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Atlan 13 - Monolith 03 - Echo der Verlorenen

Atlan 13 - Monolith 03 - Echo der Verlorenen

Titel: Atlan 13 - Monolith 03 - Echo der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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beeindruckt.
    »König der Luftpfade«, sagte ich und legte meine Hand auf die Schulter der Kommandantin, »dies ist Major Simmers, der weibliche Chepteyn meines Schiffes, das nunmehr ein Wrack ist. Reicht euch die Hände.«
    Seine Heißluftschiffsippe sah schweigend durch den HÜ-Schirm hindurch zu und begann zu rufen, als er selbstbewusst die Hand hob. Naileth wechselte den Kaffeebecher in die Linke. Dann packten sie und er einander an den Handgelenken und bewegten die Unterarme heftig auf und ab.
    »Und von diesen seltsamen Dingen, von denen wir bisweilen geträumt haben – fällt etwas für uns ab, wenn wir das Abenteuer des Handels gegen den Wagemut schneller, leiser Lastentransporte vertauschen?«
    Auch ich hob die Hand und legte sie auf die Brust.
    »Alles, was wir entbehren können und zurücklassen, wenn unsere Leute uns in Sternenschiffen abholen.«
    »Ist das dein Versprechen, weißhaariger Atlan von den Sternen?«
    »Das ist fast ein Schwur, Asberfahn«, bestätigte ich. »Und jetzt lasst uns darüber reden, ob dein famoses Schiff einen dieser Kästen tragen kann. Wir nennen sie ›Shift‹, und sie sind bedenkenswert schwer.«
    Der Translator übersetzte wortgetreu. Ich sagte Milton Elks, dass die HÜ-Schirme desaktiviert werden sollten. Kurze Zeit später umringten die Sippenangehörigen ihren Kapitän, und eine allgemeine, laute Redeschlacht begann.
    »So wie ich Sie zu kennen glaube, Lordadmiral, brüten Sie und Ihr Extrasinn gerade einen Ihrer berüchtigten USO-Pläne aus«, sagte Iasana leise zu mir. »Noch ein Geheimnis, oder diskutieren wir’s öffentlich?«
    Ich antwortete grinsend, ohne die Blicke von den aufgeregten Seruumi zu lassen: »Kein Geheimnis, Leutnant, aber noch reichlich unausgegoren. Wir müssen alles noch mit den Eingeborenen diskutieren. Drei veritable Heißluftschiffe spielen dabei die Hautrollen.«
    »Sie machen mich neugierig«, lautete die überraschte Antwort. »Ich spreche für uns alle.«
    Ich ließ mir vom Funkoffizier Amelia Marcos ein Rationspaket geben, riss die Verpackung auf und begann zu essen. Interessiert sahen die Seruumi zu. Schließlich siegte nicht mein arkonidischer Altruismus, sondern die kalkulierte Großzügigkeit. Unsere neuen Freunde waren, so hatte Asberfahn berichtet, fast eineinhalb Tage durch den Dschungel gerannt, zwar nicht ohne Flüssigkeit, aber fast ohne Essen. Ein weiteres Zeichen der Freundschaft, sagte ich mir und bat Amelia, jedem Seruumi ein solches Paket auszuhändigen.
    Asberfahn hatte sich als neugierig und tatkräftig präsentiert. Eine gewisse Schlitzohrigkeit konnte ich ihm nicht absprechen. Mit seiner Hilfe, den Sippen »Derer vom Strom« und den »Waldschwebern« konnten wir – vielleicht – in die Nähe des Silberherren-Schiffs vorstoßen und einen Scheinangriff starten. Auch der Weg zum Monolithen war – vielleicht – kürzer und weniger strapazenreich, wenn uns die GEWINN DES DELTAS half. Dass ein Heißluftballon einen Shift tragen konnte, bezweifelte ich. Aber ein größeres, gut ausgerüstetes Team – sicherlich.
    Zuerst allerdings musste ich Asberfahn und seinen Leuten erklären, welche Gefahren vom Monolithen ausgingen.
     
     
    Eine Stunde später: Meine Leute und die Sippe der »Unentwegt Tüchtigen« – welch ein Name! – standen und saßen in einem unordentlichen Kreis zwischen den Shifts und auf deren Ketten. Die Roboter bewachten unverändert die Lichtung mit störungsfrei funktionierenden HÜ-Schirmen. Chepteyn Asberfahn und einer seiner Pailuten, Eparhoon, saßen nebeneinander. Der Anführer hielt ein Klemmbrett mit einer Positronik in der Hand, die ein Ortungsbild der Mondoberfläche zwischen Swamp City und dem Gebirge im Norden projizierte; eine schlechte holografische Wiedergabe. Asberfahn war von der Darstellung hingerissen und sah den Zeichenstift an, als sei es ein Zauberstab.
    Ich hatte den Standort des Monolithen und die Stelle markiert, an der die TRAUM DER EWIGKEIT niedergegangen war.
    »Du kennst die Landschaft?«, fragte ich und betrachtete misstrauisch die beiden Seruumi.
    Asberfahn nickte und antwortete stolz: »Was denkst du, Freund Atlan? Aus der Luft kennen wir unser Land besser als vom Boden aus.«
    »Verständlich. Dann zeichne bitte die beiden Siedlungen ein, die der ›Waldschweber‹ und ›Derer vom Strom‹.«
    »Hier und hier.« Er malte zwei Kreise.
    Eparhoon deutete mit beiden Zeigefingern auf die Karte und bestätigte: »So ist es. Ganz genau. Und hier«, er nahm den Stift und

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