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Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund

Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund

Titel: Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred H. Rückert
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sie gehabt. Beide spürten, dass der Wahnsinn des Silberherrn von Tag zu Tag größer wurde.
    »Sie haben Thalia Lacroix gekannt?«, wandte sich Malcher unversehens direkt an Thom Fogarty.
    Die Miene des Professors verriet Varinar nicht, was im Kopf seines Kollegen vorging.
    »Sie war eines der vielversprechendsten Mitglieder unserer Gruppe. Eine begnadete Medizinerin … und eine schöne Frau, Tochter einer Lemurerin.« Malcher sprach mehr zu sich selbst als zu seinem Gegenüber. »Ihre Loyalität war beispielhaft. Nie hätte sie etwas gegen mich unternommen. Doch wurde ihr ausgerechnet ihre Treue zum Verhängnis. Tragisch, nicht wahr? Die Loyalität zwang sie auf einen Weg in den Tod.«
    Einen kurzen Moment lang starrte Malcher vor sich hin. Dann fuhr fast flüsternd fort: »So sollte es mit allen sein. Sie sollen sterben, nur für mich.«
     
     
    Es gab einen Ort im Monolithen, den niemand außer Malcher aufsuchen durfte. Dabei handelte es sich um einen abgesperrten Teil neben der Zentrale, an dem neben Positroniken auch Bildschirme und Verteidigungseinheiten installiert waren, aber für Malcher war nur die Funkverbindung wichtig.
    Aufgrund der isolierten Situation stand er in sehr eingeschränktem Kontakt mit den Agenten seiner Organisation, die mittlerweile Terra erreicht hatten. Die Spezialisten der SolAb hatten unzweifelhaft bemerkt, dass Malcher Funksprüche zur Erde sendete. Und der vermaledeite Galbraith Deighton hatte selbstverständlich sofort befohlen, die Sendungen zu stören. Sobald Malcher Kontakt mit seinen Leuten bekam, wurde die Frequenz derart massiv gestört, dass sowohl die Bild- als auch die Tonverbindung sofort zusammenbrach.
    Der Silberherr wurde zunehmend nervös. Er wusste, dass er sich nicht auf Ceres halten konnte, solange er nicht die Waffenfunktion des Monolithen einwandfrei beherrschte. Erst wenn er Terra in Schach halten konnte, hatte er gewonnen. Anderenfalls würde er gezwungen sein, den Rückzug anzutreten, wobei ihm seine Untergebenen nur folgen durften, damit sie nichts über ihn verraten konnten. Sogar Olhian oder Chulia waren Malcher als Personen gleichgültig. Als Hauptsache für ihn zählte, dass sie für ihn nützlich waren.
    Alles andere war ihm egal.
    Er versuchte zum wiederholten Mal, mit seinen Mittelsmännern auf Terra in Verbindung zu treten. Kurz nachdem er das Empfangssignal erhalten hatte, wurde auch schon wieder abgeschaltet.
    Aus Wut schlug er immer wieder auf die Funkkonsole, die vor ihm an der Wand verankert war. Er fluchte und wütete in dem Verbindungsraum wie ein Berserker. Schließlich ließ er schwer atmend von der Funkarmatur ab. Seine Augen waren vor Anstrengung gerötet, die Hände zitterten.
    Und dann, auf einmal, hielt die gewünschte Funkverbindung. Eine Frau, die dem gleichen Zuchtprogramm entstammte wie Thalia Lacroix, erschien auf dem Monitor und gab ihm in verschlüsselter Form die neuesten Daten durch. Malcher war nicht sehr erfreut über das, was er gerade hörte.
    »Wie, Jos ist es nicht gelungen, den geplanten Einsatz abzuschließen?« Malchers Augen wollten die Frau schier durchdringen.
    »Er wurde mitten während des Unternehmens erschossen«, meldete die Frau. »Wir haben ihn noch vorgewarnt, aber er dachte, dass er den Moment der Überraschung auf seiner Seite hätte.«
    Malcher knirschte hörbar mit den Zähnen. Jos hatte auf seinen Befehl hin einen Terroranschlag ausfuhren sollen, der den Zweck hatte, die Administration abzulenken. Dadurch hätten die Truppen auf Ceres Zeit gewonnen, Zeit, die sie mehr als alles andere benötigten, um Malchers Ziele durchzusetzen.
    Mitten im Gespräch durchzuckte ihn eine Idee.
    »Lösch sofort die Verbindung«, befahl er seiner Untergebenen. »Mach, dass du fortkommst. Die SolAb misst deinen Standort an. Sie haben uns nur miteinander sprechen lassen, um dich anzupeilen.«
    Er nannte ihr noch ein Schaltwort, dann erlosch die Verbindung, der Monitor wurde wieder stumpfgrau. Die Frau benötigte keine weiteren Instruktionen. Sie wusste genau, was sie zu tun hatte.
    Malcher führte noch einige kurze Gespräche. Er gab Order an seine Agenten und nahm ihre Meldungen entgegen.
    Er wirkte auf sie ein, Aktionen gegen USO und das Imperium vorzubereiten, doch noch war sein Arm nicht lang genug, was ihn in Wut versetzte und zusätzlich anstachelte.
    Zähneknirschend musste Malcher sich eingestehen, wie klein seine Macht doch im Vergleich zum Imperium war. Dies entfachte seinen Hass auf die Unsterblichen noch mehr.

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