich, nahm den Datenträger an sich und führte mich dann zu einer gepanzerten Tür. Er gab ein Klopfzeichen. Das Schloss klickte.
    »Was haben Sie vor?«, fragte ich.
    Er antwortete nicht, schob lediglich schweigend die schwere Tür auf, und wir traten in die nächste Kammer. Sie war künstlich angelegt, kein natürlicher Hohlraum. Stühle, ein Tisch, ein paar Bücher und ein Teeservice bildeten die überaus bescheidene Einrichtung. Anscheinend legte die selbsternannte Befreiungsfront des Planeten keinen großen Wert auf Bequemlichkeit. Das mochte ein gutes Zeichen sein.
    Aber von einem ranghöheren Mitglied der Organisation war nichts zu sehen. Wir waren die einzigen in der Kammer.
    Und niemand würde nach uns den Raum betreten, denn der Mann verschloss sie von innen.
    »Er wird gleich kommen«, sagte er.
    Ich runzelte die Stirn. Mir kam einiges seltsam vor. Ich befürchtete allmählich, dass die Aktion vielleicht nicht wie geplant ablaufen würde.
    Der Lemurerabkömmling schaltete die Beleuchtung aus. Nun herrschte nur noch ein schwaches Zwielicht, in dem ich ihn kaum noch ausmachen konnte. Was sollte das?
    »Der Datenträger. Wissen Sie, was er enthält?«
    Ich nickte zögernd. »Proben einer Sprache, die vor fünfzigtausend Jahren auf dieser Welt gesprochen wurden.«
    Der Mann schüttelte den Kopf. »Den Beweis, dass unser Volk zehnmal so alt ist, als wir bislang vermutet haben. Dass wir Nachkommen einer Spezies sind, die einmal die Milchstraße beherrscht hat. Dass wir nicht aus dem Nichts kommen … und irgendwann ins Nichts zurückkehren werden.«
    Er sprach so eindringlich, dass mir ein kalter Schauer über den Rücken lief, Rion. Plötzlich verstand ich, was ihn umtrieb.
    »Das alles will ich Ihnen nicht nehmen«, erwiderte ich. »Aber Sie wollen dieses Wissen nutzen, diesen Beweis für die Vergangenheit Ihres Volkes, um sich einer galaktischen Macht anzuschließen, die

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