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Atlan 13 - Monolith 03 - Echo der Verlorenen

Atlan 13 - Monolith 03 - Echo der Verlorenen

Titel: Atlan 13 - Monolith 03 - Echo der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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auseinanderwehte, tauchte hinter den letzten Felsbrocken die Öffnung des Artefakts auf. Die Staubwolke lagerte sich in weitem Umkreis auf den Pflanzen, den Felsen und den Shifts ab.
    »Jetzt kommt Ihr großer Augenblick, Santjun«, dröhnte Marik. »Zeigen Sie uns die Geheimnisse des Monolithen!«
    Santjun nickte und ging näher an den Eingang heran. Eine quadratische Öffnung zeichnete sich in einigen Metern Entfernung dunkel ab. Santjun sah abermals seine Vermutung bestätigt.
    »Links vom Eingang sollte die Energieerzeugung zu finden sein«, sagte er und nickte Thalia zu. »Die Pforte und der Eingang sind durch einen Energieschirm gesichert. Vielleicht genügt der Beschuss durch drei Robots.«
    Das Silbermetall, aus dem der Monolith bestand, das organische Gitter mit seinen eingelagerten ultraschweren Atomen, würde im Inneren gleichermaßen warm und leuchtend-durchscheinend sein. Den Kommandanten und seine Mannschaft erwarteten unzählige Kriechgänge und Korridore, dazu Hallen und seltsame Galerien.
    Onjar Mariks Soldaten dirigierten drei Robots, die das Feuer auf den Schutzschirm eröffneten und ihn mit ohrenbetäubendem Lärm und einem Bombardement aus Hochenergiestrahlen durch Überlastung zum Versagen brachten. Aus der Tiefe des Dschungels kam unvermittelt ein Schrei, ein gellendes Heulen und Kreischen, wie von einem rasenden Raubtier. Santjun drehte unruhig den Kopf, aber er konnte keinen Tierriesen zwischen den Stämmen entdecken.
    »Die Primärsysteme liegen offen vor Ihnen, Kommandant«, erklärte der USO-Spezialist und wartete, bis Soldaten und Wissenschaftler an ihm vorbei zum Eingang stapften. Ihre Schritte waren schneller geworden; im Inneren des Bauwerks schienen sie größere Sicherheit zu erwarten. Seit seinem Eindringen in den Thanaton-Monolithen war Santjun darüber verblüfft, dass nahezu alle lemurischen Einrichtungen noch immer zuverlässig arbeiteten. Er und die Medikerin folgten den Eindringlingen.
    Zwei Roboter postierten sich vor dem Eingang und blockierten ihn, indem sie ihre eigenen Schutzschirme aktivierten. Der Kommandant ging langsam und Schritt um Schritt wachsam sichernd durch den Eingangskorridor und verschwand hinter dem Knick. Die anderen Teilnehmer der Expedition folgten ihm und verteilten sich rechts und links in den anschließenden Räumen. Schon nach wenigen Metern änderten sich die Temperatur und die Beleuchtung. Nach der äußeren Silberschicht gab es hier nur Bereiche, in die das Licht des Tages durch halbtransparente Wände und Querwände eindrang oder durch bullaugenartige Röhren. Am Ende des Querganges glaubte Santjun einen mannsgroßen Busch mit grünen Blättern zu erkennen.
    Wieder erblickte er jene Auswucherungen und Verwachsungen, deren Funktionen auf Thanaton nicht hatten entschlüsselt werden können. Scheingewächse mit Ästchen und Blättern aus Silbermetall entsprossen aus Ecken und den Füßen dicker, runder Säulen. Kurze Zeit später entdeckte er Gänge und Durchgänge, die offensichtlich von Lemurern erweitert worden waren.
    Je tiefer er eindrang, desto häufiger sah er lemurische Symbole und Schriftzeichen. Er begann nach dem Kommandanten zu suchen, aber Marik schien sich in einem Kriechgang verirrt zu haben.
    Ein vager Impuls veranlasste Santjun, den Helm seines Anzugs zu schließen. Er regelte die Innenversorgung ein und fragte sich, ob er an Verfolgungswahn oder übersteigerter Todesfurcht litt. Er befürchtete allen Ernstes, dass sich der Monolith mit einem Gasangriff oder einem Ausbruch direkt gezielter Energie gegen die Eindringlinge wehren könnte.
    Das Display im Helminneren blitzte auf und generierte ein Bild.
    Das Logo Lemurs!
    Im Verlauf mehrer Sekunden verwandelte sich das Logo in ein Katzengesicht. Die Katze begann breit zu grinsen, solange, bis das Holo langsam ausblich … und wieder fürchtete Santjun, einer Halluzination zum Opfer gefallen zu sein.
     
     
    Onjar Marik wartete, bis die Roboter zur Seite ausgewichen waren und die Schutzfelder desaktiviert hatten. Dann betätigte er den Kontakt der Helmfunkanlage und sagte: »Team Zwei. Seid ihr einsatzbereit?«
    »Selbstverständlich. Wir haben den Anruf erwartet«, drang die Antwort aus den Innenlautsprechern. »Sollen wir die Wartestellung beziehen?«
    »Sofort. Ich warte auf die Vollzugsmeldung.«
    »Verstanden. Sofort.«
    Die zweite Gruppe aus der TRAUM DER EWIGKEIT, die kurz nach dem Kommandanten aufgebrochen war, hatte am Waldrand Halt gemacht. Sie hatte klare Befehle erhalten.

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