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Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund

Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund

Titel: Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred H. Rückert
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Warum also verhielt er sich so? War seine Hybris inzwischen so groß, dass er sich als unangreifbar und unbesiegbar ansah? Er bezeichnete sich ja sogar als unsterblich, aber wenn sich Varinar die Gesichter der Aktivatorträger daneben vorstellte, dann schnitt Malcher dabei verdammt schlecht ab.
    Hoffentlich führt er nicht schon wieder seine Spezialverhöre durch , dachte Varinar angewidert. Kaara Tosin, Moreen Estefan und Ransonn Straika würde Malcher ebenso wenig schonen wie ihn selbst. Wichtig war vor allem, dass er oder Chulia keine weitere Person töteten.
    Turk Varinar setzte sich auf die ihm zugewiesene Sitzgelegenheit, die er mit viel gutem Willen als Stuhl akzeptieren konnte. Fogharty saß im Nebenraum und loggte sich in die Positronik ein.
    Varinar wusste ebenfalls, wie er die lemurische Hinterlassenschaft aktivieren konnte. Er suchte sich durch die Fragmente des Datennetzwerks, das in Verbindung mit den lemurischen Systemen des Monolithen stand. Dann stellte er eine Frage bezüglich des ersten Einsatzes der Monolithen als Waffensystem.
    Der lemurische Rechner antwortete nicht, also definierte Varinar, was er unter dem Begriff Monolith verstand. Es dauerte nicht lange, und da Varinar das Lemurische fließend beherrschte, hatte die Positronik den Begriff bald übernommen.
    Vor seinen Augen entstand das Zeichen Lemurs als Hologramm. Dazu eine Abbildung der Erde, wie sie vor über fünfzigtausend Jahren ausgesehen hatte – deutlich zu erkennen die beiden inzwischen versunkenen Kontinente Lemuria und Atlantis. Varinar beachtete das Bild nicht weiter, er hatte die Darstellung schon zu oft gesehen, als dass sie ihn noch von seinem Sitz gerissen hätte.
    Das Abbild der Erde in grauer Vorzeit verwandelte sich innerhalb von fünf Sekunden in eine lächelnde Katze, das Symbol Anat Serkuloons. Dabei handelte es sich nicht um eine Überblendung, sondern um eine Zeitraffereinstellung.
    Professor Varinar verzog den Mund, aber es handelte sich nicht um ein humorvolles Lächeln, sondern eher um ein Zeichen seiner Traurigkeit. Mittlerweile war er zum Serkuloon-Gläubigen mutiert, nachdem er hatte einsehen müssen, wie sehr er seinem herausragendsten Schüler, Doktor Bakath Stromer, Unrecht getan hatte. Die große Anzahl der Beweise hatte ihn eines Besseren belehrt. Selbstverständlich hing er immer noch seinem Lieblingsthema nach, den Psi-Bastionen, aber Leben und Wirken Anat Serkuloons nahmen einen immer breiter werdenden Platz in seiner Wertschätzung ein.
    Varinar schaute auf die Bildfläche und er wollte es zuerst nicht glauben, aber Serkuloons Katze sah ihn an, gerade so, als wolle sie mit ihm persönlich kommunizieren. Er grinste spöttisch.
    Jetzt leide ich auch noch unter der Halluzination, dass ein fünfzigtausend Jahre altes Programm ausgerechnet mit mir Kontakt aufnehmen will , dachte er und strich sich fahrig über die Stirn.
    Bisher hatte Serkuloons Logo nur aus dem Kopf einer Katze bestanden. Wie aus dem Nichts erhielt das Tier nun eine rechte Vorderpfote, mit der es Varinar zu sich winkte.
    Er hörte eine raunende, gelangweilt klingende Stimme: »Die gewünschte Antwort auf Ihre Frage nach dem ersten Einsatz der Waffen-Funktionalität lautet: 6381 dha-Tamar wurde das Waffensystem von einem unbekannten Monolithen aus erstmals gegen einen Schlachtverband der Schwarzen Bestien eingesetzt. Die Folgen waren fatal, denn die unabsichtliche Teilaktivierung der Monolithen durch den Waffeneinsatz gab diese der Ortung durch die Bestien von Halut preis.«
    Varinar traten die Augen vor Überraschung fast aus den Höhlen. Er erinnerte sich an das Streitgespräch, das er vor knapp zwei Wochen mit Bakath Stromer geführt hatte und das Lara Francowitsch hatte schlichten wollen. Stromer hatte fast wortwörtlich das Gleiche gesagt, wenn damals auch von Monolithen noch keine Rede gewesen war.
    Er legte sich die Hände vor sein Gesicht und schüttelte den Kopf. Er empfand die Bestätigung von Bakath Stromers Aussage als Niederlage für sein eigenes engstirniges Verhalten.
    »Was passierte danach? Flogen die Bestien wieder weg oder verwüsteten sie lemurisches Gebiet?« Er wusste, was folgen würde, aber er konnte nicht anders, als der Positronik diese Frage zu stellen.
    »Die entsprechenden Systeme wurden sofort angegriffen. Dabei wurden acht Monolithen vollständig vernichtet. In allen anderen Fällen, in denen die lemurischen Aktivierungssysteme die Monolithen aufweckten, begnügten sich die Bestien mit der Zerstörung der

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