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Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund

Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund

Titel: Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred H. Rückert
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Malcher hatte ihr sichtlich gut getan.
    Telton Kort stellte nach einer Viertelstunde seine Versuche ein. Er wusste, dass er für Lara Francowitsch nichts mehr tun konnte. Er fühlte sich hilflos wie noch nie in seinem Leben. Nicht nur im Hinblick auf seine persönliche Situation als Gefangener des Silberherrn, sondern auch in Bezug darauf, dass es ihm nicht gelungen war, Lara Francowitsch wieder ins Leben zurückzuholen.
    Einer von Malchers Vertrauten, ein fast zwei Meter großer, dabei aber mindestens drei Zentner schwerer Mann mit Namen Olhian, bewegte sich so schnell er konnte vom Portal zu ihnen.
    »Herr, wir hatten einen Zusammenstoß mit Truppen des Solaren Imperiums!«, stieß er, infolge seiner Körpermasse schwer atmend, hervor.
    Malcher legte die Stirn in Falten und sah ihn fragend an.
    »Wir haben sie alle aufgerieben und ihre Roboter zerstört«, berichtete Olhian, seine Augen glänzten dabei vor Stolz. »Du hattest recht, die lemurische Abwehreinrichtung hat uns nach der Aktivierung geholfen.«
    »Zweifelst du an mir, Olhian?«, fragte Malcher mit einem gefährlich klingenden Unterton in der Stimme. »Du weißt doch, dass meine Pläne immer perfekt sind.«
    »Immer perfekt«, lachte Chulia und schlug sich mit den Händen auf die Oberschenkel. Es schien sich um ihre Lieblingsworte zu handeln.
    »Nein, Herr, es würde mir nie in den Sinn kommen, dich zu kritisieren«, stammelte Olhian. Er wusste, was mit denjenigen passierte, die an Malcher zweifelten. »Ich wollte doch nur bestätigen, dass ich dir vertraue. Unsere Gäste sollen wissen, dass du unser Herrscher bist und dass auf deine Pläne Verlass ist.«
    »Das ist klug von dir, mein Freund«, sagte Malcher und entspannte sich wieder. »Aber jetzt will ich wirklich allein mit dem Historiker sprechen.«
    Varinar zitterte vor Angst und Zorn am ganzen Körper. Er wusste ohne Zweifel, dass er sich zusammenreißen musste, aber nach dem sinnlosen Tod seiner Assistentin war Kort sich nicht sicher, ob der Forscher die Kraft besaß, ruhig zu bleiben.
     
     
    Malcher sah sich in absolut überlegener Position. Er hatte seit dem 16. April Zeit gehabt, mit seinen Wissenschaftlern die neu entdeckten Monolithen zu erforschen. Er ging davon aus, dass seine Leute die lemurischen Einrichtungen mittlerweile zu siebzig Prozent beherrschten und damit auch die Sekundärfunktion der Monolithen. Primär sah er in ihnen ein Waffensystem und war berauscht von dem Gedanken, Terra und der Milchstraße seinen Willen zu diktieren. Er befand sich in einer ausgesprochen manischen Phase und wähnte sich kurz vor dem Ende seines langen Weges zu unbegrenzter Macht und Unsterblichkeit.
    Turk Varinars Befürchtung hatte sich als richtig erwiesen. Das Gespräch mit Malcher war nichts als ein einziges brutales Verhör gewesen. Der Silberherr hatte so viel wie möglich über die lemurischen Abwehranlagen wissen wollen. Und für jede Antwort, die Varinar ihm schuldig geblieben war, hatte er unter großen Schmerzen büßen müssen.
    Nach dem Verhör war Varinar mit den Nerven am Ende gewesen. Er hatte sich hinter Ender Partack in eine Ecke gesetzt und geweint, als er an Lara Francowitsch dachte. Die junge Frau war mehr als nur seine Assistentin gewesen, manchmal hatte er sich fast wie ihr Vater gefühlt.
    Eine Stunde später holte ihn Olhian wieder zurück. Der grobschlächtige Riese verzichtete darauf, Varinar festzuhalten; der Wissenschaftler wäre sowieso nicht weit gekommen. Als sie die Stelle passierten, an der Lara Francowitsch getötet worden war, sah Varinar, dass man ihren Leichnam fortgeschafft hatte. Auf eine Frage an Olhian, was mit der Leiche geschehen sei, erhielt er keine Antwort.
    »Ich habe gehört, dass es Ihnen besser geht, Professor«, begann Malcher das Gespräch. Varinars Nackenhaare richteten sich auf, die Worte klangen wie Hohn in seinen Ohren. Immer dann, wenn der Silberherr sanft sprach, war Vorsicht geboten.
    »Es geht«, antwortete Varinar auf die unausgesprochene Frage. Er wollte sich Malcher gegenüber keine Blöße geben.
    »Na also, warum sind Sie auch so verdammt störrisch?« Es hörte sich nicht wie eine Frage an, vielmehr schien Malcher ein Selbstgespräch zu führen. Varinar wusste nicht, wie er sich verhalten sollte, deshalb sagte er nichts. »Wäre Lara weniger widerspenstig gewesen, könnte sie noch leben.«
    Varinar biss die Zähne zusammen, damit er nichts Unbedachtes von sich gab. Seine Hände schlossen sich zu Fäusten. Er stellte sich vor, wie es

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