Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund
mit Malcher kooperiere, erhalte ich Informationen – und dafür wäre ich bis vor kurzem gestorben, jedenfalls spätestens bis zu Laras Tod. Aber ein Komplize werden für so einen skrupellosen Drecksack? Nie im Leben! Das muss sich irgendwie anders lösen lassen. Seine Begleiter würden darauf entsprechend reagieren! Ender Partack würde ihn in der Luft zerreißen, ganz abgesehen von Telton Kort und Zehra Ryhan.
Als er an Partack und seine Leute dachte, erschienen die Gesichter von Growan terNort, Dana Toran, Mischon Arrt und Selma Hankon für Sekundenbruchteile vor seinem geistigen Auge. Auch sie waren getötet worden, wenn auch nicht direkt von Malcher, so aber von seinen Schergen, und das nur, weil sie ihm hatten helfen wollen, zum Monolithen vorzustoßen.
Nein, nie werde ich mit Malcher paktieren! , nahm er sich in diesem Augenblick vor. Wann immer ich die Möglichkeit dazu erhalte, versuche ich, gegen ihn zu arbeiten.
Aber es musste immer so aussehen, als ob er fest auf der Seite des Silberherrn stünde. Nur so konnte er versuchen, ihn zu stürzen.
Für Lara und die anderen Toten!
»Sie haben recht, Kollege Fogarty«, sagte Varinar. »Wir können es uns einfach nicht leisten, uns gegenseitig zu misstrauen. Das würde das Verhältnis soweit vergiften, dass wir nicht mehr zum Arbeiten kämen, und das würde uns Malcher mehr als übel nehmen. Er würde uns seiner über alles geliebten Chulia zum Fraß vorwerfen.«
»Stimmt, ich …«
Ein Funkspruch unterbrach ihr Gespräch, eine Botschaft von Malcher. Der Silberherr verzichtete auf jegliche Höflichkeitsfloskeln und befahl im Kommandoton: »Ich brauche Sie sofort bei mir! Alle beide!«
»Was will er von uns? Hat er mitbekommen, dass wir über ihn geredet haben?« Varinar konnte nicht verhindern, dass sein Herz schneller zu schlagen begann. Wollte Malcher sie jetzt bestrafen?
»Dann müsste er ja jeden von uns töten«, antwortete Fogharty lakonisch. »Und das jeden Tag aufs Neue.«
Als Varinar und Fogharty vor den Monolithen traten, erlebte der ehemalige Professor der Academia Terrania für Lemurische Geschichte und Technologie eine Überraschung.
Drei Personen standen in der Riesenhöhle, die er längst schon tot gewähnt hatte: seine Mitarbeiterin Moreen Estefan, eine grazile, dunkelhäutige Schönheit, ferner die Eisgräber Kaara Tosin und Ransonn Straika.
»Wir haben sie beim großen Durchbruch gefangen genommen«, erklärte der Anführer von Malchers Assassinenkommando. »Sie haben dabei fast alle meine Leute ermordet.«
»Getötet, nicht ermordet«, grollte Ransonn Straika. »Wir haben euch nicht angegriffen, sondern uns nur gewehrt, und das ist ein riesengroßer Unterschied.«
Der Anführer hob seinen Thermostrahler auf Straikas Kopfhöhe.
»Hör auf damit! Noch ein falsches Wort von dir und du sagst nie mehr etwas«, drohte er ihm. »Dann blase ich dir dein epsalisches Schweinegehirn aus dem Kopf!«
Straikas Antwort bestand aus einem Kopfschütteln. Er blickte den Mann mit dem Thermostrahler verächtlich an und gab sich Mühe, ihm zu zeigen, dass er ihn nicht ernst nahm. Das reizte den anderen natürlich umso mehr, er zitterte vor mühsam unterdrückter Wut.
»Nimm sofort die Waffe runter, oder Chulia lässt dir eine Spezialbehandlung zukommen«, schrie Malcher. Seine Stimme überschlug sich fast dabei. »Wann hier jemand erschossen wird, bestimme immer noch ich. Du sagtest, dass sie fast alle deine ganzen Leute getötet hätten? Dann wird das wohl eher auf deine Unfähigkeit zurückzuführen sein als auf ihr Geschick, denn sie sind keine ausgebildeten Kämpfer wie ihr.«
Der Mann hielt den Thermostrahler immer noch erhoben, er sah ungläubig von Straika zu Malcher. Der Silberherr schnippte einmal mit den Fingern. In der nächsten Sekunde fiel die Waffe aus der Hand des Mannes. Sein rechter Unterarm verformte sich in der Mitte und die untere Hälfte des Unterarms drehte sich um 180 Grad nach rechts.
Der Mann stieß einen Schmerzenslaut aus, dann erst bemerkte er die Deformation seines Arms. Qual und Schock ließen ihn auf die Knie sinken. Er hielt die schmerzende Stelle mit der linken Hand umklammert. Dabei brüllte er unablässig.
Sein gepeinigter Blick zu Malcher und der daneben stehenden Chulia hatte nichts Menschliches mehr an sich. Er warf sich nach vorn und schnappte den Thermostrahler mit der gesunden Linken. Dann stand er auf, um besser zielen zu können.
Inzwischen hatte Malcher Chulia ein neues Zeichen gegeben. Sie
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