Atlan TH 0006 – Stadt der Freien

Titel: Atlan TH 0006 – Stadt der Freien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. G. Ewers

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eine andere, tiefere Stimme.
    »Das war das Haus«, erläuterte Kuno.
    Atlan nickte nur. »Ich danke dir für deine Auskunft, Haus«, sagte er dann, auch wenn er sich dabei ein wenig albern vorkam. »Kannst du mir sagen, wohin sie gegangen sind?«
    »Sie haben das Nachbarhaus durch einen Verbindungsgang betreten«, antwortete das Haus der Querstlonks. »Es ist das rechte, von dir aus gesehen.«
    »Danke!«, erwiderte der Arkonide.
    Das Haus, dem er sich nun zuwandte, sah aus, als bestünden seine Wände aus grünem Glas. Es war etwa zehn Meter breit und neun Meter hoch, besaß drei weit vorspringende Erker mit ganz normalen Glassitfenstern, zwei kleine Türmchen auf dem Dach und eine runde Metalltür, die der Tür eines großen Tresors ähnelte. Von irgendwelchen Bewohnern war nichts zu sehen.
    Atlan wandte sich an Kuno, der ihm auch diesmal gefolgt war. »Ist es bewohnt?«
    »Der Doppelte Krynach wohnt darin«, pfiff der kleine Roboter.
    »Ist er gefährlich?«, forschte Atlan weiter.
    »Ich glaube nicht«, erwiderte Kuno. »Er soll zwar ein Zeiträuber sein, aber ich weiß nicht, was das ist.«
    »Öffne dich!«, sagte er laut zu der runden Tür.
    Sie schwang auf, als hätte sie nur auf diese Aufforderung gewartet. »Du bist dem Herrn dieses Hauses willkommen«, erklärte sie mit hoher Stimme.
    Der Arkonide sah hinter der offenen Tür einen in blaues Licht getauchten Korridor und trat ein. Am Ende des Korridors führte eine Treppe aus Stufen hinauf, von denen keine zwei aus dem gleichen Material bestanden.
    Atlan zuckte leicht zusammen, als die erste Stufe, kaum dass er einen Fuß darauf gesetzt hatte, zu flüstern begann: »Danke, Entdecker aus fernen Weltraumtiefen.«
    »Bitte sehr«, erwiderte der Arkonide automatisch und kam sich zum wiederholten Mal vor wie in einem schlechten Film.
    »Danke, Kreuzfahrer aus fremden Gefilden«, flüsterte die zweite Stufe, als er sie betrat.
    So ging es weiter, und jede Stufe äußerte ihren Dank mit einer anderen Formulierung. Atlan war froh, als er endlich oben ankam. Dort erwartete ihn schon die nächste Überraschung.
    In einem goldfarbenen Flur stand ihm ein humanoides Wesen gegenüber. Es war etwa anderthalb Meter groß, besaß einen Kopf mit menschlich wirkendem Gesicht, brauner Haut und kurz geschnittenem blonden Haar, zwei Arme, zwei Beine und war in eine eng anliegende blaue Kombination gekleidet.
    »Willkommen in meinem Haus, edler Gast«, sagte das Wesen. »Ich bin Xyrnax.«
    »Ich heiße Atlan«, erwiderte der Arkonide und schaute das Wesen prüfend an. »Nennt man dich auch den Doppelten Krynach?«
    »Das ist eine nicht ganz zutreffende Bezeichnung«, entgegnete Xyrnax und machte eine einladende Handbewegung. »Aber bitte tritt doch näher.«
    Hinter ihm öffnete sich eine Tür und gab den Blick in einen kleinen Raum frei, dessen Boden mit einem dicken hellen Teppich bedeckt war. Zierliche Möbelstücke aus rotbraunem Holz standen darin, und in einem Erker lud eine gepolsterte Sitzbank zum Verweilen ein.
    Das alles erinnerte den Arkoniden sehr an terranische Verhältnisse. »Kennst du den Planeten Terra?«, fragte er deshalb, während er den Raum betrat.
    »Natürlich nicht«, antwortete Xyrnax.
    Doch da befand sich Atlan schon nicht mehr in dem Zimmer, das er soeben betreten hatte, sondern in einer Art Aussichtskuppel auf einem deutlich größeren Bauwerk. Draußen schwammen Inseln aus unbekannten Pflanzen auf leicht bewegtem Wasser.
    Atlan fuhr herum – und sah sich einem Echsenwesen mit hellblauer Schuppenhaut gegenüber, das die gleiche Größe hatte wie Xyrnax und auch eine gleiche Kombination trug. Die Füße steckten in hellroten Stiefeln, und die Hände besaßen nicht etwa Krallen, sondern echte Fingernägel und blassblaue, schuppenfreie Innenhaut.
    »Willkommen in meinem Haus, Atlan!«, sagte das Echsenwesen.

    Der Doppelte Krynach, durchfuhr es den Arkoniden.
    »Wie hast du das gemacht?«, erkundigte sich der Arkonide, ohne seine Überraschung über den Szenenwechsel zu zeigen und ohne auf das Verschwinden von Kuno einzugehen.
    »Ich bin Xyrnax«, erklärte das Echsenwesen. »Lass dich bitte nicht durch Äußerlichkeiten täuschen.«
    »Lass mich raten«, meinte Atlan. »Du existierst zweifach.«
    »Ich sagte dir schon, dass das eine nicht ganz zutreffende Bezeichnung ist«, erwiderte das Echsenwesen. »Ich existiere nur einmal, aber abwechselnd in zwei verschiedenen Gestalten und Umgebungen.«
    »Interessant.« Atlan sah draußen ein saurierartiges