Atlan TH 0005 - Welt der Roboter
und legte den Mann vorsichtig auf dem Boden ab. Der ehemalige Rädelsführer der Solaner lallte leise vor sich hin.
»Unsere einzige Hoffnung ist Atlan«, sagte Bjo, »aber ich empfange nicht einmal einen Gedankenfetzen von ihm. Ich werde den Raum noch einmal absuchen. Vielleicht gibt es doch noch einen anderen Ausgang.«
»Die Mühe kannst du dir sparen«, antwortete Joscan Hellmut. »Die Buhrlos haben alles überprüft. Wir sitzen hier fest.«
Als Atlan erwachte, lag er auf dem Boden. Um ihn herum standen dicht gedrängt die Roboter. Sie bewegten sich unruhig.
In unmittelbarer Nähe des Arkoniden warteten die beiden grauen Kastenroboter. An der Unterseite des Körpers hatte der eine drei blaue Streifen, der andere zwei blaue und einen gelben.
Das Funkgerät war abgeschaltet oder defekt. So herrschte wenigstens Ruhe.
Langsam kam der Arkonide auf die Beine. Er blickte sich um. Die Szene hatte sich nicht verändert. Nur der kleine Mond draußen war ein Stück weitergewandert. Lange konnte er nicht besinnungslos gewesen sein.
Noch während er etwas hilflos und unsicher dastand, hob der Roboter mit den drei blauen Streifen seine vier Arme. Sofort erstarrten alle anderen Maschinen in absoluter Regungslosigkeit. Eine Signallampe und ein leises Rauschen machten Atlan bewusst, dass sich der Helmempfänger erneut über einen Impuls aktiviert hatte. Das bewusstseinsraubende Getöse blieb jedoch aus. Stattdessen erklang eine klare und saubere Folge von einzelnen Signalen.
Mehr als drei unterschiedliche Impulsfolgen konnte Atlan nicht unterscheiden. Der Sinn der Nachricht, und nur um eine solche konnte es sich handeln, blieb ihm verborgen.
Er schüttelte langsam den Kopf. Vielleicht verstanden die Roboter diese Geste. Gleichzeitig registrierte er erfreut, dass man einen friedlichen Kontakt mit ihm suchte. Noch hatte er seine Zweifel, ob es mit diesen Maschinen zu einem vernünftigen Informationsaustausch kommen konnte.
Auf sein Kopfschütteln änderte sich die Art der empfangenen Impulse. Dennoch blieb ihr Sinn auch jetzt völlig unklar.
»So geht es nicht, Freunde«, sagte Atlan laut.
Sofort erstarben die Impulsfolgen. Die beiden rechteckigen Roboter gerieten in Bewegung. Für Atlan sah es aus, als ob zwischen ihnen eine lautlose, aber heftige Diskussion stattfand.
Dann erklang plötzlich die eigene Stimme in seinen Ohren, die die gerade von ihm geäußerten Worte wiederholte.
»Das ist der richtige Weg.« Atlan nickte. »Ich werde euch mehr Worte meiner Sprache anbieten, damit ihr sie übersetzen könnt.«
Er redete weiter. Dabei berichtete er über allgemeine wissenschaftliche Dinge, die insbesondere das Fachgebiet der Robotik betrafen. Das würden die Maschinen am schnellsten verstehen. Das einseitige Gespräch dauerte mehrere Minuten an. Dann hob der Roboter mit den drei blauen Streifen seine Arme. Atlan schwieg.
»Wir danken dir.«
Der Blaugestreifte stellte sich dicht vor Atlan auf. »Wir heißen dich herzlich willkommen. Verzeih, dass wir zu Beginn alle gleichzeitig auf dich einredeten, aber vielleicht wirst du unsere Freude und Verwunderung verstehen, als wir dich fanden. Niemals hatten wir mit einem so glücklichen Umstand rechnen können, und nun ist er doch eingetreten. Wir sind überwältigt.«
»Ich bedanke mich für den freundlichen Empfang.« Atlans Gesichtszüge entspannten sich. »Mein Name ist Atlan. Ich habe viele Fragen an euch.«
»Ich bin Quadram-1876«, antwortete der Roboter. Er zeigte auf die neben ihm stehende Maschine. »Das ist Zulfrigh-962. Da ich dich zuerst gesehen habe, steht mir die Ehre zu, dich zu führen und mit dir zu sprechen. Abgesehen davon ist ein Zulfrigh nicht in der Lage, eine fremde Sprache so schnell zu erlernen, wie es ein Quadram kann. Es genügt übrigens, wenn du Quadram zu mir sagst, Atlan.«
Bevor Atlan antworten konnte, mischte sich eine andere Stimme in das Gespräch.
»Warte, Quadram«, beeilte sich Atlan zu sagen, denn er hatte Joscan Hellmut erkannt. Er schaltete seinen Sender ein und rief den Kybernetiker, dessen Stimme erregt geklungen hatte.
»Wir sitzen in einer Falle«, berichtete Hellmut. »Die Halle, in der wir uns versteckt haben, wurde von draußen abgeriegelt. Sämtliche Tore wurden verschweißt. Die Kunstsonne ist abgeschaltet, und die Sauerstoffzufuhr funktioniert nicht mehr. Wir brauchen dringend Hilfe.«
»Hast du das verstanden, Quadram?«, fragte Atlan den Roboter, nachdem er den Empfang bestätigt hatte.
Quadram antwortete
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