Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Atlan 13 - Monolith 03 - Echo der Verlorenen

Atlan 13 - Monolith 03 - Echo der Verlorenen

Titel: Atlan 13 - Monolith 03 - Echo der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
Vom Netzwerk:
Bodenelektrizität. Gleichgültig, wie es funktionierte; wenn wir einen guten Tag hatten, konnten wir durch Asberfahns Leute unsere Warnungen weitergeben lassen.
    »Dann müsst ihr, sobald ihr den Großen Hammer in den Händen habt, eure Sippen mit Schlägen auf die Stämme warnen. Alle Seruumi sollten die Umgebung des ›Fingers der Götter‹ verlassen. Bis auf die beiden mit den Luftschiffen. Ich erkläre dir später, warum es wichtig ist.«
    Die zusätzliche Schwierigkeit der Nachrichtenübermittlung bestand darin, dass ein oder mehrere Sippenangehörige von der Zwischenschicht, auf der sie lebten, bis zum Boden hinunterklettern mussten. Asberfahn, der binnen kurzer Zeit gemerkt hatte, dass ihm und seiner Sippe unser technischer Vorsprung deutliche Vorteile bringen konnte, würde uns helfen, soviel stand fest.
    Trotz allem: Das Risiko war nicht geringer geworden. Es hatte sich an unseren Problemen nichts geändert. Die Vorstöße zum Monolithen und zu unserem Gegner waren und blieben Himmelsfahrtkommandos. Meiner Überzeugung nach musste der Monolith zerstört werden, wenn es nicht gelang, die lemurischen Einrichtungen zu desaktivieren. Aber wir waren nicht allein – die Silberherren hatten das gleiche Ziel.
    Die Holokarte mit den Markierungen ging von Hand zu Hand. Aufgeregt diskutierten die Seruumi die Darstellung und meine Vorschläge. Ich hoffte, dass ich Asberfahn von der Bedeutung des Monolithen für Lumbagoo, alle Seruumi und Schlammer und sämtliches Leben zu überzeugen vermochte.
    Die lange Pause auf der Lichtung hatte der IMASO-Mannschaft gut getan. Viele USO-Mitarbeiter hatten schlafen, ausreichend essen, trinken und ausspannen können. Der Planet beherrschte nur noch den halben Himmel über dieser Hemisphäre Lumbagoos. Aber es gab noch eine traurige Pflicht zu erfüllen: Trotz meiner fragwürdigen Versuche, die Wirkung des Zellaktivators auf andere zu übertragen, waren die drei am schwersten Verletzten gestorben. Sie lagen, in Decken eingewickelt, am Rand einer Grube im Kies. Wir würden ihr Grab mit großen Steinen bedecken und stillen Abschied von ihnen nehmen.
    »Wir haben euer Essen und feine Draenqe bekommen«, begann Asberfahn und reichte der Kommandantin feierlich die Holokarte. Er verbeugte sich und hielt dabei seinen Brillenhut fest. »Ihr habt uns von der unseligen Wut der plötzlichen Träume geheilt. Jetzt werden wir zum Schiff zurücklaufen, viel heiße Luft und Dampf kochen und mit der GEWINN DES DELTAS rasch zum Treffpunkt kommen. Möge der Weg, unserer und eurer, leicht zu gehen sein.«
    Langsam drehte er sich im Kreis, winkte seinen Zuhörern und schüttelte mir und der Kommandantin die Unterarme. Die Seruumi suchten aus dem Haufen ihre Waffen heraus und folgten dem Anführer. Er ging zwischen zwei Robots auf die Lücke im schillernden HÜ-Wall zu, machte weitere und schnellere Schritte und rannte schließlich die Schrägfläche der heruntergebrochenen Zwischenschicht hinauf. Sechzig Seruumi folgten ihm ins Halbdunkel des Dschungels, zwischen Fliegenschwärmen und Wolken winziger Mücken, über Wurzeln und durch kümmerliche Pilzgewächse zur Kante der Schräge. Sie verschwanden spurlos binnen weniger Minuten.
    »Da laufen sie hin. Glaubst du, dass sie rechtzeitig am Treffpunkt sein werden?«, fragte die Kommandantin den Funkoffizier. Amelia Marcos klaubte ein zeckenähnliches Etwas aus ihrem langen schwarzen Haar, lächelte und nickte.
    »Er und sein Steuermann machen einen durchaus kompetenten Eindruck. Ich bin mehr als neugierig auf das Heißluftschiff«
    »Aufbruch nach dem Begräbnis«, rief ich und wies auf den Rand der Lichtung. »Bisher haben wir nicht über das andere Schiff gesprochen. Bisher scheinen die Silberherren uns nicht aufgespürt zu haben. Das wird sich schnell ändern, wenn wir aus dem relativen Ortungsschutz des Waldes herauskommen.«
    »Wir passen auf!« Santorin hob den Kopf und blickte zur Unterseite der Trichter hinauf. »Spionsonden und Drohnen können wir anmessen und ausschalten.« Er schlug auf den Projektorlauf seiner Waffe und ging dann in die Richtung der drei Toten. »Bringen wir es hinter uns.«
    Wir waren schnell mit unserer traurigen Arbeit fertig. Über den Gräbern erhob sich eine Pyramide aus rund geschliffenen großen Kieseln; den schönsten, die wir gefunden hatten. Der Konvoi formierte sich, und während die GLADIATOR-Robots wieder stampfend die Spitze übernahmen, stellte ich aus den Meldungen der Freiwilligen die erste Gruppe zusammen;

Weitere Kostenlose Bücher