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Atlan TH 0001 – Raumschiff SOL in Not

Atlan TH 0001 – Raumschiff SOL in Not

Titel: Atlan TH 0001 – Raumschiff SOL in Not Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Voltz & Peter Griese
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Bord gebracht haben. Wir verstecken dich zunächst einmal hier. Später, wenn der zu erwartende Trubel vorüber ist, werden wir uns wieder um dich kümmern.«
    Atlan hob den Kopf und sah, dass die Buhrlos sich aus dem Raum zurückzogen.
    »Langsam, langsam!«, rief er. »Ich habe noch viele Fragen.«
    »Später«, zischte Shia Deen. Sie strich ihm über das Haar und bildete mit Daumen und Zeigefinger der linken Hand einen Kreis. Atlan schüttelte bedauernd den Kopf.
    »Tut mir leid«, sagte er, »aber ich kenne eure Zeichensprache noch nicht gut genug.« Ihr Gesicht schien eine Nuance dunkler zu werden.
    »Das«, sagte sie leise, »war das Zeichen von Zuneigung.« Atlan nickte und wiederholte das Zeichen mit der rechten Hand.
    Shia lächelte nachsichtig. »Rechts«, belehrte sie ihn, »bedeutet es genau das Gegenteil.« Dann huschte sie davon, bevor er seinen Fehler korrigieren konnte.
    Sekunden später war der Arkonide allein. Er schaute sich nach einem geeigneten Versteck um für den Fall, dass jene Mitglieder der SOLAG hereinkommen sollten, vor denen man ihn gewarnt hatte. Außerdem brauchte er ein paar Stunden Schlaf.
    Ich muss unbedingt mehr erfahren, dachte er, während er seinen Raumanzug zusammenrollte, um ihn als Kopfkissen zu benutzen.
    Drei Punkte erschienen ihm besonders wichtig: Erstens musste das Schiff aus dem Zugstrahl von Mausefalle befreit werden!
    Zweitens mussten an Bord wieder geregelte Verhältnisse hergestellt werden, sodass die Besatzung menschenwürdig leben und die SOL funktionieren konnte.
    Drittens musste das Schiff nach Varnhagher-Ghynnst gebracht, beladen und an sein eigentliches Ziel geflogen werden.
    Atlans lachte unwillkürlich. Um auch nur einen Teil dieses Dreipunkteplans in die Tat umzusetzen, hätte es einer gut ausgerüsteten und zu allem entschlossenen Armee bedurft – und einiger Monate Zeit.
    Atlan war dagegen allein – und ihm blieben maximal ein paar Wochen.

12.
     
    Früher als beabsichtigt kehrte der High Sideryt in seine Klause neben der Hauptzentrale des Schiffes zurück. Er hatte sich diesmal nicht die Zeit genommen, Gespräche mit Solanern zu führen. Beherrscht von einer zunehmenden inneren Unruhe, war er schon bald in den Geheimgang zurückgeeilt. Nun, da er sein Quartier betrat, riss er die unbequeme Maske vom Gesicht und warf sich in seinen thronähnlichen Sessel. Der Robotaufzeichner meldete, dass inzwischen sieben Personen versucht hatten, Verbindung mit ihm aufzunehmen, natürlich alles Magniden.
    Seine Finger trommelten auf der Sessellehne. Kaum zu glauben, dass einer der Brüder der ersten Wertigkeit inzwischen eine praktikable Lösung gefunden hatte.
    Zu seiner Überraschung hatte sich auch SENECA während seiner Abwesenheit gemeldet. Das war so ungewöhnlich, dass Deccon beschloss, die Großpositronik anzuhören, bevor er sich mit den Magniden befasste. Er ergriff den Kodegeber und wartete, bis SENECA Gesprächsbereitschaft signalisierte.
    »Was ist los?«, fragte er barsch, obwohl er wusste, dass sich Computer nicht um menschliche Launen scherten.
    »Die Buhrlos, die ohne Genehmigung die SOL verlassen haben, sind zurückgekehrt«, sagte die freundliche Stimme des Bordrechners.
    »Schön«, meinte Deccon mit wenig Interesse. »Man soll dafür sorgen, dass sie ihr E-kick abliefern, sie verprügeln und dann in Ruhe lassen.«
    »Sinn und Bedeutung von körperlicher Gewalt zur Zielerreichung erschließen sich mir nicht«, gab SENECA zurück. »Aber das kann natürlich mit meiner eingeschränkten Funktionsbereitschaft in Zusammenhang stehen.«
    »Ja«, sagte Deccon und nickte. »Zweifellos ist das so.«
    »Es konnte leider nicht eindeutig festgestellt werden, welche drei Buhrlos die Regeln gebrochen haben«, fuhr SENECA fort. »Sie sind im Kreis ihrer Artgenossen untergetaucht.« Deccon knirschte mit den Zähnen.
    »Dann werden alle Ferraten und Ahlnaten zur Rechenschaft gezogen, die die Sache verschlafen haben.«
    »Das erscheint mir zweitrangig. Von primärer Bedeutung ist die Anwesenheit eines Fremden an Bord der SOL.« Deccon saß wie eine steinerne Statue in seinem Sessel. Sein Mund war leicht geöffnet.
    »Was?«, brachte er hervor.
    »An Bord befindet sich ein Fremder.«
    »Was für ein Fremder?«, brauste Deccon auf und kam auf die Beine. »Ich verlange Einzelheiten!«
    »Wenn ich mehr wüsste, würde ich unseren blinden Passagier wohl kaum als Fremden bezeichnen, oder?«
    Hörte Chart Deccon da tatsächlich so etwas wie Spott aus SENECAS Antwort

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