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Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits

Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits

Titel: Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Mehnert
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aber auch einen Funken Hoffnung.
    Calipher-SIM war sich seiner Existenz nicht nur bewusst, er besaß sogar ein eigenes Bewusstsein. Deshalb hatte er sich für das Leben entschieden, was auch immer das für eine kybernetische Existenzform bedeuten mochte.
    »Genau das tut er. Er folgt Programmierungen. Sie mögen durcheinandergeraten sein und sogar Ermessensspielräume zulassen, doch letzten Endes folgt er Programmierungen.«
    Ich sah das anders. Da ich zu Calipher-SIM eine gewisse Bindung aufgebaut hatte, war es für mich sogar eine emotionale Frage. Hinzu kam, dass er neben mir der einzige noch lebende direkte Augenzeuge der damaligen Ereignisse war, gewissermaßen ein Freund und Leidensgenosse, so unsterblich wie ich selbst. Da ich aber keine Lust auf eine Grundsatzdiskussion hatte, wechselte ich das Thema. »Santjuns Hinterlassenschaft hat eine Menge Fragen geklärt, auf die wir bisher keine Antworten hatten. Alle konnte jedoch auch er nicht beantworten.«
    »Welche meinst du?«
    »Bis heute wurde K'unlun nicht gefunden, der Palast der Unsterblichkeit, in den Malcher vermutlich große Mengen Silbermetall geschafft hat. Da nur wenig gefunden wurde, können wir davon ausgehen, dass er den Großteil tatsächlich an einem unbekannten Ort versteckt hat.«
    »Dessen Koordinaten dich brennend interessieren.«
    »Nein. Das Silbermetall dort dürfte längst ebenso zerfallen sein wie alles übrige.« Ich hatte meine Entscheidung getroffen. »Mich hält hier nichts mehr. Ich möchte zur Erde zurückkehren.«
    »Einverstanden.« Deirde Chrus rieb sich nachdenklich das Kinn. »Wenn du mir eine Sache erklärst, die ich nicht begreife. Weshalb hat sich damals der Monolith von Thanaton eingeschaltet? Wieso hat er auf dich reagiert?«
    »Er hat nicht auf mich reagiert, sondern auf die spezielle Aura meines kosmokratischen Zellaktivators. Sie löste die Aktivierungssequenz aus.«
    »Das ergibt keinen Sinn. Weshalb sollten Bauwerke der Verlorenen auf diese Aura anspringen?«
    »Vergiss nicht, dass Orbiter Armadan von Harpoons am Bau der Monolithen beteiligt waren. Sie haben wohl eine entsprechende Schaltung vorgenommen.«
    »Die Lemurer entdeckten die teilweise reaktivierten Monolithen auf dem Höhepunkt des Krieges gegen die Haluter im Jahre 50.027 Vor Christus. Unseres Wissens nach waren damals aber keine Zellaktivatoren mit kosmokratischer Aura in der Nähe«, hakte die Agentin nach.
    »In jenem Jahr erhöhte das Kosmonukleotid DORIFER aufgrund gewisser kosmischer Ereignisse die Psi-Konstante in seinem Einflussbereich, was zu einer Verdichtung des Psionischen Netzes führte«, dozierte ich. »Das hatte den gleichen Effekt auf die Monolithen. Sie erwachten.«
    Die Agentin nickte. Meine Antworten hatten sie, schien es, zufrieden gestellt. Wir verließen die Station und gingen unserem Schiff hinüber. Ich drehte mich nicht mehr um.

 
    Kapitel 48
     
    Ordhogan-Nebel
     
     
    31. Mai 1337 NGZ
     
    Der Träger des Lichts und seine Begleiterin hatten das Lager verlassen und begaben sich zu dem wartenden Kugelraumschiff. Sie hatten die Anwesenheit der metallischen Gestalt, die hinter einem Baumstamm kauerte, nicht bemerkt.
    Aufmerksam verfolgte Calipher-SIM, wie der Erhabene und die Menschenfrau in einem Antigravfeld nach oben schwebten und in der unteren Polschleuse verschwanden.
    Calipher-SIM verharrte einige Minuten lang unter den Bäumen am Rand des Landefeldes. Er war froh, dass der Träger des Lichts gekommen war und sich Santjuns Aufzeichnungen angesehen hatte. Nun kannte er die ganze Geschichte.
    Befriedigt aktivierte Calipher-SIM seinen Deflektorschirm und den Ortungsschutz, die er im Laufe der vielen Jahre optimiert hatte, und schritt gravitätisch aus dem Dschungel auf das Landefeld hinaus.
    Die Manipulation der Schiffspositronik hatte ihm dank seiner hochentwickelten Systeme keine Schwierigkeiten bereitet. Er hatte sämtliche Bordsysteme so umgestellt, dass niemand das Öffnen und Schließen einer kleinen Notschleuse zu registrieren vermochte.
    Mit einem Lächeln ging Calipher-SIM an Bord des Schiffs. Es war nicht in seinem stählernen Gesicht zu sehen, doch es erfüllte sein Bewusstsein mit Glück.
     
    ENDE

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