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Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt

Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt

Titel: Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Schäfer
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meine Handschuhe längst ausgezogen und an meinem Gürtel befestigt hatte, spürte ich die warme Feuchtigkeit direkt auf der Haut. Die Luft musste von Wasserdampf gesättigt sein, doch woher kam er?
    Es hat keinen Sinn zu spekulieren , wisperte der Extrasinn. Der Zweck dieser Halle – oder der inneren Experimentalsektoren, wie Calipher sie nennt – lässt sich mit den aktuell verfügbaren Informationen nicht einmal erahnen. Vielleicht wussten selbst die Lemurer nicht genau, was sie hier taten.
    Das glaube ich nicht , widersprach ich mental. Während des Krieges gegen die Haluter waren Ressourcen aller Art knapp. Die Lemurer hätten wohl kaum einen beträchtlichen Teil ihrer Aktivitäten auf die Monolithen konzentriert, wenn sie sich nicht einen klaren Nutzen davon versprochen hätten.
    Ich stelle erfreut fest, dass du noch zu logischem Denken fähig bist , erwiderte mein zweites Ich. Ich sehe es genau so. Dennoch sind die Lemurer in ihren Bemühungen gescheitert. Die Bestien haben sie – Monolithen hin oder her – am Ende einfach überrannt.
    »Sir …?«
    Ich hatte Iasana Weiland nicht kommen hören. Wie sie so vor mir stand, mit ihren zerzausten Haaren, der an vielen Stellen verbrannten Gesichtshaut und dem mutlosen, aber trotzigen Blick in den feuchten Augen, wurde mir deutlicher als je zuvor klar, dass es meine verdammte Pflicht war, diese Frau heil nach Hause zu bringen. Natürlich hatte ich immer wieder betont, dass unser Einsatz gefährlich werden konnte. Natürlich hatte ich sie darauf hingewiesen, dass ihre Teilnahme freiwillig war und dass ihr keinerlei Nachteile entstünden, wenn sie ablehnte. Ich hatte ihr sogar dringend davon abgeraten, Santjun und mich zu begleiten. Aber wem machte ich hier etwas vor? Wenn man die Chance bekam, dem Lordadmiral der USO persönlich auf eine Mission zu folgen, lehnte man nicht ab. Auf keinen Fall! Und auch wenn ich mich zeit meines Lebens niemals mit der Rolle als prominente Galionsfigur und lebende Legende abfinden würde, so haftete sie mir nun einmal an und brachte andere dazu, Dinge zu tun, die sie unter normalen Umständen nicht tun würden. Das durfte ich niemals vergessen.
    »Sir, ich …«, begann die Plophoserin, stockte dann aber. Ich erkannte die drohende Ohnmacht gerade noch rechtzeitig, um beherzt zuzugreifen und die taumelnde Frau aufzufangen. Sanft ließ ich sie zu Boden gleiten.
    Die Positronik des Kampfanzugs diagnostizierte eine akute Kreislaufschwäche, latente Unterzuckerung sowie eine allgemeine Asthenie. Man musste kein Mediziner sein, um Letzteres auf ihre nun bereits mehrstündige Anwesenheit an Bord des Monolithen zurückzuführen. Was immer das geheimnisvolle Objekt auch aus- oder abstrahlte – uns lief die Zeit davon.
    Iasana Weilands Augenlider flatterten, als sie wieder zu sich kam. Zwar hatte die Medoautomatik sofort reagiert und ein paar kräftigende Injektionen verabreicht, doch lange würde das nicht vorhalten. Irgendwann halfen selbst die stärksten Drogen nicht mehr.
    Ich sah Santjun an, der neben mir in die Hocke gegangen war. Ebenso wie die Plophoserin verfiel auch er zusehends, ließ sich das aber nicht anmerken. Nichtsdestotrotz würden auch seine Kräfte früher oder später erschöpft sein. Wir mussten hier raus und zurück zur IMASO.
    »Calipher«, wandte ich mich einmal mehr an den Spinnenroboter, der der ganzen Szene ohne sichtliche Reaktion gefolgt war. Lediglich die langen Kopffühler pendelten sachte hin und her.
    »Gibt es eine Möglichkeit, den Monolithen … die Experimentalstation zu verlassen? Einen Hangar mit Raumschiffen vielleicht, Rettungskapseln oder einen Transmitter?«
    Die Maschine schien nachzudenken. Ich hätte zu gerne gewusst, was jetzt in den Speichern und positronischen Netzen des Wachroboters vorging. Vielleicht fanden wir eine Möglichkeit, Calipher mitzunehmen. Ich war davon überzeugt, dass meine Experten auf Quinto Center in der Lage sein würden, die in ihm schlummernden Informationen freizulegen respektive zu rekonstruieren.
    »Nein«, sagte Calipher nach einer Weile. »Eine so lange Reise sollte man nicht antreten, ohne alle Lichter auszuschalten. Das gebietet die Höflichkeit.«
    »Er redet wieder wirres Zeug«, stieß Santjun hervor. »Es bringt nichts, wenn wir uns weiterhin verstecken, Sir. Wir sollten in die Offensive gehen. Der Roboter hat bewiesen, dass er kämpfen kann. Mit seiner Hilfe könnten wir bis zum zentralen Hohlraum vordringen und den Bunker besetzen.«
    »Ja! Wir müssen

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