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Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt

Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt

Titel: Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Schäfer
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hinter einer Konsole in Deckung und riss den Strahler hoch.
    »Langsam, langsam, Santjun«, sagte da eine wohl vertraute Stimme. »Oder wollen Sie als Mörder des Regierenden Lordadmirals der USO zur meistgesuchten Person der Galaxis werden?«

 
    Kapitel 35
     
     
    Atlan
     
    Etwas veränderte sich. Der Energieschirm über dem Bunker flackerte und erlosch. Gleichzeitig hatte ich den Eindruck, dass sich alles um mich herum ausdehnte . Ich fand kein besseres Wort für das, was ich fühlte. Es schien fast so, als wäre der Monolith ein lebendes, atmendes Wesen, das gerade aus tiefem Schlummer erwachte und sich nun reckte und streckte, um die letzten Reste Müdigkeit aus den Gliedern zu schütteln.
    Ein knisternder Überschlagblitz zuckte plötzlich vom Bunker in den zentralen Hohlraum hinein, teilte sich in eine Reihe von Verästelungen und traf die beinahe fertig gestellte Strahlenkanone. Die nachfolgende Explosion schleuderte nicht nur die Trümmer der Waffe, sondern auch jene, die an ihr gearbeitet hatten, in alle Richtungen. Aufgrund der aktivierten Individualschirme wurde jedoch niemand ernsthaft verletzt. Die Männer rappelten sich auf, sahen sich verstört um – und ergriffen nach kurzer Beratung die Flucht. Ihre Kameraden, die den Bunker bislang beschossen hatten, brauchten nicht lange, um sich ihnen anzuschließen. Entweder hatten die Silberherren ihren Truppen den Rückzug befohlen, oder die Angreifer hatten von sich aus beschlossen, dass ein weiteres Anrennen gegen das Pfortenhaus, wie Calipher es genannt hatte, keinen Sinn mehr ergab – trotz des gerade zusammengebrochenen Schutzschirms.
    Ich wies den Spinnenroboter vorsichtshalber noch einmal darauf hin, dass er seine alleinige Aufmerksamkeit auf die Sicherheit Iasana Weilands zu richten habe. Die Maschine, die die Plophoserin wie ein kleines Baby auf einige seiner Tentakelbeine gebettet hatte, erschien mir seltsam nervös. Damit sie nicht auf dumme Gedanken kommen und den Flüchtenden in ihrem schon einmal gezeigten Übereifer hinterhereilen konnte, hielt ich es für angebracht vorzubeugen.
    Die Strecke zum Eingang des Bunkers legte ich im Laufschritt zurück. Das entsprechende Schott öffnete sich ohne mein Zutun. Ich fand mich sofort zurecht, da der Aufbau des Bunkerinneren fast identisch mit dem auf Thanaton war. Ich erreichte den Quergang, wandte mich nach links und betrat Sekunden später die Steuerzentrale. Das Erste, was ich sah, war Santjun, der hinter einer der im Raum verteilten Bedienkonsolen in Deckung gegangen war und mit seinem Handstrahler auf mich zielte.
    »Langsam, langsam, Santjun«, sagte ich. »Oder wollen Sie als Mörder des Regierenden Lordadmirals der USO zur meistgesuchten Person der Galaxis werden?«
    Für einen Moment schien es, als würde er mich gar nicht erkennen, dann aber entspannte er sich und steckte die Waffe weg. Ich sah, dass seine Hand dabei zitterte und er drei Versuche brauchte, bevor er es schaffte, den Strahler im Holster zu verstauen. Sein Gesicht war ebenso hohlwangig und eingefallen wie das von Iasana Weiland. Er bemühte sich um Haltung, als er hinter der Konsole hervortrat und auf mich zukam, doch es war ihm längst nicht mehr möglich, seinen desolaten Gesundheitszustand zu verbergen. Schwankend blieb er vor mir stehen.
    »Schön, Sie zu sehen, Lordadmiral«, sagte er.
    »Wer ist das?«, fragte ich und deutete auf die beiden Akonen, eine Frau, die sich ängstlich gegen die Wand presste, und einen offenbar bewusstlosen Mann, der neben ihr auf dem von Trümmern übersäten Boden lag und eine hässliche Schusswunde an der Hüfte aufwies. Einer der angrenzenden Maschinenblöcke war durch Energiefeuer zerstört worden. Ich suchte Santjuns Blick, der leer und glasig wirkte.
    »Santjun«, rief ich so laut, dass er zusammenzuckte. »Ich weiß, dass ich viel von Ihnen verlange, aber halten Sie noch eine Weile durch. Ich brauche Sie jetzt!«
    »Ja, Sir«, erwiderte der Agent, und seine Haltung straffte sich. In knappen, abgehackten Sätzen informierte er mich über die aktuelle Situation.
    »Malcher«, flüsterte ich, als er geendet hatte. Ich hatte diesen Namen zum ersten Mal in Makra’Khor auf Thanaton gehört und ihm zunächst keine große Bedeutung beigemessen, doch offenbar spielte der Silberherr eine tragende Rolle im Drama um die Monolithen. Ich würde mich um ihn kümmern müssen. Mit zwei Schritten war ich bei der Akonin und ging vor ihr in die Hocke.
    »Sie … Sie sind … Atlan, der Unsterbliche

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