Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Atlan 14 - Monolith 04 - Der Silbermann

Atlan 14 - Monolith 04 - Der Silbermann

Titel: Atlan 14 - Monolith 04 - Der Silbermann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
Vom Netzwerk:
musste. Dass dadurch der Schutzschirm zusammenbrechen würde, brauchte den Unsterblichen nicht zu kümmern. Was war Magoria schon für einen kosmischen Akteur wie Atlan? Nichts. Ein Wurmschiss, genau wie er, Magor, selbst einer war.
    Der Herrscher barg das Gesicht in den Händen und schluchzte leise vor sich hin.
    Nun ist alles verloren , dachte er. Vielleicht hatte er noch ein paar Minuten, im besten Fall eine Stunde oder zwei. Dann waren Atlans Kämpfer in den Palast eingedrungen und hatten ihn gelyncht. Oder noch schlimmer: Sie würden ihn gefangen nehmen und für den lebenslangen Aufenthalt in einem USO-Gefängnis vorbereiten. Da war sogar die Alternative mit der Sprengung des Palastes noch angenehmer, weil sie die Qual schneller beendete, überlegte er bekümmert. Sein Leben und seine Herrschaft schienen definitiv ein unerwartet plötzliches Ende zu finden.
    Halt! , dachte er plötzlich. Es gibt noch eine andere Möglichkeit: Flucht!
    Das war es – er würde aus diesem Chaos entfliehen! Wenn es ihm gelang, den gesamten Vorrat an Tyaheel und seine persönliche Leibgarde in die MAGORS GLANZ zu bringen und für einige Wochen in die Tiefen der Galaxis zu verschwinden, konnte er später eine Rückkehr wagen oder mit dem Erlös aus dem Verkauf der Tyaheel irgendwo neu beginnen.
    Neu-Magoria , dachte er und verliebte sich augenblicklich in diesen Gedanken.
    Er aktivierte eine Bildverbindung mit Tagor D'a, dem Befehlshaber seiner Leibgarde. Der stets ruhige Akone mit dem kunstvoll bestickten Tuch über dem linken, fehlenden Auge neigte den Kopf, als er Magor erkannte.
    »Wer ist dein Gebieter?«, fragte Magor mit scharfem Unterton.
    »Ihr seid es, Magor!«, antwortete Tagor D'a, ohne zu zögern.
    »Gut! Dann habe ich eine Reihe von Befehlen für dich, Tagor.«
     
     
     
    Onjar Marik
     
    Das Gefühl war unvergleichlich. Marik fühlte sich wie in einer grandiosen Opernaufführung. Vor ihm breitete sich das Stadtrelief als opulentes Bühnenbild aus, der samtweiche Teppich aus Trockeneisnebel fiel als dramatisches Element vor ihnen in die Tiefe.
    Und ganz vorne auf der Bühne standen sie, als tragisches Element, an der Schwelle zwischen Leben und Tod.
    »Der Herr Lordadmiral hat bisher nichts zu deiner Rettung getan, und es sieht nicht danach aus, als ob er daran etwas ändern würde. Wie fühlt sich das an, Frau Versorgungsoffizier?«, fragte er genüsslich grinsend.
    »Atlan wird tun, was er für richtig hält«, sagte Iasana mit unsicherer Stimme.
    Der Wind, der durch das Gebläse der Luftaufbereitungsanlagen entstand, zerrte an ihrer roten Mähne, ließ sie flattern, als bestünde sie aus haargewordenen Flammen.
    Marik lachte böse. »Womit du ganz bestimmt recht behalten wirst, Püppchen! Dann bin ich also nicht mehr der Einzige, der davon ausgeht, dass das Wohl der Galaxis nicht in den Händen eines Größenwahnsinnigen liegen darf, der über Leben und Tod entscheidet – ganz, wie er dies für richtig hält !«
    Iasana presste die Lippen zusammen und schwieg. Eine einzelne Träne stahl sich aus ihrem rechten Augenwinkel, wurde vom Wind aber sofort davon getragen.
    »Der Einzige, der hier größenwahnsinnig ist, bist du, Onjar!«, rief Thalia. Wie Marik hatte sie den Helm des Einsatzanzuges nicht geschlossen. »Atlan wird niemals auf diesen Bluff hereinfallen! Diese Frau ist der einzige richtige Trumpf, den du in den Händen hältst. Weshalb solltest du ihn wegwerfen?«
    Zu jedem anderen Zeitpunkt hätte er die Ärztin für ihre Äußerungen gemaßregelt. Doch nun weidete er sich förmlich daran, wie sie versuchte, ihm mit Argumenten beizukommen.
    »Oh, du unterschätzt mich, Lacroix!«, lachte er. »Und dies nach so vielen Jahren, in denen wir uns geschätzt, gevögelt und bekämpft haben! Wann verstehst du endlich, dass ich nicht so einfach zu berechnen bin? Ich brauche Atlans kleines Flittchen nicht, um ihn auszuhebeln. Ich denke längst in größeren Dimensionen!«
    »Du bist …«, begann Thalia.
    »Genial? Unvergleichlich?«, half Marik ihr aus, als sie ins Stocken geriet. »Ich weiß, dass ich der Beste war, den du je gehabt hast.«
    Wütend schnappte sie nach Luft. »Davon träumst du vielleicht in deinen perversen Fantasien!«, stieß sie aus. »Du warst das widerlichste Ekel, mit dem ich je intim war. Aber mein bester Kerl war mit Abstand dieser USO-Agent Santjun! Er hat mich befriedigt wie kein anderer zuvor!«
    Nun hatte sie es doch noch geschafft. Rotglühender Zorn explodierte in Marik. »Das ist

Weitere Kostenlose Bücher