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Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren

Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren

Titel: Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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sie zögerlich.
    Ich drehte den Kopf wieder zum Spiegel. Das Gesicht, das sich aus Wasserdampf gebildet hatte, war verschwunden. Kein einziger Tropfen zeugte davon, dass der Spiegel beschlagen gewesen war.
    Einen Moment lang spielte ich mit dem Gedanken, den Ersten Wissenschaftlichen Offizier der IMASO zu fragen, ob sie etwas Außergewöhnliches gesehen habe, verkniff es mir dann aber.
    »Ist alles in Ordnung, Sir?«
    »Ja. Selbstverständlich.« Ich sah mich noch einmal in der Hygienezelle um, konnte noch immer nichts Ungewöhnliches entdecken, und folgte der Frau hinaus.
    Wir verließen »meine« Kabine. Mutlos suchte ich nach einem unverfänglichen Gesprächsthema, von dem aus ich zu einem anderen überleiten konnte, das mich stärker interessierte, aber mein Kopf war wie blockiert. Mir wollte einfach nichts einfallen.
    Schweigend gingen wir bis zum Antigravschacht weiter. Gedankenverloren trat ich hinein – und schrie auf. Ich sackte wie ein Stein in die Tiefe. Über mir hörte ich ein gellendes Kreischen. Christina Gabrielle stand schwankend auf dem Rand des Schachts, drohte ebenfalls hineinzustürzen, warf sich dann aber im letzten Augenblick nach hinten und verschwand aus meinem Blickfeld.
    Die automatischen Sicherheitsvorkehrungen! , durchzuckte es mich. Ein Prallfeld, ein Notaggregat … wie lange war es her, dass jemand gestorben war, weil ein Antigravschacht versagt hatte?
    Falls es ein Notaggregat gab, sprang es nicht an.
    Ich griff mit den Händen wild um mich, versuchte, an der Wand des Schachts irgendetwas zu fassen zu bekommen – ohne in diesem Augenblick daran zu denken, dass ich mir durch einen solchen Rettungsversuch sicherlich den Arm aus dem Schultergelenk gerissen hätte.
    Sie wollen dich töten, Atlan! , hörte ich die surrende Stimme des Kampfroboters. Schon bald. In den nächsten Minuten.
    Und dann die der sprechenden Maus mit den Kulleraugen: Es darf ihnen nicht gelingen, dich zu töten!
    Der Sturz zog sich absurd lange hin. Wie tief war dieser Schacht? Wann würde der Aufprall erfolgen, den ich unmöglich überleben konnte?
    Ich schrie und stürzte und schrie und stürzte …
     
     
     
    Ulcarach
     
    Eine Sprache, Rion. Eine ausgestorbene Sprache.
    Ist sie nur ein Forschungsobjekt für Akademiker, vielleicht der Beweis für eine außerirdische Zivilisation, oder kann sie mehr sein, sogar das Selbstverständnis einer gesamten Spezies? Besser gesagt – die Hoffnung der Nachfahren einer untergegangenen Rasse auf eine eigenständige Identität?
    Ich weiß es nicht, alter Freund. Ich weiß nur, dass ich wegen einer toten Sprache fast die USO verlassen hätte und nun in dem Bereich arbeite, in dem ich arbeite.
    Ich werde dir den Namen des Planeten, auf dem dieser Einsatz stattfand, nicht nennen. Du kennst ja die Verträge, die wir unterschrieben haben, die Verschwiegenheitsklausel. Es muss genügen, dass es sich um eine Welt handelte, die eins mit Thanaton gemeinsam hat: Sie wird von Nachkommen der Lemurer bewohnt.
    Natürlich ging es auch damals darum, einem der kürzlich entstandenen Sternenreiche, die sich vom Solaren Imperium abgespalten hatten, auf die Finger zu sehen. Einheimische Wissenschaftler des Planeten hatten bei Ausgrabungen herausgefunden, dass es vor etwa 50.000 Jahren schon eine Hochkultur auf dieser Welt gegeben hatte. Beweisen konnten sie das der Bevölkerung mit Hilfe eines Datenträgers, der die Sprache dieser Wesen enthielt. Und ich hatte einen ganz bestimmten Auftrag. Du kannst dir vielleicht denken, welchen …
     
     
    Es war eine regnerische, kalte Nacht, in der ich ein für alle Mal meine Lektion lernte. Ich hatte die Gestalt schon seit einer halben Stunde beschattet und beobachtete nun, wie sie eine Vidfon-Zelle betrat. Fünf Sekunden später summte mein Armband-Funkgerät.
    Ich aktivierte es. »Ich höre.«
    Die Gestalt in der Zelle hielt einen kleinen Gegenstand hoch. »Ich lasse den Datenträger in der Ecke liegen«, sagte sie und deutete nach oben, während ihre Stimme aus dem Lautsprecher des Empfängers drang. »Damit habe ich meinen Teil der Vereinbarung erfüllt. Und jetzt verschwinden Sie aus meinem Leben.«
    Die Verbindung wurde unterbrochen, und die Gestalt verließ die Zelle.
    Ich lächelte schwach. In Bewegung bleiben, darauf kam es in unserem Gewerbe an. Immer in Bewegung bleiben. Dummerweise befolgte ich meinen eigenen Grundsatz nicht. Ich wartete, bis die Gestalt in der Dunkelheit verschwunden war, und ging erst dann zu der Vidfon-Zelle.
    Ich war

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