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Atlan 14 - Monolith 04 - Der Silbermann

Atlan 14 - Monolith 04 - Der Silbermann

Titel: Atlan 14 - Monolith 04 - Der Silbermann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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nicht mehr davor verschließen, Atlan: Der Aktivator bedient sich ungebremst an Santjuns Lebensenergie. Je mehr du benötigst, desto mehr fließt bei ihm ab.
    »Verausgaben Sie sich nicht!«, sagte ich zu Santjun. »Wir haben bisher etwa dreißig Kilometer zwischen den Monolithen und uns gebracht. Die unmittelbare Todeszone reicht bis etwa hundert Kilometer Entfernung. Zudem wird sie schwächer, je weiter wir kommen. Das halten Sie durch!«
    Santjun stöhnte nur und krümmte sich wieder.
    Ich muss den Aktivator so schnell es geht ablegen , dachte ich. Dann ist der Kreis unterbrochen.
    Davon rate ich dringend ab! , warnte der Logiksektor. Das kannst du als allerletzte Option in Betracht ziehen. Noch sollte es möglich sein, mit Santjun aus der Todeszone zu entkommen. Derzeit wird deine volle Einsatzkraft benötigt. Sobald du das Gerät ablegst, bist du gegen die Strahlung des Monolithen ungeschützt.
    Auf Santjuns Kosten! , warf ich ein.
    Mit Unterstützung des Risiko-Spezialisten Santjun, während der Ausübung seiner Pflicht! , sagte der Extrasinn scharf.
    »Sir!«, erklang Ramit Claudrins alarmierte Stimme. »Wir bekommen Besuch!«
    Ich sah auf und erwartete, die Shifts der Einheimischen bereits auftauchen zu sehen. Doch es war etwas gänzlich anderes.
    Fliegende Quallen! , schoss es mir durch den Kopf.
    Die Wolke aus den semitransparenten Objekten, die wir vor kurzem beobachtet haben, war urplötzlich in unserer Nähe aufgetaucht. Jetzt, da ich mich auf sie konzentrierte, nahm ich auch wieder den sirenenhaften Gesang wahr, der sie umgab.
    Der Vergleich mit den Quallen kam nicht von ungefähr. Die ballonartigen Gebilde … lebten! Sie hatten einen Durchmesser von einem bis zwei Meter und bestanden aus einer leicht milchigen Hülle, die sich zusammenzog und wieder aufblähte. Dabei entströmten ihnen die Melodien, ihr Sirenengesang.
    Aus ihrer Unterseite ragten mehrere hundert transparente, etwa drei Meter lange Tentakel und tasteten suchend umher wie ein Vorhang, der sich im giftigen Wind dieses Planeten bewegte.
    Hastig blickte ich mich um, während sich Santjun immer noch in meinem Griff wand.
    Es war ein unvergleichlicher Anblick, der sich uns bot. Es mussten Tausende dieser schwebenden Quallen sein. Sie breiteten sich aus, glitten an uns vorbei, umkreisten uns. Alles geschah in vollendet eleganten Bewegungen. Das Pulsieren ihrer Körper, ihr anmutiger Gesang, das Spiel ihrer Tentakel, mit denen sie uns sanft abtasteten.
    Atlan! , vernahm ich eine Stimme aus weiter Ferne. Ihr seid in Gefahr! Ihr dürft euch nicht …
    Den Rest hörte ich nicht mehr. Ob die Stimme verstummt war oder ob ich sie einfach nicht mehr wahrnahm – ich wusste es nicht. Es war auch belanglos im Angesicht dieses fantastischen Schauspiels.
    Ich hob meinen rechten Arm und streckte ihn den Wesen entgegen.
    Sofort umflossen ihn Dutzende der fragilen Tentakel. Lichtblitze durchgeisterten mich, erzählten Geschichten von vollendeter Schönheit.
    Munamaar , flüsterten sie, mi verobosanos fa donnado …
    Ich schloss die Augen und genoss die Bilder, die auf mich einströmten, umrahmt von dem wunderbaren Gesang. Ich fühlte mich unendlich leicht und glücklich.
    Nujabagolasa. Fa darogwanja. Nu sedada ma somabosa …
    Ich verstand.
    Die Wesen wollten mir nahe sein. Sie konnten mich durch die Hülle, in der ich steckte, nicht erfühlen, begreifen. Ich tastete nach dem Öffnungsmechanismus meines Raumhelms.
    Etwas schlug gegen meine suchenden Finger.
    »Nicht!«, drang eine hässliche menschliche Stimme zu mir durch, während ich erneut nach dem Verschluss griff. »Wir müssen hier weg!«
    Dann ertönte ein zischendes Geräusch und brachte Tod, Chaos … und Hass!
    Ein mentaler Aufschrei aus tausenden Bewusstseinen traf mich und drohte, meinen Geist zu zerdrücken.
    Etwas packte zu und riss mich nach oben, während es um mich herum zischte und blitzte. Uferlose Wut packte mich. Ich schrie …
    Bis ich keine Luft mehr hatte zum Schreien. Dann klärte sich mein Geist.
    »Wo bin ich?«, krächzte ich. »Was ist geschehen?«
    Santjun hat dich gerettet, du Narr! , erklang die Stimme meines Extrasinns.
    Ich schüttelte den Kopf, versuchte die Verwirrtheit abzuschütteln, die mich erfüllte. Endlich erkannte ich, dass Santjun mit mir durch den Quallenschwarm gebrochen war. Wir schwebten in etwa fünfzig Meter Höhe. Der Risiko-Spezialist hielt mich mit dem linken Arm umklammert und feuerte aus der Rechten mit seinem schweren Kombistrahler auf das Meer von

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