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Atlan 13 - Monolith 03 - Echo der Verlorenen

Atlan 13 - Monolith 03 - Echo der Verlorenen

Titel: Atlan 13 - Monolith 03 - Echo der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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meine Kommandogruppe.
    Auf Calipher-SIM SIEBEN wollte ich nicht verzichten, auch drei weitere GLADIATOR-Typen sollten mein Vorhaben unterstützen. Milton Elks, der meist übelgelaunte Cheftechniker, würde vermutlich mit Bordmitteln aus Asberfahns Schiff ein düsengetriebenes Ungetüm basteln. Pilot Ramit Claudrin und Iasana Weiland hatten gedrängt, mich begleiten zu dürfen. Ich besprach mit ihnen die Einzelheiten unserer Ausrüstung, und etliche Minuten danach ruckten die Gleisketten des ersten Shifts an. Es dauerte keine fünf Minuten, dann walzten wir wieder in den Dschungel hinein, dem ersten Treffpunkt entgegen. Etwa nach einem Drittel des Weges würden wir uns vom Rest des Konvois lösen und den Schutz des Waldes verlassen. In meiner Vorstellung dröhnten rhythmische Schläge gegen die Baumstämme und setzten sich unhörbar rund um den Mond fort.
     
     
    Vor einiger Zeit, vielleicht vor zwei Jahren, waren der Waldrand und die kleinen Ebenen davor einem Brand zum Opfer gefallen. Baumstümpfe, schwarzes Geäst und abgestorbener junger Wald breiteten sich vor den Shifts aus. Als der Konvoi das Halbdunkel verließ und der erste Flugpanzer ins Licht des Tages hinausfuhr, stob unter den Füßen der Roboter schwarze Asche auf, die sich auf alles legte, das sich bewegte; Menschen, Robots und Shifts. Der nächste Wald aus jüngeren Bäumen – sie waren kaum halb so hoch wie die des Dschungels und vom Brand verschont geblieben – stand in etwa einem Kilometer Entfernung.
    Major Simmers sagte zu mir: »Auf gleicher Höhe des Waldes läuft laut Karte und Drohne ein Bach. Dort müssen wir uns vom Konvoi trennen.«
    »Verstanden«, sagte ich ins Funkmikro. »Irgendwelche Anzeichen gegnerischer Beobachtung?«
    »Negativ, Sir«, meldete sich Torben Santorin.
    Aus dem Dschungel hinter uns quoll dünner Nebel, der sich in der Höhe der Trichtermündungen ausbreitete und den Blick auf den Planeten Ajatan verschleierte. Nacheinander rollten die Shifts aus dem Wald hervor, zwischen ihnen Roboter und Raumfahrer auf Schwebeplattformen. Die Aschewolken wurden größer und dichter. Um uns ragten schwarz berußte und halb verkohlte Baumstümpfe auf, zwischen denen sich längst wieder hellgrüne Büsche und unzählige Ranken ausgebreitet hatten. Die Gleisketten hinterließen tiefe und breite Spuren im Gelände. Wir setzten die Geschwindigkeit herauf und versuchten mit den bordeigenen Ortungssystemen die Umgebung abzutasten. Ich wagte nicht, die Antigravprojektoren und die Feldtriebwerke zu aktivieren, denn deren Energieemission würde schnell geortet werden können.
    Bisher schienen uns die Silberherren nicht entdeckt zu haben. Ohne weiteren Zwischenfall erreichten wir das bewachsene Ufer eines Baches mit grünlichem Wasser. Eine Art blaues Schilf mit gelben Blüten in kugeligen Dolden wuchs in einem breiten Streifen. Viele kleine Tiere flüchteten hüpfend und schwirrend; über dem Wasser tanzten große Mückenschwärme. Mein Shift bog nach rechts ab und blieb stehen. Ich stieg aus und wartete, bis das zweite Fahrzeug neben mir hielt.
    »Freiwillige vor!«, rief ich. »SIM SIEBEN – mit einem GLADIATOR an die Spitze.« Iasana, der Pilot, und Milton Elks warteten in der Kabine. Noch hatten wir die schweren Kampfanzüge nicht angezogen und bewegten uns ohne Schwierigkeiten. Aus dem anderen Shift kletterte die Kommandantin und streckte die Hand aus.
    »Wir warten am zweiten Treffpunkt, Sir. Wenn nichts dazwischenkommt«, sagte sie. »Und ich kann nur hoffen, dass unsere Bildfunkverbindung nicht wieder durch Psi-Überfälle gestört wird.«
    SIM SIEBEN und sein robotischer Begleiter stapften langsam am Bachufer entlang. Ich winkte zu den anderen Teilnehmern des Konvois hinüber und hoffte, dass die Schwerverletzten in den Allzweckfahrzeugen die folgende Tortur überleben würden. Wir konnten nicht mehr für sie tun, als wir bisher unternommen hatten. Sie waren so gut wie möglich versorgt.
    Auf der Ladefläche waren nicht nur die Kampfanzüge verzurrt, sondern Vorräte und solche Werkzeuge und Ausrüstungsteile, von denen wir glaubten, dass sie an Bord des Luftschiffes nützlich sein konnten und überdies als Geschenke zu verwenden waren – um bei Asberfahns Sippe und Artgenossen Wohlwollen zu sichern. Wir waren dringend auf ihre Großzügigkeit angewiesen.
    »Start!«, sagte ich, drückte Naileth Simmers’ Hand und stieg ein. Ramit Claudrin schloss das Schott und ließ den Shift anrollen. Wir fuhren, gesteuert vom Autopiloten, in

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