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Atlan TH 0006 – Stadt der Freien

Atlan TH 0006 – Stadt der Freien

Titel: Atlan TH 0006 – Stadt der Freien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. G. Ewers
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durch das Labyrinth finden müssen. Ich fürchte allerdings, dass es einige zusätzliche Fallen für uns bereithält.«
    »Dann wünschen wir uns eben einen Roboter, der uns vorangeht«, sagte Joscan Hellmut.
    »Gute Idee«, erwiderte der Arkonide. »Sind die anderen einverstanden?«
    Gavro Yaal und Bjo Breiskoll nickten.
    Die vier Männer konzentrierten sich auf den Wunsch – und Sekunden später standen vier Kastenroboter vor ihnen, wie sie sie vom Raumhafen her kannten.
     
    »Beim nächsten Mal genügt es wohl, wenn sich nur einer von uns das Gedankenbild vorstellt«, erklärte Bjo Breiskoll. »Wir brauchen die vier Roboter ebenso wenig wie vorhin vier Kodegeber.«
    »Nicht so voreilig«, erwiderte Atlan. Er wandte sich an die Roboter. »Ihr werdet unseren Befehlen gehorchen?«
    »Wir werden euren Befehlen gehorchen«, antworteten die vier Roboter synchron.
    Joscan Hellmut trat vor, tippte mit dem Zeigefinger hintereinander auf die Roboter und sagte dabei:
    »Du heißt Alpha, du heißt Beta, du heißt Gamma, und du heißt Delta. Alpha, du wirst uns vorangehen – durch dieses Labyrinth. Beta, Gamma und Delta, ihr werdet uns folgen, bis wir euch etwas anderes befehlen.«
    »Wir gehorchen«, sagten die Roboter mit einer Stimme.
    Alpha marschierte auf seinen vier kurzen Beinen durch den Eingang des Labyrinths, gefolgt von Joscan Hellmut. Atlan beeilte sich, den stählernen Irrgarten direkt hinter dem Kybernetiker zu betreten. Er hielt es nicht für gesichert, dass eine für Lebewesen bestimmte Falle auch bei einem Roboter ansprach.
    Aufmerksam spähte er über Joscans Schulter auf den Boden, auf die sichtbaren Stahlplatten und in deren Zwischenräume. Dabei dachte er darüber nach, wie die Vrantschaden die Illusionen in ihren Bewusstseinen erzeugten. Sie waren jedenfalls perfekt, denn als er verstohlen eine der Stahlplatten berührte, fühlte er deutlich das harte und kalte Material.
    Alpha bog nach links ab, da ihm eine der Platten den geraden Weg versperrte. Im nächsten Augenblick zuckte zwischen den Platten ein greller Lichtbogen auf und schnitt den Roboter in zwei Hälften, die scheppernd zur Seite kippten und auf den Boden schlugen.
    Atlan hielt den Kybernetiker fest, der zurückgetaumelt war.
    »Wir müssen Beta vorschicken«, erklärte er. »Beta, komm an die Spitze! Du biegst nach rechts ab!«
    »Ich gehorche«, erwiderte Beta und ging an Bjo Breiskoll und Gavro Yaal vorbei nach vorn.
    Dort, wo Alpha nach links abgebogen war, bog er nach rechts ab. Diesmal geschah nichts. Ungehindert setzte die Gruppe ihren Weg fort.
    Etwa zwei Minuten später öffnete sich unter Beta übergangslos der Boden. Der Roboter stürzte in eine etwa drei Meter tiefe Grube und wurde zermalmt, als sich deren Wände ruckartig zusammenschoben.
    »Gamma nach vorn«, sagte Joscan Hellmut, nachdem er sich von dem Schreck erholt hatte.
    »Warte!«, sagte Atlan. »Wohin soll Gamma gehen, Jos? Es gibt an dieser Stelle nur den einen Weg.«
    Verblüfft starrte der Kybernetiker über die Stelle hinweg, die Beta zum Verhängnis geworden war. Es gab tatsächlich nur den einen Weg. Er schaute zurück und dachte darüber nach, ob es seit dem Ende von Alpha eine Abzweigung gegeben hatte. Das war nicht der Fall gewesen.
    »Ich denke, dass wir ein ganzes Stück zurückgehen müssen«, erklärte Atlan. »Und zwar über Alphas Abzweigung hinaus.«
    »Mist«, schimpfte Gavro Yaal. »Dann müssen wir ja fast den ganzen Weg zurück. Das ist doch idiotisch.«
    »Nein«, sagte Joscan Hellmut. »Wir werden nicht umkehren, sondern uns einfach eine Brücke über diese Falle wünschen.«
    »Natürlich«, entfuhr es Atlan. »Warum habe ich daran nicht selbst gedacht?«
    »Was ist mit deinem Extrasinn?«, erkundigte sich Bjo Breiskoll.
    Atlan stutzte.
    »Er hat sich bisher nicht gemeldet. Mein Extrasinn scheint überhaupt nicht vorhanden zu sein. Das heißt, er ist nicht in die Illusion eingeschlossen.«
    Joscan Hellmut nickte und konzentrierte sich. Nach dem gewohnten Klicken lag eine meterbreite Brücke aus Metallplastik über der Stelle, unter der sich die Grube verbarg.
    »Gamma, geh voran!«, befahl Joscan Hellmut.
    Gamma überquerte den Steg ungehindert, und die Raumfahrer konnten ihm folgen.
    Danach ging es fast eine Viertelstunde lang kreuz und quer durch das eintönig wirkende Labyrinth. Plötzlich war Gamma verschwunden.
    Die Raumfahrer blieben stehen.
    »Hast du gesehen, wohin er gegangen ist, Jos?«, rief Bjo Breiskoll von hinten.
    Der Kybernetiker

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