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Atlan 13 - Monolith 03 - Echo der Verlorenen

Atlan 13 - Monolith 03 - Echo der Verlorenen

Titel: Atlan 13 - Monolith 03 - Echo der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
Vom Netzwerk:
Netzwerk. Das war die nächste Erkenntnis meines Aufenthalts in der Nährflüssigkeit. Ich hatte es tatsächlich mit einem Träumer zu tun. Die Träumer lebten in Symbiose mit den Trichterpflanzen und wachten über den Mond. Die Trichterpflanzen aber waren auf passive Art hochgradig psi-begabt und auf bestimmte Weise halbintelligent; da sie im Boden verwurzelt waren, blieb es bei der pflanzlich bestimmten Intelligenz. Ihre Aufgabe sahen sie darin – weil sie sich an das Desaster der »Verlorenen« erinnerten –, den Mond mit allen seinen Bewohnern vor allen kriegerischen Auseinandersetzungen zu bewahren. Und dann kam der Träumer zum größten Problem seiner Existenz.
    Die Traumsequenzen waren vorüber. Wir kamen in die Gegenwart. Die Träumer und, verbunden im Netzwerk der Trichterbäume, alle anderen Wesen und auch die Fremden von den Sternen, waren gegenüber dem tödlichen Frevel, der vom Monolithen ausging, absolut hilflos.
    Ich formulierte mit einiger Mühe meine Gedanken: »Wenn ich Lumbagoos Lebewesen gegen den Monolithen helfen kann, werde ich es tun. Wir sind hier, weil uns die Strahlung des Monolithen hierher gelockt hat. Uns und die anderen, die Bösen von den Sternen.«
    Wahrscheinlich können wir dir helfen. Wir wollen dir helfen, musst du wissen, obwohl wir euch nicht kennen, niemals je gesehen haben.
    »Meine Kräfte sind nicht groß, meine Lage ist verzweifelt, und ich werde bald sterben, wenn der Monolith weiterhin aktiv bleibt.«
    Wir können deinen Begleitern und dir helfen. Dir haftet eine Besonderheit an, die uns davon überzeugt, dass du das Gute willst. Es ist wie eine Kugel aus unsichtbarem Licht. Aber wir dürfen unsere Schutzbefohlenen nicht in Gefahr bringen.
    »Meinst du meinen Zellaktivator? Deine Schutzbefohlenen sind nicht die Seruumi? Also folgere ich: Die Seruumi sind späte Nachkommen der Lemurer, durch Degeneration ihrer Gene verändert. Nur die Schlammer und die Träumer? Kann es sein, dass euch, den sehr späten Nachkommen der Verlorenen, noch viel vom Selbsthass geblieben ist? Von den schändlichen Taten eurer Vorfahren?«
    So ist es. Ich entnehme deinen Gedanken zu den Bösen, denen du den Namen Silberherren gegeben hast, dass du bestrebt bist, eine Konfrontation mit ihnen möglichst ohne Massaker zu beenden? Du hast diese Konfrontation nicht gewollt. Das Netzwerk Lumbagoos hat seine Psi-Kräfte vor einer Million Jahren erlangt und diese Kräfte seit diesem Anbeginn geschult und angewendet. Wir könnten beide Gruppen von den Sternen ohne Mühe auslöschen, und wir haben darüber nachgedacht, ohne bisher etwas beschlossen zu haben.
    »Ich hasse meinen Gegner nicht. Trotz meiner Erlebnisse auf anderen Welten treibt mich die Sorge, die Entwicklung um die Monolithen könne Verwüstungen zwischen den Sternen hervorrufen. Deswegen bin ich auf Lumbagoo, und aus diesem Grund – und aus einigen anderen, weniger wichtigen Gründen – kämpfe ich für eine vernünftige Lösung und einen glücklichen Ausgang der Auseinandersetzung.«
    Aber weil das Netzwerk deine Persönlichkeit und dein Bestreben erkannt hat, haben wir beschlossen, nur mit der gebotenen Zurückhaltung einzugreifen.
    Wir lassen dem Schicksal, so wie es der Kosmos beschlossen hat, seinen Lauf. Wir verspüren ein gewisses Maß an Mitleid und haben Verständnis für deine Handlungen.
    Als ich eine sanfte Welle spürte, in der ich Verstehen oder sogar so etwas wie Mitgefühl erfasste, zuckte ich wie unter einem Stich zusammen. Plötzlich war Dunkelheit um mich, trotz der Scheinwerfer. Einen Gedankenblitz später überfiel mich ein tiefer, furchtbarer Schmerz, und um mich herum wirbelte endloses Grau. Bevor ich dem neuen Gedanken nachgehen konnte, löschten Agonie und Schwärze mein Bewusstsein aus.
     
     
    Wie viel Zeit war verstrichen? Was hatte ich wirklich erlebt? War es nur ein Moment oder eine kleine Ewigkeit gewesen? Ich kam zu mir, dachte binnen weniger Atemzüge wieder klar und öffnete den Helm.
    Als ich den Kopf drehte, um das gesamte Bild in mich aufzunehmen, fiel mein Blick auf die zerklüftete schräge Front des Monolithen. Jetzt wusste ich, wo ich war.
    Um mich herum saßen, standen und lagen, ebenso verstört wie ich, die Mitglieder meines kleinen Teams. Iasana, Ramit Claudrin, Milton Elks und Calipher-SIM SIEBEN. Der modifizierte GLADIATOR-Robot ortete und hatte seine Waffensysteme feuerbereit in Position gebracht.
    Wir waren vom »Netzwerk« offensichtlich ohne Zeitverlust hierher versetzt worden. Also

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