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Atlan 14 - Monolith 04 - Der Silbermann

Atlan 14 - Monolith 04 - Der Silbermann

Titel: Atlan 14 - Monolith 04 - Der Silbermann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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Santjun, eine Auswahl an Ara-Gerätschaften, ein Stapel Kleidungsstücke und unsere notdürftig abgespülten Kampfanzüge.
    Ich hätte den Risiko-Spezialisten für den Transport gerne wieder in seinen Anzug gesteckt, doch Asphimin hatte die Infusionen unter keinen Umständen entfernen wollen.
    »Der Klient befindet sich derzeit im stabilen Gleichgewicht – dies werden wir nicht aufs Spiel setzen!«, hatte der Ara kategorisch erklärt.
    Da der zweieinhalb Meter große und mehrere Tonnen schwere Calipher-SIM nicht mit dem Karren bewegt werden konnte, hatte er den Rückweg durch die Kanalisation antreten müssen.
    Ich blickte zwischen den Tüchern hindurch auf die Straßen und Häuser. Ein beklemmendes Gefühl beherrschte mich. Noch konnte ich es nicht genau festmachen, doch ich fühlte instinktiv, dass die Gefahr in Magoria hinter jeder Straßenecke, in jedem Zimmer, jedem dunklen Hauseingang lauern konnte.
    Die wenigen Passanten waren wegen ihrer Tuchbekleidung nur undeutlich zu erkennen. Ich hatte den Eindruck, dass ein Großteil der Bevölkerung Magorias akonischer Abstammung war. Vielleicht ließ ich mich aber durch die Funde in der Forschungsstation beeinflussen. Jedenfalls sah ich nur wenige Personen, die ich zweifelsfrei als Springer, Arkoniden oder Aras identifizieren konnte.
    Diejenigen, die ihre Gesichter nicht verhüllten, trugen Mienen zur Schau, die von einem sorgenvollen, illusionslosen und brutalen Leben erzählten. Häufig waren sie auch durch Hautpilze und eiternde Geschwüre entstellt.
    Die Häuser schienen aus allen möglichen Materialien gefertigt zu sein. Steinbauten herrschten vor, doch ich sah ebenfalls ganze Hauswände aus spröde gewordenem, bräunlichem Kunststoff. Die wenigen vorhandenen Fenster waren häufig ganz oder teilweise eingeschlagen und nur in Ausnahmefällen notdürftig geflickt worden.
    Gegen die Mitte zu wären die Häuser schöner, hatte Asphimin gesagt. Dafür seien die Häuser der letzten drei Kreise nur noch verlotterte Baracken – und die darin Wohnenden würden die unterste soziale Schicht in Magoria bilden.
    Aus der Stadt atmete das Böse. Zudem hatte der Ara weitere Anmerkungen gemacht, die mir das Blut in den Adern hatten gefrieren lassen.

 
    Kapitel 13
     
     
    Zurück in der Zelle: Onjar Marik
     
    Der Diener, der von Magor »Enz« genannt worden war, brachte ihn zurück in die Zelle.
    Marik gab acht, dass er sich seine Genugtuung nicht zu deutlich anmerken ließ. Er hatte genau gewusst, dass der Winzling früher oder später den Köder schlucken würde. Es war bezeichnend, dass er die beiden militärischen Argumente ignoriert und erst beim Thema Unsterblichkeit angebissen hatte.
    »Was ist mit dem Halsband?«, fragte Marik, als sie vor der Zelle angelangt waren.
    »Kannst du abnehmen, sobald du drinnen bist.«
    Enz legte die rechte Hand auf die Kontaktfläche, und der Durchgang in der Scheibe öffnete sich. Marik trat hindurch und spürte sogleich, wie sich der feste Halt des Bandes verringerte. Er griff danach und konnte es problemlos vom Hals entfernen.
    Marik drehte sich um und warf es Enz zu. Der Diener ließ es vor seine Füße segeln. Ein feines Lächeln lag auf seinen Lippen.
    »Du unterschätzt mich«, sagte er.
    Der Durchgang in der Scheibe schloss sich. Jetzt erst bückte sich Enz nach dem Band, nickte Marik zu und ging.
    »Hast du etwas herausgefunden?«
    Marik schloss verärgert die Augen und wandte sich der Frau zu, die sich ihm geräuschlos genähert hatte. Wieder einmal verfluchte er den Umstand, dass sie überhaupt in seiner Nähe war.
    Thalia Lacroix. 3063 auf Thanaton als Tochter eines der einflussreichsten Silberherren geboren, passionierte Ärztin und bildhübsch. Mit ihren 1,79 Metern ganze zwanzig Zentimeter kleiner als er. Früher hatte er ihre versonnene, manchmal sogar etwas entrückt wirkende Art geliebt, nun hasste er sie.
    Malcher, der oberste Silberherr, hatte ihm damals persönlich den Segen gegeben, als Chef von dessen Leibgarde mit der ihm unterstellten Ärztin eine Beziehung einzugehen. Als diese dann spektakulär gescheitert war, hatte sich Malcher dieses Problems entledigte, indem er Marik seines Postens enthoben und ihn als Kommandanten des schlagkräftigsten Raumschiffs der Silberherren eingesetzt hatte, der TRAUM DER EWIGKEIT.
    Marik wusste, dass Malcher ihn einerseits wegen seiner taktischen wie strategischen Qualitäten und seines brutalen, rücksichtslosen Charismas schätzte . Auf der anderen Seite wusste Malcher aber

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