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Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits

Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits

Titel: Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Mehnert
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entkommen, gescheitert, denn der Weg durch die Tiefe hatte nach extrem kurzer Zeit auf die Verlorenen tödlich gewirkt. Der Plan, ihre Heimatwelt Zartiryt und später weitere Planeten in den Hyperkokon zu versetzen, war damit gescheitert gewesen. Nun begriff ich auch, was ihnen bei ihrer Passage so zugesetzt hatte und auch jedem anderen, der das Durchgangssystem in den Hyperkokon benutzt hatte. Es war der Graueinfluss gewesen, auch Tiefeneinfluss genannt, der nur in der interuniversellem Trennschicht auftrat, da dort die Leben spendende psionische Vitalenergie fehlte.
    Die Verlorenen hatte nie eine Chance gehabt, denn der Graueinfluss hatte ihnen ihre Vitalenergie geraubt. Die Enttäuschung über den Misserfolg hatte eine Spaltung der Gesellschaft der Verlorenen nach sich gezogen. Es war zu aggressiven Strömungen gekommen, und die Verlorenen hatten ihre hochentwickelten wissenschaftlichen Fähigkeiten dazu genutzt, sowohl den Versetzungseffekt der Monolithen als auch die sogenannte Todessphäre als Waffen gegen die Horden von Garbesch einzusetzen.
    Ich stieß die Luft aus und sortierte meine Gedanken. Das, was der ehemalige Funkoffizier der IMASO Amelia Marcos als ein von den Verlorenen gefürchtetes Todesreich bezeichnet hatte, war die Tiefe gewesen. Den Vitalenergieschwund hatte der Graueinfluss ausgelöst. Ich verließ die Hütte, um in der Station etwas zu essen und einen Wasservorrat mitzunehmen.
    »Siehst du schon klarer?«, fragte mich Deirdre Chrus.
    »In einigen Dingen ja, in anderen nicht.«
    »Gönn dir eine Pause«, regte die Agentin an.
    Ich schüttelte den Kopf. Zu viele Fragen schwirrten durch meinen Kopf, mehr vielleicht als zuvor. Ich konnte es nicht erwarten, weitere Antworten zu erhalten. Ich rüstete mich mit einem gefüllten Wasserkanister aus und kehrte in Santjuns Hütte zurück.
     
     
    Die nächsten Informationen bedeuteten nichts Neues für mich. Der erste Einsatz des Durchgangssystems als Waffe gegen die Horden von Garbesch hatte sich als fataler Fehler der Verlorenen erwiesen, denn erst durch die Aktivierung der Gesamtanlage war die Aufmerksamkeit der Horden auf Zartiryt gelenkt worden. Seth-Apophis' Scharen hatten den Planeten zerstört und sein Zentralgestirn in ein Schwarzes Loch verwandelt, in dessen Ergosphäre ein Teil Zartiryts mitsamt dem Monolithen gestrandet war.
    Doch es hatte auch Unterstützung für die Verlorenen gegeben. Sie hatten gelernt, wie man Vitalenergie als Gegenmaßnahme gegen den tödlichen Graueinfluss einsetzen konnte, dem sie während des Durchgangs in den Hyperkokon ausgesetzt waren. Ob sie diese Informationen von Armadan von Harpoon oder den Petroniern erhalten hatten, ging aus Santjuns Aufzeichnungen nicht hervor. Jedenfalls waren sie in den Besitz von Silbermetall gelangt, künstlich mit Vitalenergie aufgeladener Materie, die entweder auf kosmokratische oder auf petronische Technologie zurückging und Eigenschaften des Lebens selbst besaß. Der Umgang damit war auf Thanaton erprobt worden, bis die Arbeiten durch den Angriff auf Zartiryt und den Untergang der Verlorenen ihr abruptes Ende gefunden hatten.
    Künstlich mit Vitalenergie aufgeladene Materie, überlegte ich. Inzwischen wusste ich so viel über die Kosmokraten und ihre Technologie, dass ich mir darunter etwas vorstellen konnte.
    Der Abdruck hyperenergetischer Felder im Normalraum , führte der Extrasinn meine Gedanken unaufgefordert fort.
    Der Weg der Verlorenen in den Untergang erschütterte mich. Hätten sie sich still verhalten und nicht die Gesamtanlage des Monolithen-Systems in Betrieb genommen, wären die Horden vielleicht gar nicht auf sie aufmerksam geworden.
    Ich legte eine Pause ein, trank etwas und vertiefte mich danach wieder in Santjuns Informationen, die eine Million Jahre später stattfindende Ereignisse betrafen. Da nämlich hatte Anat Serkuloon das System der Monolithen entdeckt und sowohl dessen prinzipielle Funktion als auch die Option erkannt, es als Waffe einzusetzen. Auch das waren für mich keine Neuigkeiten.
    Auffällig war nur, dass Anat Serkuloon anscheinend die besondere Rolle des Silbermetalls entgangen war.
    Das trifft vielleicht nicht zu , mischte sich der Extrasinn ein. Möglicherweise hat der Lemurer eine Gefahr in dem Silbermetall erkannt, die der galaktischen Forschung bis heute verborgen geblieben ist.
    Die terranischen Forschungsarbeiten an dem Metall waren spätestens anno 3200 zum Erliegen gekommen, weil es schlichtweg keinen Untersuchungsgegenstand mehr

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