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Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren

Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren

Titel: Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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Sie unterdrücken wird, unterwerfen, als Kanonenfutter missbrauchen …«
    »Diese Macht behauptet dasselbe auch von Ihnen. Wer sind Sie, dass Sie uns vorschreiben können, welchen Weg in die Zukunft wir beschreiten müssen? Sind Sie besser als die anderen? Unsere Widerstandsgruppe, die Befreiungsfront …«
    Ich nickte traurig, hörte nur noch mit halbem Ohr hin. Mit der Zunge berührte ich den hintersten rechten Backenzahn, löste das Funksignal aus.
    Mein Gegenüber hatte natürlich nicht die geringste Ahnung, was wirklich gespielt wurde. Wir hatten die Widerstandsgruppe bereits eingegrenzt, es war uns nur noch nicht gelungen, ihr Versteck zu finden.
    Bis jetzt.
    Im nächsten Augenblick spürte ich das Prickeln auf der Haut, das den Beginn der Paralyse anzeigte. Die Widerstandsbewegung hatte nicht die geringsten Vorstellungen von unseren tatsächlichen Möglichkeiten. Man hätte mich durchsuchen können, so lange man wollte, man hätte den Peilsender nicht gefunden.
    Der Lemurerabkömmling riss die Augen auf, starrte mich ungläubig an und brach zusammen. Ich hingegen wusste, was mich erwartete.
    Um auf Nummer Sicher zu gehen und eine Gefährdung für mich möglichst auszuschließen, hatten meine Kollegen das Gelände großräumig mit Paralyse-Strahlen bestrichen.
    Ich ließ mich bereitwillig in die Ohnmacht fallen.
    Einen Tag später reichte ich meinen Abschied ein.

 
    Die dritte Ebene
     
    Abrupt kehrte die künstliche Schwerkraft zurück. Mein Körper hatte plötzlich wieder Gewicht. Es traf mich wie ein Schlag, der in den Gelenken entstand, über die Wirbelsäule ins Genick raste und sich dort wie Feuer ausbreitete.
    »Raumsoldaten! Achtung! Gefechtsbereitschaft!«
    Ich fluchte leise über mich selbst. Was war hier los? Der Ausfall der Anzugsysteme hatte mich völlig überrascht. Wie hatte es dazu kommen können?
    Der Feind muss die Positronik des Explorers umprogrammiert haben , war mein erster Gedanke. Sie sendet jetzt Störsignale aus, die die Mikrorechner der Kampfanzüge ausfallen lässt.
    Im nächsten Augenblick wischte ich den Gedanken wieder fort. Wir wussten nichts über die Macht, die die EX-2714 erobert hatte, aber das kam mir doch etwas zu weit hergeholt vor.
    Und welchen Sinn sollte das haben? Die EX-2714 trieb durch den Raum, 17.000 Lichtjahre von Terra entfernt, am galaktischen Arsch der Welt. Die nächsten einigermaßen interessanten Planeten waren Thanaton, von Lemurerabkömmlingen bewohnt, und die rückständige terranische Siedlerwelt Ranjokhan, beide immerhin 125 beziehungsweise 190 Lichtjahre entfernt. Warum sollte ein Unbekannter ausgerechnet hier einen terranischen Explorer kapern, dann treiben lassen und seine Positronik manipulieren?
    Ich fluchte erneut, diesmal laut und vernehmlich, und stürmte vor. Der Gang, den wir gerade durch den Antigravschacht erreicht hatten, bot nicht die geringste Deckung. Ich warf einen kurzen Blick auf die Systemanzeige am Handgelenk des Kampfanzugs. Alle Systeme grün, der Schutzschirm funktionierte einwandfrei. Das beruhigte mich etwas, aber nicht sehr.
    »Position einnehmen!«, erklang die Stimme des Korporals. »Das Schott sichern!«
    »R-Grün übernimmt Absicherung!«, kam es aus dem Helmlautsprecher.
    »R-Blau ebenfalls!«
    »Und R-Rot!«
    Drei meiner Kameraden blieben stehen und sicherten nach hinten und den Seiten, auch wenn von dort nicht viel kommen konnte. Ich lief weiter zu dem Schott am Ende des schmalen Gangs. An der linken Seite fiel mir in Augenhöhe eine handtellergroße Schalttafel auf, deren Displays jetzt allerdings tot waren. Sie war nicht terranischen Ursprungs und hob sich deutlich von dem Metall der Türöffnung ab.
    Korporal Warren trat neben mich. »Ein ganz normales Schott«, stellte er fest und versuchte den Öffnungsmechanismus. Nichts tat sich. Es war blockiert.
    Ich starrte ihn überrascht an. Hatte er die fremde Schalttafel nicht bemerkt? Sie war ein Mahnmal, zu dem Zweck errichtet, möglichen Frevlern gegen das Gebot deutlich vor Augen zu führen, welches Schicksal ihnen drohte.
    Ich leitete die Analyse der Substanz durch die Anzugsysteme ein.
    »R-Gelb!« Der Korporal gab mir ein Zeichen.
    »Aber Sir, sehen Sie denn nicht …«
    »Was soll ich sehen? Das ist ein ganz normales, wenn auch momentan funktionsunfähiges Schott.«
    Ich zeigte auf die Schaltfläche. Sie wirkte bedrohlich auf mich. Die schlichte Metallstruktur strahlte etwas Lockendes, Geheimnisvolles aus, als würde sie dem Betrachter leise und verführerisch

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