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Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund

Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund

Titel: Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred H. Rückert
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worden. Da Kort über einen Hypnoblock verfügte, hatte er wenigstens nicht ausplaudern müssen, dass er im Auftrag der SolAb tätig war.
     
     
    Zehra Ryhan war es ebenso ergangen. Auch sie konnte ihren Auftraggeber nicht verraten, doch hatte sie sich zweimal zwingen müssen, nicht ihre Mutantenkräfte gegen Malcher einzusetzen. Gerade als sie kurz davor gestanden hatte, ihre Beherrschung zu verlieren, hatte er von ihr abgelassen.
    Shalmon, wie soll ich mich verhalten? , fragte sie in Gedanken. Wenn er das noch einmal mit mir macht, muss ich dich verraten, ganz egal, ob ich will oder nicht. Ich halte das nicht aus.
     
     
    Auf Fragen nach dem Grund des Angriffs sowie dem Tod ihrer Kollegen hatte Malcher mit Wutattacken reagiert. Schließlich hatten sie das Fragen aufgegeben, um ihre Gesundheit zu schützen.
    Malcher hatte einige Vertraute dabei, doch nur eine von ihnen war wichtig, eine kleine dürre Frau, die im Gesicht mehr Falten besaß als die fünf Gefangenen zusammen. Nie zuvor hatte Kort jemand gesehen, der ihm derart hässlich und abstoßend vorgekommen war. Er bemühte sich stets, von der Frau mit der silbernen Haut wegzusehen, aber irgendwie kehrte sein Blick doch immer wieder zu ihr zurück. Kort wusste genau, woran das lag: Sie war hypnotisch begabt.
    »Sehen Sie sich Chulia genau an«, sagte Malcher und streichelte der Frau über die schulterlangen grauschwarzen Haare und dann über jede einzelne Falte. »Sie ist schon über zweihundert Jahre alt, aber sieht sie nicht aus wie das blühende Leben?«
    Telton Kort konnte nichts davon erkennen. Die Frau hatte entstellende Hautwucherungen, übergroße Falten und strahlte eine dunkle Drohung aus. Er enthielt sich eines Kommentars, aber am liebsten hätte er sich auf der Stelle übergeben. Wussten die beiden, wie sie auf andere Personen wirkten, und spielten sie das als Trumpf aus? Telton hätte sich nicht darüber gewundert, wenn sie sich über die Reaktionen ihrer Mitmenschen amüsiert hätten – Malcher und Chulia traute er jede Gemeinheit zu.
    Vorsicht, Telt. Er will Informationen über die Lemurer , meldete Maroo. Die winzigen hautfarbenen Verstärker hatten Malchers Vertraute übersehen. Sie hatten sie für Hautunreinheiten gehalten, außerdem hatten ihre Körperscanner nicht darauf reagiert.
    Kort versuchte unbeteiligt auszusehen, als er von Chulia gemustert wurde. Hatte die Alte etwas vom Telepathiekontakt zwischen ihm und dem Tecko bemerkt?
    Ich glaube nicht, dass sie Telepathen sind , meldete Maroo kurz.
    »Kümmere dich um unsere Gäste, meine Schöne«, bat Malcher.
    »Wir sind doch absolut nutzlos für Sie«, sagte Turk Varinar. Er saß auf dem Steinboden, genau wie seine vier Leidensgenossen. Man hatte sie nicht gefesselt, denn wohin hätten sie auch fliehen sollen? Außerhalb der Kaverne wären sie innerhalb einer Minute umgekommen, innerhalb der Riesenhöhle gab es über fünfhundert Helfer Malchers.
    »Warum sollten Sie nutzlos für mich sein?«, wunderte sich der Silberherr. »Sie besitzen sehr wohl einen gewissen Wert für mich, auch wenn er zugegeben nicht sehr hoch ist.«
    »Was wollen Sie mit drei Eisgräbern und zwei Historikern anfangen?«, stellte Varinar eine Gegenfrage. Er tat, als hätte er die Geringschätzung in Malchers Stimme nicht gehört. »Können wir Ihnen bei den Rätseln dieses Brockens behilflich sein? Wohl kaum.«
    »Sie sind Lemurerforscher«, antwortete Malcher und blickte Varinar in die Augen, »und auf wen gehen viele der Einrichtungen hier wohl zurück?«
    »Auf Lemurer«, gab Varinar gehorsam zur Antwort.
    Malcher zog eine kleine Kugel aus Opal aus einer Tasche seiner Uniform und hielt sie sich vor die Augen. So stand er da und starrte in die Kugel hinein – minutenlang, ohne sich zu bewegen oder auch nur zu zeigen, dass er lebte.
    Er ist wahnsinnig! , schoss es Kort durch den Kopf. Das ist doch kein normales Verhalten!
    Malcher ballte die Hände zu Fäusten, dann ließ er die Opalkugel wieder in seine Tasche gleiten. Er starrte einen seiner Gefangenen nach dem anderen an.
    »So, ich bin also wahnsinnig? Glaubt ihr das wirklich? Glaubt ihr tatsächlich, dass ich wahnsinnig bin?«, fragte er mit lauernder Stimme. Er trat vor jeden Einzelnen, fasste mit der Hand unters Kinn seines jeweiligen Gegenübers und zwang seine Gefangenen, ihm in die Augen zu blicken. Dann brüllte er sie an: »Das dürft ihr noch nicht einmal denken!«
    Kort hielt kurz die Luft an. War Malcher etwa ein Telepath, oder besaß er nur eine

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