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Atlan TH 0004 – Logbuch der SOL

Atlan TH 0004 – Logbuch der SOL

Titel: Atlan TH 0004 – Logbuch der SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel & Detlev G. Winter
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informiert bist? Dazu bleibt keine Zeit mehr!«
    Der ehemalige Sprecher der Solgeborenen blickte betreten zu Boden. Wahrscheinlich mutete er seinem Freund tatsächlich zu viel zu. Bis vor etwa einer halben Stunde hatte der Katzer seine ganze Konzentration darauf verwenden müssen, die energetischen Kraftlinien zu lokalisieren und präzise Anweisungen zu Kurskorrekturen zu geben. Das musste ihn mehr mitgenommen und erschöpft haben, als ihm äußerlich anzumerken war.
    »Also gut!« Joscan gab sich einen Ruck. Bis die Space-Jet in den Hangar einflog, würden nur noch einige Minuten vergehen. »Wir müssen uns entscheiden, was wir tun wollen. Spielen wir das Spiel mit und warten, bis sich uns eine Gelegenheit zur Flucht bietet, oder wehren wir uns?«
    »Wenn sie uns erst haben, werden sie uns keine Chance zur Flucht mehr lassen«, sagte Federspiel.
    »Wir können auch nicht einfach um uns schießen«, meinte Bjo unwirsch. »Abgesehen davon, dass sie dann nicht sehr zimperlich mit uns umgehen würden, bringen wir damit auch die Schiffbrüchigen in Gefahr.«
    Makos Naratnam, der Pilot und die Buhrlos befanden sich in einem gemeinsamen Aufenthaltsraum, während Lefton Hellst in einer einzelnen, abgeschlossenen Kabine untergebracht war. Ob sie die Space-Jet zuvor, danach oder gemeinsam mit Joscan und den beiden anderen verließen – bei einem Schusswechsel waren sie in jedem Fall gefährdet.
    »Wir warten ab, wie sich die Dinge entwickeln«, entschied der Kybernetiker. »Es hat keinen Sinn, jetzt darüber zu diskutieren. Nachher kommt doch alles anders.«
    Bjo und Federspiel schwiegen. Joscan beobachtete mit zunehmender Nervosität den Anflug auf die SOL. Noch konnte er sich keinen Reim auf die Situation machen, der er und seine Freunde plötzlich gegenüberstanden.
    Vom Autopiloten gesteuert, schwebte die Space-Jet langsam in die Schleuse im Mittelteil des Hantelschiffs ein und setzte behutsam auf. Das äußere Schott schloss sich, Luft strömte ein, und der Druckausgleich wurde hergestellt. Dann fuhren die Hälften des Innenschotts auseinander und gaben den Blick in den Hangar frei.
    Fünfzehn bewaffnete Personen warteten dort. Sie waren so postiert, dass sie die Ausgänge zu den angrenzenden Korridoren versperrten. Etwas abseits von ihnen standen drei Ärzte in der traditionell weißen Kleidung, die sich um die Schiffbrüchigen kümmern würden.
    »Das sieht nicht gut aus«, murmelte Joscan. »Es wird uns nichts übrig bleiben, als uns von den Sicherheitskräften begleiten zu lassen.«
    »Solaner!«, ertönte im gleichen Moment die Stimme Cleton Weisels aus den Bordlautsprechern. Die Außenmikrofone der Space-Jet übertrugen die Worte des Chefs der Arge SOL, die vermutlich über eine Rundumschaltung in alle Schiffsbereiche übermittelt wurden – auch in die Zentrale des Beiboots. »Joscan Hellmut und seine Freunde sind zurück, und es ist ihnen gelungen, die Verschollenen von dem Meteoriten zu retten. Sie haben damit bewiesen, welche ungewöhnlichen Fähigkeiten in ihnen stecken und wie wichtig sie auch in Zukunft für uns alle sein können. Die Arbeitsgemeinschaft hat deshalb beschlossen ...«
    Joscan hörte nicht mehr hin. Mit einem Schlag wurden ihm die Zusammenhänge klar.
    »Eine Falle!«, schrie er, während sich sein Gesicht vor Wut verzerrte. »Die hinterlistigste Falle, die man sich ausdenken kann.«
    »... in Schlafkammern konserviert, die von SENECA überwacht und gewartet werden ...«
    »Sie stellen uns als Helden hin, damit sie uns auf bequemem Weg loswerden können«, ereiferte sich der Kybernetiker weiter.
    »Mit irgendeiner Reaktion mussten wir rechnen, nachdem wir eigenmächtig und befehlswidrig gehandelt haben«, sagte Bjo. »Wir können noch froh sein, dass sie die Jet nicht angegriffen haben.«
    »Ein schwacher Trost«, brummte Joscan. Allmählich beruhigte er sich wieder.
    Cleton Weisel hatte seine Ansprache inzwischen beendet. Die Reihe der Sicherheitsoffiziere rückte auffordernd zwei Schritte vor. Ihre Hände lagen auf den Kolben der Waffen.
    »Na dann!«, seufzte Federspiel und erhob sich träge. »Es wird uns wohl nichts anderes übrig bleiben. Gehen wir!«
    »Ja, wir gehen«, nickte Joscan grimmig. »Aber wir geben uns nicht geschlagen!«
    Gemeinsam verließen sie die Zentrale. Unterwegs begegneten ihnen die Buhrlos, die mit Makos und dem Piloten in ihrer Mitte ebenfalls nach draußen wollten.
    »Was sagt ihr dazu?«, lächelte Lynka Woortz. »Habt ihr gehört, welchen Status euch Cleton

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