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Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt

Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt

Titel: Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Schäfer
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meine Streitmacht lediglich aus einer halbtoten Versorgungsoffizierin ohne Kampferfahrung, einem verhaltensgestörten Roboter und einem USO-Agenten bestand, der nicht in einen Risikoeinsatz, sondern in eine Krankenstation gehörte, wusste der Gegner nicht. Möglicherweise hatte er Kenntnis von der Anwesenheit der IMASO im Zartiryt-System, und wo ein USO-Raumschiff war, waren andere meistens nicht weit.
    Setze Calipher ein , wisperte der Extrasinn. Notfalls musst du den Roboter opfern. Wir müssen so schnell wie möglich eine Nachricht an die IMASO absetzen.
    Die Informationen, die möglicherweise in Calipher schlummern, könnten Gold wert sein , widersprach ich.
    Narr! Die Stimme des Logiksektors klang beißend, wie immer, wenn er mich mit seiner Standardbeleidigung zurechtwies. Du hast die entscheidenden Worte selbst gesagt: Möglicherweise und könnten. Orientiere dich an den Tatsachen, und überlasse den Konjunktiv den Zauderern und Diplomaten. Calipher ist ein Kampfroboter, auch wenn er nicht mehr so funktioniert, wie seine Erbauer es einst beabsichtigt haben. Lass ihn das tun, was er am besten kann.
    Ich wandte mich zu Calipher um – und sah, wie Iasana Weiland hektisch an ihren Gürtelkontrollen hantierte.
    »Was tun Sie da?«, fragte ich verwundert. Sie sah auf, und für einen Moment kehrte die Farbe in ihr Gesicht zurück.
    »Ich …«, erwiderte sie errötend, »… also … ich habe versucht …«
    Den Rest des Satzes hörte ich nicht mehr, denn in meinem Rücken schien in dieser Sekunde die Welt unterzugehen.

 
    Kapitel 34
     
     
    Santjun
     
    Irgendjemand rüttelte ihn immer wieder an den Schultern, doch er wollte nicht aufwachen, nicht zurückkehren in diese chaotische Realität, die nur noch aus Schmerzen bestand. Warum ließ man ihn nicht einfach in Ruhe? Warum ließ man ihn nicht schlafen?
    Doch sein Peiniger gab nicht auf, schlug ihn mit der flachen Hand auf die Wange, goss warmes, schal schmeckendes Wasser über sein Gesicht. Schließlich hielt er es nicht mehr aus, schlug ziellos zu und rollte sich widerwillig zur Seite. Der spitze, kurze Schrei einer Frau brachte ihn endgültig zur Besinnung.
    Die Beule am Hinterkopf besaß die Größe eines Hühnereis, und als Santjun sich aufrichtete, hatte er das Gefühl, seine Schädelplatte würde in zwei Hälften zerbrechen. Die Positronik weigerte sich, ein Schmerzmittel zu injizieren, und für eine neuerliche Überbrückung der Sicherheitsautomatik fehlte ihm die Konzentration. Er hatte wohl schon zu viel Chemie in seinem Körper. Die Akonin – ihr Name fiel ihm nicht mehr ein – half ihm endgültig auf die Beine, musste ihn jedoch weiterhin stützen, da der Bunker in kreiselnde Bewegung geraten war – zumindest, so weit es seine überreizten Sinne anging.
    »Wie … lange?«, brachte er heraus. Er klang wie ein Betrunkener.
    »Vielleicht zwei Minuten«, antwortete die Frau. Ihr rechtes Auge war leicht geschwollen. »Sie sind plötzlich gestürzt und mit dem Kopf gegen eine der Konsolen geprallt. Sie waren bewusstlos. Ich … ich wusste nicht …«
    »Habe ich das getan?« wollte Santjun wissen und deutete flüchtig auf die schnell größer werdende Schwellung im Gesicht der Akonin. Diese nickte nur.
    »Scheiße«, stieß Santjun inbrünstig hervor. »Tut mir leid.«
    »Schon gut. Was … was machen wir jetzt?«
    Der USO-Agent atmete tief ein und wieder aus. Die Luft schmeckte abgestanden und metallisch. Warum fiel ihm das erst jetzt auf? Noch niemals zuvor war er so müde gewesen. Jede Zelle in seinem Körper sehnte sich nach Ruhe, und doch durfte er nicht aufgeben. Er musste handeln. Männer wie er waren geboren, um zu handeln.
    Zwei weitere Schläge erschütterten den Bunker. Santjun musterte die diversen Bildschirme. Auf einigen konnte er undeutlich Diagramme und schnell von unten nach oben laufende Zahlen- und Buchstabenreihen erkennen. Sie sagten ihm nichts, denn Altlemurisch war nicht unbedingt seine Stärke. Im Gegenteil: Sie verwandelten seine Verwirrung in Zorn. Zorn auf sich selbst, denn er war es gewesen, der diesen von Beginn an sinnlosen Einsatz befürwortet hatte. Er war es gewesen, der dem Lordadmiral leichtsinnig gefolgt war, anstatt vehement Einspruch zu erheben. Der Arkonide hatte einen Strauß an Unwägbarkeiten schlicht und einfach ignoriert, hatte sich launenhaft und ignorant gezeigt. Es wäre seine, Santjuns Aufgabe gewesen, den Unsterblichen mit aller Entschlossenheit aufzuhalten – selbst auf die Gefahr hin, eine

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