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Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt

Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt

Titel: Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Schäfer
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war einmal mehr transmittiert worden. Dem Ara hingegen schien das alles nichts auszumachen; seine Miene blieb ausdruckslos.
    »Na schön.« Die Kommandantin betrat die kleine Krankenstation und setzte sich auf die Kante einer der beiden Behandlungsliegen. Flüchtig musterte sie das große Aquarium, das Atair in einer Ecke des Raums aufgestellt hatte. Jeder an Bord der IMASO wusste, dass die große Leidenschaft des Medizinischen Offiziers in der Züchtung exotischer Fische lag und dass er dieses Hobby schon seit Jahrzehnten betrieb.
    »Wie ist es um unsere Bestände an Analgetika bestellt?«, fragte Naileth Simmers.
    »Wenn Sie wissen wollen, wie lange wir 150 Menschen mit Schmerzmitteln versorgen können, werden Sie meine Antwort nicht mögen«, erwiderte der Ara.
    »Auch wenn mein Bedarf an schlechten Nachrichten für die nächsten Monate bereits gedeckt ist, Oberleutnant – raus mit der Sprache.«
    »Zwei Maximaldosierungen pro Person«, sagte Geriok Atair. »Alles andere würde nicht mehr wirken. Ich befürchte allerdings, uns bleibt auch so nicht mehr viel Zeit.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Wie Sie wissen, hat die moderne Medizin nicht allzu viele Erfahrungen mit dem sogenannten Entzerrungsschmerz. Frühere Langzeitstudien an Raumfahrern haben gezeigt, dass Transitionen oder Transmitterdurchgänge grundsätzlich ungefährlich sind, wenn zwischen den einzelnen Etappen respektive Sprüngen ausreichende Karenzen, also Ruhepausen liegen. Was allerdings geschieht, wenn man einen menschlichen Organismus über Stunden hinweg beständig transitiert, darüber gab es bisher keine Erkenntnisse. Bis jetzt.«
    »Das scheint Sie ja geradezu in Ekstase zu versetzen, Mr. Atair«, entfuhr es Naileth Simmers, bevor sie es verhindern konnte. Sie hätte sich am liebsten auf die Zunge gebissen, doch dazu war es jetzt zu spät. »Entschuldigen Sie bitte«, sagte sie sofort. »Das war dumm von mir.«
    »Eine Entschuldigung ist nicht notwendig.« Der Ara ging an seinem Gast vorbei und aktivierte einen Computerbildschirm. »Die Aufgabe eines Arztes ist es, Leben zu retten und Leiden zu lindern. Mir ist durchaus bewusst, welche Verbrechen Vertreter meines Volkes in der Vergangenheit unter dem Banner angeblicher Nächstenliebe verübt haben, und ich bin alles andere als stolz darauf. Die Abneigung, die viele Völker der Milchstraße gegen uns Aras empfinden, ist nachvollziehbar.«
    »Das mag sein«, entgegnete die Kommandantin. »Aber niemand hat das Recht, ein ganzes Volk aufgrund der Taten einiger weniger zu verurteilen. Die Aras haben zu allen Zeiten die besten Medizinern dieser Galaxis gestellt, und wir verdanken ihnen den Sieg über zahlreiche furchtbare Krankheiten.«
    »Ich werde Ihnen nicht widersprechen«, erwiderte Geriok Atair und neigte den Kopf. »Darf ich fortfahren?«
    »Ich bitte darum.«
    »In seiner einfachsten Definition ist der Schmerz ein Warnsignal des Körpers, der uns darauf aufmerksam machen soll, dass etwas nicht in Ordnung ist. Wir sprechen dann von einem physiologischen Schmerz, das heißt, er wird durch eine Reizung bestimmter Nervenenden ausgelöst und klingt ab, wenn die entsprechende physiologische Störung beseitigt ist.«
    »Soweit ich weiß, ist es genau das, was ein Transmittersprung auslöst«, sagte Naileth Simmers.
    »Nur bedingt«, schränkte Geriok Atair ein. »Man vermutet, dass bestimmte Hyperfrequenzen mit den bioelektrischen Feldern organischer Lebewesen wechselwirken, was jedoch nicht erklärt, warum der Schmerz ausgerechnet im Nacken entsteht. Durch den Umstand, dass wir nun seit mehr als vier Stunden einer permanenten hyperfrequenten Bestrahlung dieser Art ausgesetzt sind, habe ich herausgefunden, dass sich die Schmerzqualität sehr schnell in den neuropathischen Bereich verlagert.«
    »Eine Nervenschädigung?«, fragte die Kommandantin alarmiert.
    »Es sieht so aus. Sehen Sie selbst.«
    Der Ara aktivierte den Bildschirm. Naileth Simmers erkannte die positronisch aufbereitete Darstellung sofort. Sie zeigte eine Reihe von Nervenfasern, die sich durch ein Netz aus blau eingefärbten Körperzellen wanden und immer weiter verästelten.
    »Das ist gesundes Gewebe, das ich mir kurz nach unserer Ankunft im Zartiryt-System entnommen habe«, erklärte Geriok Atair. »Seit wir in die Transmitterfalle gerieten, habe ich jede halbe Stunde eine weitere Probe entnommen.«
    »Sie schnippeln an sich selber herum?«, fragte die Frau.
    »Per Mikrolaserskalpell, ja«, winkte der Ara ungeduldig ab.
    Auf dem

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