Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt
…«, begrüßte sie mich, noch bevor ich etwas sagen konnte.
»Der bin ich«, entgegnete ich. »Hören Sie: Wie sind Sie hierher gekommen? Besitzen Sie ein Raumschiff?«
»Die MORROK, ja«, lautete die Antwort. »Aber ich weiß nicht …«
»Wie groß?«, ließ ich sie nicht ausreden.
»Eine Springerwalze«, antwortete die Akonin. »Ein Beiboot. Dreißig Meter lang, neun Meter hoch.«
Ich sprang auf und wandte mich wieder dem Roboter zu.
»Calipher, kannst du uns alle tragen?«
»Natürlich, Herr.«
»Gut. Ich möchte, dass du uns so schnell wie irgend möglich in die Außenbereiche des Monolithen bringst. Halte dich zunächst unterhalb des zentralen Hohlraums und bewege dich systematisch in der Nähe der Außenhülle entlang. Wir müssten dort irgendwo auf einen dreißig Meter langen Walzenraumer stoßen, der entweder in einem Hangar liegt oder an den Monolithen angedockt ist.«
»Besteht Ihr auf dem Umweg, Herr, oder soll ich Euch und Euer Gefolge direkt zu dem Raumschiff bringen?«
Für lange Sekunden war ich tatsächlich sprachlos.
»Du kennst die Position der MORROK?«, fragte ich schließlich.
»Ja«, erwiderte Calipher. »Aber wenn wir uns unterhalb des zentralen Hohlraums halten, benötigen wir weit mehr Zeit, als …«
»Schon gut«, stoppte ich seinen Redefluss. »Bring uns zur MORROK. Auf dem schnellsten Weg.«
»Was ist mit … all dem da?«, fragte Santjun und deutete in die Runde. »Wer weiß, wann wir wieder eine Gelegenheit erhalten, uns im Bunker eines Monolithen umzusehen.«
»Sie dürfen mir glauben, dass ich liebend gerne hierbleiben und alles untersuchen würde«, erwiderte ich, »aber wir müssen diesen Malcher aufhalten.«
Der USO-Agent nickte nachdenklich.
Der Roboter hob den Akonen – Padpool, wie ich von Santjun wusste – behutsam vom Boden auf. Seine Begleiterin, sie hieß Shinyan, bestand darauf, bei ihm zu bleiben, woraufhin Calipher sie kurzerhand ebenfalls mit einem seiner Tentakelbeine erfasste und in unmittelbarer Nähe des Verletzten unterbrachte. Nachdem auch Iasana Weiland, Santjun und ich einen Platz gefunden hatten, setzte sich die Maschine langsam in Bewegung, nahm jedoch schnell Geschwindigkeit auf. Schon bald rasten wir in einem Tempo durch die Gänge und Hallen, das ich dem schwer bepackten Calipher niemals zugetraut hätte, und obwohl wir mehr als einmal nur haarscharf an einer Wand oder einem sich nur widerwillig öffnenden Schott vorbeischrammten, kam es zu keinerlei Kollisionen.
Santjun und ich nutzen die kurze Verschnaufpause, um uns gegenseitig auf den neusten Informationsstand zu bringen. Danach erzählte uns Shinyan ihre Geschichte. Ich konnte jetzt sicher sein, dass Malcher mit einem der beiden unbekannten Raumschiffe geflohen war, die kurz nach der Aktivierung des dortigen Monolithen vom Planeten Thanaton gestartet waren. Offenbar hatte er sich bald darauf ins Zartiryt-System aufgemacht.
Was die Bestätigung dafür ist, dass er um die Positionen von mindestens zwei Monolithen wusste , wisperte der Extrasinn. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass er auch noch andere Standorte kennt.
Und das macht ihn zu einem überaus interessanten Mann für uns , gab ich zurück. Wir müssen so schnell wie möglich Quinto Center informieren. Ich will alles über diesen Malcher wissen, was es zu wissen gibt.
Ich wollte Calipher gerade fragen, wie lange wir noch unterwegs sein würden, da huschte der Roboter durch ein breites Doppelschott in eine quadratische Halle hinein. Das Klicken seiner Spinnenbeine hallte gespenstisch zwischen den hohen Silberwänden wider. Die Temperatur schien mit einem Mal um mehrere Grad gefallen zu sein, und vor unseren Mündern entstanden dünne Atemwölkchen.
Im Zentrum des ansonsten völlig kahlen Raums ruhte eine Springerwalze auf ihren acht Landestützen. Ich sah sofort mit Kennerblick, dass das Schiff zwar alt, aber gut gepflegt und voll raumtüchtig war. Shinyan und Padpool gehörten zu den akonischen Busrai-Nomaden, einer Prospektorengilde, wie es sie in der Milchstraße zu Hunderten gab. Meistens handelte es sich um wirtschaftlich eher am Rande des Existenzminimums operierende Gruppen, die gebrauchte und ausgemusterte Raumschiffe billig aufkauften, restaurierten und dann abseits der bekannten Fördergebiete nach Rohstoffen suchten, die einen Abbau lohnten. Homer G. Adams und seine GCC hatten – mehr aus sozialem Pflichtgefühl, denn in der Hoffnung auf Profit – einige dieser Kleinunternehmen unter Vertrag genommen, was
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