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Atlan TH 0006 – Stadt der Freien

Atlan TH 0006 – Stadt der Freien

Titel: Atlan TH 0006 – Stadt der Freien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. G. Ewers
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Endes sinnlos ist. Aber sollten wir die SOL nicht retten können, werden wir diesen Widerstand organisieren und über kurz oder lang ein Chaos herbeiführen, dass dem Herrn in den Kuppeln Hören und Sehen vergeht.«
    »Damit würdet ihr nur den anderen Stadtbewohnern schaden, denn wenn die Versorgung zusammenbräche, müssten sie sterben.«
    »Das bliebe abzuwarten«, entgegnete der Arkonide grimmig. »Die Freiheit des Individuums lässt sich nicht ewig unterdrücken. Du wärst erstaunt, wenn du wüsstest, zu welchen Opfern und Entbehrungen intelligente Lebewesen bereit sind, wenn man ihnen ihre Freiheit dauerhaft verwehrt.«
    Er sprang zur Seite, als drei Tunnelbauer gleichzeitig ihre Körbe dort leerten, wo er gerade ging. Die schwarz gekleideten Wesen kümmerten sich nicht um ihn und seine Gefährten.
    Am Ende der Straße blieb Kuno stehen. »Die Buhrlos befinden sich in Sicherheit«, pfiff er. »Sie wurden mit einem Schiff in den Weltraum gebracht und werden sich schnell erholen.«
    »Und danach?«, erkundigte sich Atlan. »Bringt man sie wieder in die Stadt zurück?«
    »Nein, sie dürfen auf dem Schiff bleiben, damit sie regelmäßig ins Vakuum gehen können«, antwortete Kuno.
    Der Arkonide schüttelte den Kopf. »Das Ganze ergibt einfach keinen Sinn«, flüsterte er so leise, dass keiner der Umstehenden ihn hören konnte. »Erst nimmt man Raumfahrern ihre Schiffe und sperrt sie in eine Stadt, doch wenn sie Hilfe brauchen, scheut man keine Kosten und Mühen, ihnen diese zu gewähren. Nein, das alles ergibt einfach keinen Sinn.«

19.
    Mitten auf der nächsten Kreuzung blieb Kuno stehen. Er blickte nach links, nach rechts und dann wieder geradeaus.
    Atlan stellte sich neben den kleinen Roboter. Er sah, dass die Straße links mindestens zwei Kilometer weit führte und dass es bei der Straße rechts von ihm nicht anders war.
    »Warum gehst du nicht weiter, Kuno?«, fragte er.
    »Ich kann nicht«, antwortete Kuno und quietschte ratlos. »Die Häuser haben keine Türen.«
    Erst jetzt sah Atlan, dass die vor ihnen stehenden Häuser türen-und fensterlos waren. Allerdings begriff er nicht, warum Kuno das als einen Grund ansah, nicht weiterzugehen.
    »Wir müssen nach Westen«, beantwortete der kleine Roboter seine entsprechende Frage. »Und das ist geradeaus.«
    »Können wir nicht eines der Häuser mit Gewalt durchbrechen?«, fragte Gavro Yaal keineswegs unerwartet. »Ich denke nicht, dass das Material ein paar ordentlichen Strahlschüssen widersteht.«
    »Nein«, antwortete Kuno. » Ich habe keine Ahnung, was sich in den Häusern befindet. Es könnte gefährlich sein.«
    »Dann gehen wir eben einen Umweg – entweder nach links oder nach rechts«, warf Joscan Hellmut ein. »Die Straßen sind ja nicht unendlich lang.«
    »Aber die jeweils letzten Häuser leuchten blau«, erwiderte Kuno. »Und dieses Leuchten ist die Markierung der Robotwachen. Dort sind Ordnungsroboter stationiert, und wenn sie uns entdecken, werden sie eine Meldung an die Hauptwache durchgeben.«
    »Wir könnten zurückgehen und einen weiten Bogen schlagen«, schlug Joscan Hellmut vor.
    »Wir könnten uns auch an den Händen fassen und Ringelreihen tanzen«, sagte Gavro Yaal hitzig. »Verdammt, ich habe nicht die Geduld eines Kybernetikers. Und wir haben nicht die Zeit für lange Umwege.«
    »Sprich bitte das nächste Haus an, Kuno«, sagte Atlan. »Vielleicht kannst du es dazu bewegen, eine Öffnung für uns zu schaffen. Für ein robotisches Haus dürfte es nicht schwierig sein, seine Elemente entsprechend zu verschieben.«
    »Das habe ich bereits versucht«, erklärte der kleine Roboter. »Aber ich konnte keinen Kontakt herstellen.«
    »Wir werden einen Durchbruch schaffen«, entschied Atlan nach kurzem Nachdenken. »Hoffen wir, dass das Haus keinen Schutzschirm aufbaut.«
    »Nein!«, pfiff Kuno aufgeregt. »Es gibt Gerüchte über die Schweigenden Häuser . Sie sollen den tausendfachen kalten Tod beherbergen. Wir sollten wirklich lieber einen anderen Weg suchen.«
    »Damit bin ich nicht einverstanden«, erklärte Gavro Yaal. »Wir sind nicht wehrlos. Und auch wenn ich mich wiederhole: Wir vergeuden hier nur wertvolle Zeit!«
    »Ich stimme Gavro zu«, sagte Bjo Breiskoll.
    Atlan nickte.
    »Wir riskieren es.«
    Er zog seinen Impulsstrahler. Seine Gefährten folgten seinem Beispiel. Kuno quietschte warnend und verstellte ihnen den Weg. Doch sie gingen einfach um den Roboter herum.
    Etwa fünf Meter vor dem nächsten Haus blieben sie stehen und

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