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Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund

Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund

Titel: Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred H. Rückert
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verstanden sich ohne Worte und hatten die wichtigsten Gesten offenkundig schon vor vielen Jahren abgesprochen. Nun konnte Turk Varinar mit eigenen Auge verfolgen, wie sich Chulias schreckliche Gabe auswirkte, die ja, wie Malcher erklärt hatte, in der Lage war, die Zellen eines Lebewesens zu sehen und sie Kraft ihres Willens umzugruppieren . Das tat sie nun ein weiteres Mal. Gerade als der Mann nach der Waffe griff, ließ sie sein Gehirn explodieren.
    Der Mann gab ein ächzendes Geräusch von sich. Seine leeren und starren Augen nahmen die Personen um ihn herum längst nicht mehr wahr. Er war schon tot, als sein Körper auf dem Boden aufschlug.
    Ransonn Straika hielt sich die Hand vor den Mund. Er war zu Tode erschrocken und zeigte das auch ganz offen.
    Kaara Tosin und Moreen Estefan ging es ebenso. Nie zuvor hatten sie etwas derart Grausames gesehen wie eben.
    »Sie ist eine Waffe«, murmelte Straika eingeschüchtert. »Eine tödliche Waffe.«
    »Merken Sie es sich gut«, sagte Malcher. Er drehte sich zu Chulia um und sagte: »Der Mann bewundert dich, meine Schöne. Du hast einen Fan.«
    Die Alte verzog freudig die Lippen und zeigte ihr zahnloses Lachen. Sie spie Straika direkt vor die Stiefel. Der Epsaler war darüber so überrascht, dass er stehen blieb und sie mit aufgerissenen Augen anstarrte.
    »Guter Junge, starker Junge«, murmelte sie. »Ich tu ihm nichts.«
    Straika und seine beiden Begleiterinnen wurden zu Partack, Kort und Ryhan geführt, die mittlerweile in einem abgeteilten Bereich untergebracht worden waren.
    Varinar war froh, dass keinem seiner Begleiter etwas passiert war. Dennoch fragte er sich, weshalb Malcher die Leute gefangen hielt. Welche Schweinerei plante der Silberherr jetzt wieder? Ohne Grund würde er keine Gefangenen machen, besonders nicht in einer Situation, wie sie zurzeit auf Ceres herrschte.
    Am Ende sind wir nichts anderes als Geiseln für ihn, die er gegen das Solare Imperium einsetzen will, und wenn es nur als Druckmittel gegen den Großadministrator ist, den er so fanatisch hasst , erkannte Turk Varinar instinktiv die Wahrheit.
    Thom Fogharty neben ihm hatte sich die ganze Zeit über nicht gerührt. Er wusste um das Zusammenspiel zwischen Malcher und Chulia. Es wäre lebensgefährlich gewesen, beide zu reizen.
    Malcher rief zwei seiner Untergebenen herbei. Die Männer nahmen jeder ein Bein des Toten und schleiften ihn hinter sich her. Varinar konnte nicht erkennen, wo er hingebracht wurde, aber das war auch nicht wichtig für ihn.
    Erneut zog Malcher die Kugel aus Opal aus einer Tasche seiner Uniform und hielt sie sich vor die Augen. Minutenlang versank er in die Betrachtung des Gebildes. Schließlich atmete er kräftig ein und aus. Dann wandte sich der Anführer der Silberherren an die beiden Lemurerforscher.
    »Haben Sie in der kurzen Zeit Erfolge erzielen können?«, erkundigte er sich.
    Varinar war zu überrascht, um zu antworten, doch sein Kollege ergriff sofort das Wort: »Wir haben weitere Details über die Verlorenen herausgefunden, das Volk, das vor über einer Million Jahre die Monolithen erbaut hat.«
    Varinar biss die Zähne zusammen, damit er Fogharty nicht ins Wort fiel. Der bärtige Forscher hatte seine Erkenntnisse bestimmt schon vor einigen Tagen gewonnen und gab sie nun häppchenweise an Malcher weiter.
    Anerkennend zog der Silberherr die Brauen nach oben.
    »War es das, oder kommt noch mehr?«, wollte er wissen. Fogharty hob beide Hände, um anzudeuten, dass er weitersprechen wollte.
    »Als die Verlorenen vor über einer Million Jahre das System der Monolithen zum ersten Mal aktivierten, um die Gegenstation auf einem unbekannten Planeten zu erreichen, stellten sie fest, dass durch diese Verbindung ein tödlicher Effekt auftrat: Innerhalb des oder der beteiligten Monolithen sowie in ihrer unmittelbaren Umgebung, das heißt, bis etwa 100 Kilometer im Umkreis, begann alles Leben abzusterben. Auch die Verlorenen, die ›auf die andere Seite‹ gingen – was auch immer das bedeuten soll –, kamen langsam um. Einige Darstellungen in den Monolithen lassen sich so interpretieren, dass die Verlorenen in ein ›Todesreich‹ zu flüchten glaubten und ernsthafte religiöse Einwände innerhalb der Bevölkerung aufkamen. Trotz hoher Verluste errichtete man die Gegenstation, erkundete nach dem tödlichen Effekt jedoch den – nennen wir ihn mangels einer anderen Bezeichnung – ›anderen Ort‹ nicht mehr. Nur wo sich diese mysteriöse Gegenstation befindet, haben uns die

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