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Atlan TH 0004 – Logbuch der SOL

Atlan TH 0004 – Logbuch der SOL

Titel: Atlan TH 0004 – Logbuch der SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel & Detlev G. Winter
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wir die Verdienste Joscans und seiner Freunde herausstellen und betonen, dass sie mit ihren besonderen Fähigkeiten die Einzigen waren, denen es gelingen konnte, die Schiffbrüchigen zu retten. Wir werden den Solanern beibringen, wie wertvoll diese Leute auch für die Zukunft sind und wie wichtig es ist, ihr Leben über einen ungewöhnlich langen Zeitraum zu erhalten – damit sie in großer Gefahr oder bei schweren Krisen geweckt und zur Unterstützung herangezogen werden können.«
    Elzbieta lehnte sich zurück und schlug die Beine übereinander. Die Argumentation des Technikers gefiel ihr. Eine elegantere Art, die ungeliebten und für den Bestand der SOL-Arbeitsgemeinschaft gefährlichen Personen aus dem Weg zu räumen – noch dazu mit Unterstützung der Besatzung –, war kaum denkbar. Wenn Cletons Rechnung aufging, war der Plan genial.
    »Ich werde also meine Leute nicht abziehen«, bestätigte die Frau und drückte damit ihre Zustimmung aus. »Statt Joscan und seine Freunde zu verhaften, werden sie als Eskorte dienen, damit diesen wertvollen Personen nicht kurz vor ihrem Abgang noch etwas zustößt.«
    Das klang spöttisch, aber Cleton wusste, dass es durchaus ernst gemeint war.
    »Richtig.«
    »Was ist mit Gavro Yaal?«, wollte Elzbieta wissen. »Gehört er auch zur Gruppe der künftigen Tiefschläfer?«
    »Natürlich. Sein letztes Experiment ist zwar gescheitert, aber er hat damit bewiesen, welche Kapazität er darstellt und zu welchen wissenschaftlichen Leistungen er fähig sein kann. Unter Umständen wird auch er später noch gebraucht.«
    Elzbieta nickte nachdenklich.
    »Gavro Yaal, Joscan Hellmut, Bjo Breiskoll, Federspiel«, zählte sie auf. »Das sind vier Leute. Wer ist der fünfte?«
    »Weißt du es wirklich nicht?«
    Sie verengte die Augenlider.
    »Sternfeuer?«, riet sie. »Die Mutantin?«
    Cleton Weisel breitete lässig die Arme aus.
    »Sternfeuer«, bekräftigte er. »Wer sonst?«

13.
     
    Ruckartig richtete Federspiel sich auf. Seine Augen funkelten.
    »Sternfeuer!«, stieß er hervor. »Sie ist in Gefahr!«
    Joscan wandte den Kopf und sah den Jüngeren beunruhigt an.
    »Was ist passiert?«
    Federspiel saß kerzengerade in seinem Sessel. Er wirkte angespannt und konzentriert, als lausche er aufmerksam in sich hinein. Auf diese Weise versuchte er, den ohnehin ständig existierenden Kontakt zu seiner Schwester zu verstärken und einen intensiveren Gedankenaustausch herbeizuführen. Manchmal zuckten seine Mundwinkel. Dann, nach einer Weile, schüttelte er den Kopf. Resignierend sank er in sich zusammen.
    »Meine Fähigkeiten sind zu schwach«, sagte er. »Ich weiß zwar, dass Sternfeuer in Schwierigkeiten ist, aber ich kann nicht feststellen, was genau vor sich geht.«
    »Sie ist in Gewahrsam genommen worden«, berichtete Bjo Breiskoll ruhig. Er war ein wesentlich besserer Telepath und hatte keine Probleme, die Vorgänge auf der SOL auf kurze Entfernung zu verfolgen. Nach Federspiels Ausruf hatte auch er sofort seine psionischen Sinne eingesetzt. »Sie soll von der Umwelt isoliert werden. Man hat ihr gesagt, sie sei zu wichtig, als dass man riskieren dürfe, dass ihr in irgendeiner Form etwas zustößt.«
    Auf Joscans Stirn bildeten sich steile Falten. Seine Gedanken rasten.
    »Was soll das bedeuten?«, fragte er alarmiert.
    »Infam!«, schrie Federspiel mit verzerrtem Gesicht. »Das ist infam! In Wahrheit wollen sie meine Schwester beseitigen. Sie ist ihnen unheimlich!«
    Der Katzer stand auf und legte ihm eine Hand auf die Schulter.
    »Bleib ruhig. Es ist, wie du sagst, aber wir dürfen uns deswegen nicht aus der Fassung bringen lassen. Sie haben es auch auf uns abgesehen, und wir müssen einen kühlen Kopf bewahren, wenn wir ihnen entkommen wollen.«
    Joscan warf einen Blick auf die Kontrollen und vergewisserte sich, dass der Autopilot nach den Impulsen des Leitstrahls von der SOL den Einschleusvorgang korrekt steuern würde. Dann drehte er den Sessel so, dass er dem Katzer in die Augen sehen konnte.
    »Willst du nicht endlich mit der Sprache herausrücken?«, fragte er ungehalten. »Was ist auf der SOL los?«
    »Sie stehen im Hangar bereit, um uns abzufangen. Wir sollen eine Eskorte bekommen – angeblich zu unserem Schutz.«
    »Wozu das alles?« Joscan wurde immer ungeduldiger. »Was haben sie mit uns vor, Bjo?«
    »Was weiß denn ich!«, entgegnete der Katzer gereizt. »Erwartest du von mir, dass ich damit anfange, einzelne Bewusstseine zu sondieren, nur damit du über alle Hintergründe

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