Atlan TH 0005 - Welt der Roboter
nicht sofort. Der Arkonide las aus seinem Verhalten und den kleinen Bewegungen seiner Arme, dass er sich mit dem anderen Kastenroboter unterhielt. Nach etwa zwanzig Sekunden sprach er wieder über das Helmfunkgerät zu Atlan:
»Ich bin sehr erstaunt zu erfahren, dass noch andere Lebewesen an Bord sind. Diese Erkenntnis musste ich erst verarbeiten. Außerdem habe ich nachgeforscht, was passiert sein könnte. Es war sehr leichtsinnig von euch, in diese Halle zu gehen. Da keine Maschinen in ihr waren, hat ein Vorauskommando die Türen verschweißt. Wir haben kein Interesse an leeren Räumen.«
»Hat denn euer Vorauskommando nicht gesehen, dass sich Menschen in der Halle befanden?«
»Nein«, bedauerte Quadram. »Vorerkunder sind sehr einfache Maschinen, die keine Sensoren für organisches Leben besitzen. Aber das ist alles kein Problem. Ich habe bereits einen Trupp in Marsch gesetzt, der alles Notwendige veranlasst.«
Atlan war vorerst beruhigt. Er sprach kurz mit Joscan Hellmut, berichtete ihm über seine Begegnung mit den Robotern und informierte ihn darüber, dass Hilfe unterwegs war.
»Wir brechen unsere Arbeiten hier ab«, erklärte Quadram. Inzwischen hatte er es irgendwie fertiggebracht, ein künstliches Sprachwerkzeug herzustellen, sodass er ohne Hilfe des Funkgeräts mit Atlan reden konnte. »Die Ereignisse verlangen es, dass wir euch auf den Planeten bringen.«
Der Arkonide horchte auf. »Von welchem Planeten sprichst du, Quadram?«
»Natürlich über die siebte Welt dieses Sonnensystems. Sie ist unsere Heimat.«
»Mausefalle VII«, staunte Atlan. Damit war endgültig klar, dass der Quader am Ziel seiner unfreiwilligen Reise angekommen war. Der SOL würde es in wenigen Tagen, vielleicht auch nur Stunden, nicht anders ergehen. Bis dahin musste er eine Möglichkeit gefunden haben, die Katastrophe – sprich: die Demontage des Hantelraumers – zu verhindern. Außerdem galt es, das Geheimnis von Mausefalle VII zu entschleiern.
»Du nennst den Planeten Mausefalle VII?«, fragte Quadram. »Der Name gefällt mir.«
»Namen sind unwichtig. Ich möchte mehr über euren Auftrag und eure Auftraggeber erfahren. Das wäre mir sehr wichtig.«
Der Roboter antwortete nicht. Atlan vermutete, dass er wieder in Kommunikation mit den anderen Maschinen stand. Er musste gleichfalls annehmen, dass die Existenz der Solaner bereits nach Mausefalle VII gemeldet worden war.
»Du musst warten«, kam schließlich eine ausweichende Antwort. »Ich bin nicht befugt, dir schon jetzt alles mitzuteilen, was du wissen willst. Im Übrigen gibt es ein anderes Problem. Einer deiner Begleiter in der Halle weigert sich, den Raum zu verlassen. Vielleicht ist es besser, wenn du dich persönlich darum kümmerst.«
Atlan runzelte die Stirn. Er rief über Funk nach Joscan Hellmut.
»Gavro macht Theater«, erklärte ihm der Kybernetiker. »Er legt sich mit den hilfsbereiten Robotern an und beschimpft sie wüst. Außerdem will er im Quader warten, bis die SOL eintrifft.«
»Ich komme«, entschied der Arkonide. Dann bat er Quadram, ihn zu begleiten. Der Roboter willigte sofort ein. Er ließ ein kleines Fahrzeug kommen, das einer terranischen Antigravplattform ähnelte. Die anderen Roboter strömten auseinander.
Während Atlan mit Quadram aufbrach, sah er, dass die übrigen Roboter geschlossen durch die Energieschleuse in der Außenhülle des Quaders entschwanden. In der Halle, wo er seine Begleiter zurückgelassen hatte, traf er nur noch Joscan Hellmut und Gavro Yaal an.
»Bjo ist mit den Buhrlos schon weg«, erklärte der Kybernetiker. »Die Roboter führen sie zu dem Raumschiff, das uns nach Mausefalle VII bringen soll. Die Gläsernen waren sofort einverstanden. Nur Gavro weigert sich. Er will keinen Planeten betreten, sondern hier auf die SOL warten. Bjo hat ihm schon eine Beruhigungsspritze verpasst, aber sie scheint nicht viel zu helfen.«
Gavro Yaal stand mit hochrotem Gesicht an einer Wand. Er hielt seine Waffe in der Hand und ließ keinen an sich heran. Mehrere Roboter in verschiedenen Ausführungen standen ratlos um ihn herum. Bevor Atlan etwas unternehmen konnte, ging Quadram auf den Solaner zu. Yaals Waffe fuhr in die Höhe.
»Keinen Schritt weiter!«, schrie er laut. Ihm war deutlich anzusehen, dass er die Nerven verloren hatte. »Ich schieße ohne weitere Warnung.«
»Du befindest dich in einer schwierigen Lage«, sagte Quadram sanft. »Wir wollen dir nur helfen. Hier kannst du nicht bleiben, denn dieses alte Raumschiff wird
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