Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt

Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt

Titel: Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Schäfer
Vom Netzwerk:
Bersten an meine Ohren. Ich spürte, wie der Hallenboden unter meinen Füßen schwankte. Santjun packte mich sofort am Arm, aber ich schüttelte seine Hand unwillig ab. Die ständige übertriebene Fürsorge des USO-Agenten ging mir langsam auf die Nerven.
    Der Pfeiler, den ich vor einigen Minuten als Deckung benutzt hatte, bewegte sich plötzlich. Gerade noch rechtzeitig erfasste ich die drohende Gefahr. Ich sprang auf und riss Santjun mit mir. Gemeinsam stürzten wir zu Boden, überschlugen uns mehrfach und rollten ein gutes Stück in Richtung Torbogen. Hinter uns krachte der tonnenschwere Pfeiler mit Donnergetöse in genau jene Trümmeransammlung, in der wir uns gerade noch versteckt hatten. So schnell wir konnten, rappelten wir uns wieder auf, doch es erfolgte kein Angriff.
    »Was …?«, begann der USO-Spezialist verblüfft und verstummte. Ich konnte sein Erstaunen gut nachvollziehen, denn was sich da zischend und klappernd aus den zerbeulten Fragmenten lemurischer Technik grub, bot einen wahrhaft grotesken Anblick. Santjun und ich mussten weiter zurückweichen, weil die durch den jetzt schnell abziehenden Qualm gut erkennbare, mehrere Meter durchmessende Roboterspinne heftig mit ihren Extremitäten wackelte und dabei Metallbrocken von der Größe oxtornischer Riesenmelonen von sich schleuderte. Sie rasten als gefährliche Geschosse durch die Halle, und einer krachte nur eine Armlänge von Santjun entfernt in einen großen Schrotthaufen.
    Ich sah mich nach Iasana Weiland um, konnte die Plophoserin aber nirgendwo entdecken. Sie hätte uns wahrscheinlich sofort sagen können, ob die Spinne lemurischen Ursprungs war oder nicht. Auf jeden Fall schien das Ding nicht zu unseren Gegnern zu gehören, denn die hatte das plötzliche Auftauchen des Roboters offensichtlich ebenso erstaunt wie uns. Sie hatten ihren Angriff vorübergehend abgebrochen und warteten ab. Das änderte sich nun jedoch schlagartig.
    Ich erkannte zwei Humanoide in grauschwarzen Schutzanzügen zwischen den Trümmern. Einer davon deutete sichtlich aufgeregt auf Santjun und mich, dann rissen beide gleichzeitig die Waffen nach oben. Der Spinnenroboter reagierte augenblicklich. Zwei seiner zwölf Beine – sechs auf jeder Seite – zuckten nach vorn und trafen die Männer mit vernichtender Wucht vor die Brust. Ohne die aktivierten Schutzschirme wären sie auf der Stelle tot gewesen. So wurden sie lediglich rücklings gegen die Wand geschleudert und fielen von dort zu Boden, wo sie benommen liegen blieben.
    Nun kam die seltsame Maschine erst richtig in Fahrt. Mit erstaunlicher Geschicklichkeit huschte sie über die Schuttberge, die sich in der Halle türmten, und stieß mit ihren dreifach gegliederten Beinen immer wieder scheinbar wahllos in die Lücken zwischen den Trümmern. Ihr ovaler, im hinteren Bereich mit einer Anzahl kurzer, stummelähnlicher Auswüchse versehener Körper pendelte dabei unstet hin und her. Der Kopf, ein weiteres, wenn auch deutlich kleineres Oval, war mit zwei langen, biegsamen Antennenfühlern ausgestattet. Zwei schwarze, mit kleinen roten Punkten übersäte Kreise sollten wohl so etwas wie Augen darstellen. Insgesamt vermittelte die Konstruktion allerdings einen eher unfertigen und behelfsmäßigen Eindruck. Wie die bisher entdeckten lemurischen Hinterlassenschaften wies auch sie deutliche Spuren des Alters auf. Das Metall war fleckig und stumpf, und wenn sich die langen, dünnen Spinnenbeine bewegten, ertönte ein leises, aber vernehmbares Zischen, so als würden die Gelenke von einer primitiven Pneumatik betrieben, aus der Gase austraten. Dennoch wirkten die Bewegungen flüssig und gewandt.
    Fasziniert schauten Santjun und ich dabei zu, wie der Roboter innerhalb kürzester Zeit unsere zwischen den Trümmern verborgenen Angreifer aufspürte, packte und wie Gliederpuppen durch die Halle warf. Keiner der Fremden kam dazu, auch nur einen einzigen Schuss abzufeuern. Wer konnte, ergriff die Flucht. Die, die es nicht mehr allein schafften, wurden von ihren Kameraden mitgeschleift.
    »Vielleicht sollten wir uns ebenfalls zurückziehen, Sir«, sagte Santjun. »Dieses … Ding kommt womöglich zu dem Schluss, dass auch wir hier eigentlich nichts zu suchen haben.«
    »Denkbar«, gab ich zu, »aber wenig wahrscheinlich. Es muss uns längst registriert haben. Dennoch greift es uns nicht an. Wir sollten uns lieber um Mrs. Weiland kümmern. Kommen Sie. Helfen Sie mir.«
    Wir fanden die Plophoserin kurz darauf unversehrt unter einer ehemaligen

Weitere Kostenlose Bücher