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Atlan 14 - Monolith 04 - Der Silbermann

Atlan 14 - Monolith 04 - Der Silbermann

Titel: Atlan 14 - Monolith 04 - Der Silbermann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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Minuten trotz schmerzender Glieder und bleierner Müdigkeit erhoben. Kurz war der Wunsch nach den belebenden Impulsen des Zellaktivators übermächtig geworden, doch ich hatte ihn niedergekämpft. Nach einer halben Stunde Meditation und einigen Dagor-Übungen fühlte ich mich endlich in der Lage, den Tag anzugehen.
    Dank Calipher-SIMS Datenspionage und den Aussagen Asphimins wusste ich, dass in Magoria alles nach der Hierarchie der Häuserkreise funktionierte.
    Um das Zentrum mit der Felsnadel waren insgesamt 49 Krochten angeordnet. Je weiter außen man wohnte, desto niedriger war nicht nur der soziale Status der einzelnen Bürger, sondern auch die Qualität ihrer Lebensbedingungen.
    Da man die Luftaufbereitungsanlagen in die zentrale Felsnadel integriert hatte, war in deren Nähe auch die Zusammensetzung der Luft am besten. Ab dem zwanzigsten Kreis verschlechterten sich zudem die Lichtverhältnisse beträchtlich. Das ohnehin schon schwache Licht der Sonne Tainor konnte nur durch die etwa zweihundert Meter durchmessende und zusätzlich noch zu einem Drittel mit der Felsnadel ausgefüllte Öffnung auf die mehr als sechsmal so große Stadt fallen. Um die äußersten Krochten herrschte daher gegen Mittag, wenn die Sonne mehr oder weniger senkrecht auf Magoria schien, nur diffuses Dämmerlicht.
    Tainor , dachte ich und griff nach den Informationen, die wir in der Forschungsstation gefunden und die mein fotografisches Gedächtnis abgespeichert hatte. Eine kleine, bis dahin unbedeutende Sonne, 46.644 Lichtjahre von Drorah entfernt, der Hauptwelt der Akonen, und 21.192 Lichtjahre von Sol.
    Der nächste namhafte Planet war Epsal in einer Distanz von 7760 Lichtjahren. Wenn ich mir die Topographie der Milchstraße vor mein inneres Auge rief, konnte ich abschätzen, dass der Sprung durch den Monolithen uns ungefähr 12.000 Lichtjahre weit von Lumbagoo weggebracht hatte.
    Shenzen ist eine weitere vergessene Welt ohne irgendwelche Einrichtungen der USO oder des Imperiums. Nicht einmal eine Fußnote wert in den jüngeren Geschichtsbüchern. Und auf einmal steht sie plötzlich im Zentrum des galaktischen Interesses. Wie Thanaton.
    Das wenigstens über einen USO-Stützpunkt verfügte , warf der Extrasinn ein. Du solltest deine Bemühungen verstärken, die bisher erhaltenen Informationen weiterzuleiten!
    Bei einer Entfernung von fast 8000 Lichtjahren benötige ich einen leistungsstarken Hyperfunksender, um die Basis auf Epsal erreichen zu können. Und daneben … Ich schloss die Augen und rief mir die Details der Holokarte in Erinnerung, die ich mir in der Labor-Baracke eingeprägt hatte. Boszna und Van Moders' Planet liegen in kosmischer Nachbarschaft.
    Hinterwäldlerplaneten , kommentierte der Extrasinn abschätzig.
    Sofort stiegen Erinnerungen in mir auf. Von Boszna stammten die Zwergschuden aus der Armee der Tiere meines alten Freundes, des Tiermeisters Corpkor. Und auf Van Moders' Planet war 2113 ein Posbi-Raumer mit terranischen Wissenschaftlern und Mutanten an Bord gestrandet. Die desorientierten Posbis hatten die eingeborenen Blows bekämpft.
    Ein fotographisches Gedächtnis ist etwas Feines , spöttelte der Logiksektor. Aber im Moment wäre …
    Die Jahreszahl , unterbrach ich ihn. 2113! Eine interessante Konstellation zu 3112.
    Vor 999 Jahren. Na und?
    Es ist die Symbolik, die mich fasziniert , sagte ich, wohl wissend, dass dies für meinen Logiksektor nicht als Argument zählte.
    Für den Romantiker in uns , kam es denn auch prompt.
    Ich seufzte. »In Ordnung«, sagte ich laut.
    »Äh … Chef?«, hörte ich die Stimme des Aras hinter meinem Rücken.
    »Nennen Sie mich einfach Atlan«, sagte ich, während ich mich umwandte – und stutzte.
    Schau an – ein Arzt mit Humor , ließ sich sogar der Logiksektor zu einer Bemerkung hinreißen.
    Der baumlange Ara stand – wie vor ein paar Stunden in seiner Wohnung – halbnackt vor mir. Eine weiße Unterhose mit silbernen Streifen und abgewetzte Stiefel bildeten seine einzigen Kleidungsstücke.
    »In Ordnung. Nennen Sie mich Asphimin. Was ist los?«
    »Ihr Aufzug«, sagte ich. »Er irritiert.«
    »Oh.«
    Ich wartete drei Sekunden, doch Asphimin schien nichts weiter sagen zu wollen. »Wie geht es unserem Patienten?«, fragte ich stattdessen.
    Der Ara ließ seine rechte Augenbraue dramatisch in die Höhe steigen. »Was heißt hier unser Patient ?«, fragte er gehässig und malte mit seinem langen Zeigefinger ein Fragezeichen in die Luft. »Erstens lautet seine offizielle

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