Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Atlan 13 - Monolith 03 - Echo der Verlorenen

Atlan 13 - Monolith 03 - Echo der Verlorenen

Titel: Atlan 13 - Monolith 03 - Echo der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
Vom Netzwerk:
zeichnete ein Sternchen in die eintönig grüne Fläche, in der viele Hunderte flüssigkeitsgefüllte Trichter glänzten, »hat die GEWINN DES DELTAS die Bodenanker gesetzt.«
    Alle markierten Punkte lagen verhältnismäßig dicht beieinander. Das Heißluftschiff war von unserer Lichtung am wenigsten weit entfernt, der Monolith am weitesten. Ich sah auf dieser unvollkommenen »Karte«, dass sich nach Norden und Nordwesten zu das Gelände änderte. Zunächst erkannte ich im dichten Dschungelgebiet einige freie Flächen, dann, weiter entfernt, gab es nur kleinere Waldbezirke inmitten einer savannenartigen, leicht hügeligen Landschaft. Ein schmaler Flusslauf und, zwischen dem Schiff der Silberherren und dem Monolithen, ein breiter Strom, flossen in vielen Windungen von West nach Nordost und Ost.
    »Eine Gruppe bewegt sich bis zu dieser freien Fläche«, schlug ich vor. »Dort, am Boden, treffen wir mit dem Schiff der tüchtigen Sippe zusammen und versuchen, einen Shift zu verladen.«
    »Wenn wir jetzt zur Hochfläche auf dem Felsen aufbrechen, sind wir mit dem Schiff in neun Stunden am Treffpunkt«, errechnete Asberfahn. »Wie soll es weitergehen, wenn dein Plan gut ist?«
    »Zwei Shifts und alle unsere Leute dringen wieder in den Wald ein und fahren nach Nordwesten. Vielleicht bis zu diesem Punkt in der Savanne.«
    Es waren etwa zwanzig Kilometer. Fünf, sechs Stunden Fahrt, meist durch den Dschungel, so wie wir ihn kannten. Dann erstreckte sich bis zum Fluss das Grasland mit einzelnen Wäldern, die wir umfahren konnten. Das Grasland auf Lumbagoo sah sicherlich anders aus als eine terranische Savanne.
    »Und wie geht es jetzt weiter?«, wollte die Kommandantin wissen.
    Ich zeigte ein zuversichtliches Gesicht und fuhr fort: »Bis der Konvoi den Treffpunkt erreicht hat, sollte Asberfahns Luftschiff nacheinander die beiden Siedlungen erreicht haben. Dort versuchen wir, zwei weitere Schiffsmannschaften für unseren Plan zu begeistern. Sie fliegen schließlich zum Treffpunkt und laden zwei Shifts und den Rest der IMASO-Crew ein. Gemeinsam fliegen wir daraufhin zum Monolithen und zum Silberherren-Schiff, wo wir die Ruhe der bösen Silberherren stören. Denn deren Ziel ist ebenso der Monolith. Nur werden wir, wenn der Plan aufgeht, die Ersten am so genannten ›Finger der Götter‹ sein.«
    »Und wenn der Monolith zerstört wird?«, erkundigte sich Iasana ruhig.
    Ich wies auf die Seruumi und antwortete: »Wir fordern sie auf, vorübergehend aus der Nähe des Monolithen zu flüchten, nach Süden oder Südosten. Mein Plan hat den Vorzug der Einfachheit.« Ich machte eine Pause. »Ob die einzelnen Teile wie gewünscht ineinandergreifen, bleibt fraglich. Wir werden improvisieren müssen, wahrscheinlich viele Male. Wenn uns die Schiffe nicht hoch durch die Luft transportieren, fahren wir zwischen den Wurzeln weiter wie bisher.«
    Der weibliche Erste Wissenschafts-Offizier Christina Gabrielle wandte sich an Asberfahn und Eparhoon und lächelte schmeichelnd. Bei ihrer Frage hatte der Translator die wenigste Arbeit, denn sie galt als Sprachenwunderkind und beherrschte unter anderem das Lemurische, das nur noch auf wenigen vergessenen Welten gesprochen wurde, also eine beinahe ausgestorbene Sprache war, fehlerfrei.
    »Verfügen die Seruumi dieser Welt über ein Nachrichtensystem, mit dem sie sich untereinander über weite Entfernungen hinweg verständigen können?«
    Die beiden Kartenzeichner blickten einander schweigend an. Unruhe kam unter den übrigen Sippenangehörigen auf. Dann entschloss sich Asberfahn zu reden.
    »Es gibt ein Mittel der Verständigung, Sternen-Atlan. Aber es ist unsicher. Niemand weiß warum an einem Tag die Signale gehört werden, am anderen nicht. Wir glauben, dass die Wurzeln alter Trichterbäume zusammenwachsen.«
    »Signale? Wie geht das vor sich?«, fragte Amelia Marcos, der Funkoffizier.
    »Mit dem Großen Hammer. Wir haben einen beim Schiff.«
    »Großer Hammer? Wurzeln?«
    Wir erfuhren, dass kräftige Schläge dicht über jenem Abschnitt eines Stammes, an dem die riesigen Wurzeln begannen, mit erheblicher Verzögerung auch an entfernten Stellen zu hören waren. Also Infraschall, sagte ich mir, der vom Wurzelgeflecht weitergeleitet wurde. Notwendigerweise war das System ungenau und störanfällig; vielleicht hingen Reichweite und Deutlichkeit von Parametern wie Bodenfeuchtigkeit, Zustand und Art des Erdreichs ab, in dem die Bäume wurzelten, oder von esoterischen Dingen wie Erdstrahlen oder

Weitere Kostenlose Bücher