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Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund

Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund

Titel: Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred H. Rückert
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das Zusammenspiel der beiden Professoren Varinar und Fogharty waren bereits einige neue Erkenntnisse über die lemurischen Hinterlassenschaften gewonnen worden. Wenn das in diesem Tempo weiterging, hatte er bald die Wissenschaftler des Solaren Imperiums überholt. Die gefangenen Eisgräber machten auch keine Schwierigkeiten; er konnte sie als Geiseln gut gebrauchen. Im Nachhinein hatte es sich als richtig erwiesen, dass Chulia die Assistentin Turk Varinars getötet hatte. Lara Francowitsch war zweifellos als die Entbehrlichste von allen gewesen, und mit dem Tod eines Eisgräbers hätte er Turk Varinar nicht so sehr beeindrucken können wie mit ihrer Ermordung.
    Der Anführer der Silberherren war müde und befand sich auf dem Weg in den Monolithen. Dort wollte er in den zentralen Hohlraum, der im Grunde nichts anderes war als ein Dom von einem halben Kilometer Höhe und dabei eine miserable Akustik aufwies. Aber in diesem Hohlraum befanden sich die Schlafgelegenheiten Malchers und seiner Untergebenen.
    Gerade hatte für Terrania der neue Tag angefangen, aber Malcher verwendete eine andere Zeitrechnung als die auf der Erde übliche. Für ihn galt einzig und allein die Tarey-Uhrzeit, schon allein um sich gegenüber dem verhassten Solaren Imperium abzugrenzen.
    Lediglich die Kämpfe in den Stollen missfielen ihm, aber solange sie Zugriff auf die lemurischen Verteidigungssysteme besaßen, konnten ihm weder die USO noch Landekommandos der Solaren Flotte etwas anhaben. Wenn es hart auf hart kam, würde er den Planetoiden wieder durch das Portal verlassen und danach Ceres durch einen Zeitzünder explodieren lassen, aber vorher wollte er erst noch die letzten Druckmittel gegen die Aktivatorträger ausprobieren.
    Ihm kam in seinem Wahn nicht zu Bewusstsein, dass er die gesamte Menschheit mit einer Handvoll Zellaktivatorträger gleichsetzte. Und den Zorn, den er gegen die relativ Unsterblichen hegte, übertrug er auf diese Weise automatisch auf Terraner, die damit überhaupt nichts zu tun hatten.
    Olhian rannte Malcher entgegen. Es reizte den Silberherrn stets zum Lachen, wenn der schwere Mann lief. Sein Fett bewegte sich dabei auf und ab wie die Wellen eines Speckmeers und ließ ihn zu einer aufrecht gehenden Robbe mutieren.
    »Herr, wir bekommen keine Verbindung mehr mit dem Trupp, der sich in der Halle befindet, in der wir die letzten Gefangenen gemacht haben.« Olhian keuchte und wischte den Schweiß von der Stirn, schon diese wenigen Meter hatten ausgereicht, um ihn atemlos zu machen.
    »Dann schicke ein anderes Team los, Olhian«, befahl Malcher, während er in Richtung des Monolithen ging. »Das hättest du aber schon lange selbst in die Wege leiten können, anstatt mich hier grundlos zu belästigen.«
    Der speckige Hüne blickte ihn aus großen Augen an.
    »Aber das habe ich doch schon getan, Herr«, rechtfertigte er sich, noch immer außer Atem. »Aber die zweite Gruppe meldet sich auch nicht mehr. Und die Verteidigungsanlage hat ebenfalls nur kurz reagiert, als wir eine feindliche Einheit sichteten und sie vernichten wollten.«
    Malcher blieb stehen, er kniff die Augen etwas zusammen und blickte Olhian ungläubig an.
    »Was soll das bedeuten, die Verteidigungsanlage hat nur kurz reagiert?«, fragte er in barschem Tonfall. »Bin ich denn nur noch von Narren umgeben?«
    Olhian zog verschüchtert den Kopf ein. Malcher empfand in diesem Moment nichts als Verachtung für ihn.
    »Die Verteidigungsanlage wurde aktiv, aber schon nach wenigen Sekunden floss keine Energie mehr in die alten Geschütze«, berichtete Olhian nach einer kurzen Pause. Er wählte seine Worte offenkundig mit Bedacht, um ihn nicht noch mehr zu reizen. Wie dieser erbärmliche Wicht am Leben hing! »Ich ließ daraufhin die Energiemeiler überprüfen, um herauszufinden, was der Grund für den Ausfall der Systeme war, aber die einzige Erkenntnis, die wir gewonnen haben, ist, dass die Meiler nicht mehr hochgefahren werden können.«
    »Kann es sein, dass wir Saboteure unter uns haben, Olhian?« Malchers Stimme klang ungewohnt hoch. »Saboteure, die unserer Organisation und den Chanbrüdern von Tarey feindlich gegenüberstehen?«
    Der Hüne erblasste vor Schreck, er trat einen Schritt zurück. »Herr, daran möchte ich am liebsten gar nicht denken«, stieß er hervor. »Das sind doch alles Leute, die du persönlich ausgesucht hast. Frauen und Männer, die schon seit Jahren unter deinem Befehl stehen. Nein, Herr, ein Fehler ist bei dir ausgeschlossen. Alles,

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