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Atlan TH 0006 – Stadt der Freien

Atlan TH 0006 – Stadt der Freien

Titel: Atlan TH 0006 – Stadt der Freien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. G. Ewers
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Sandsteinquadern gebaut worden.
    »Hier ist eine Pforte«, erklärte Kuno und sprühte mit seiner Düse gegen eine Stelle der Mauer. Sand und Staub wurden weggeschwemmt. Darunter kam ein schmales, stählernes Tor zum Vorschein. Es war rot vor Rost.
    »Öffne dich, Pforte!«, forderte der kleine Roboter.
    Gehorsam schwang das Tor nach außen. Dahinter lag ein dunkler, schmaler Gang, dessen Wände ebenfalls aus rotem Sandstein zu bestehen schienen. Der Boden war mit einer dicken Staubschicht bedeckt.
    »Schnell hinein«, pfiff Kuno. »Wir werden verfolgt.« Er deutete mit einem Arm nach oben.
    Atlan hob den Kopf und entdeckte unter der trüben Wolkenschicht, die den ganzen Himmel bedeckte, etwa vierzig entfernt humanoide Wesen, die mithilfe von Flughäuten durch die Luft segelten. Fünf von ihnen hatten zum Gleitflug angesetzt. Ihr Ziel war offenkundig die Stelle, an der sich der Arkonide und die Solaner befanden.
    »Wir könnten sie abschießen!«, rief Gavro Yaal hitzig. »Diese Verräter wollen uns an die Roboter verkaufen; sie haben nichts Besseres verdient.«
    »Rede keinen Unsinn!«, herrschte Atlan ihn an. »Das sind Verzweifelte, die in ihre Heimat zurückkehren wollen. Ihnen ist kein Vorwurf zu machen.«
    »Es sind Gobahrs«, erklärte Kuno. »Sie verschießen Giftbolzen auf große Entfernungen. Nun kommt schon!«
    Die Raumfahrer zogen es vor, ihrem ebenso getreuen wie rätselhaften Roboter zu folgen. Hinter ihnen schloss sich das Tor.
    Im Gänsemarsch schritten sie den dunklen Gang entlang. Nach einer Weile fiel von vorn ein Lichtschimmer in die enge Röhre, und wenige Minuten später traten sie durch eine türlose Öffnung ins Freie.
    »Eine Arena!«, entfuhr es Atlan.
    Er musterte das Rund aus rotem Sandstein und den ovalen Platz in der Mitte, von dem aus die Zuschauerränge abgestuft bis auf fünfzig Meter Höhe stiegen. Sowohl die Arena als auch die Ränge waren leer, aber vor Atlans geistigem Auge stiegen die Erinnerungen an andere Arenen auf, Arenen, in denen das Blut von Menschen und Tieren überreichlich geflossen war.
    »Da sind sie!«, rief Bjo Breiskoll.
    Atlan schüttelte seine Erinnerungen ab und blickte nach oben. Die Flugwesen waren mit Verstärkung wieder aufgetaucht und kreisten in etwa vierhundert Metern Höhe über der Mauerkrone des Bauwerks.
    »Na großartig. Wir sind praktisch eingesperrt«, sagte Joscan Hellmut.
    Atlan blinzelte. Ihm war gewesen, als wäre in der Mitte der Arena ein Lichtschein aufgeflackert. Doch nun war davon nichts mehr zu sehen.
    »Wofür wurde dieses Bauwerk geschaffen, Kuno?«, fragte er und trat auf die Plattform hinaus, die sich auf halber Höhe der Ränge befand.
    »Ich kenne nur Gerüchte«, antwortete der kleine Roboter. »Danach soll das Kyrion von den Vrantschaden bewohnt werden, einem Volk, das das Spiel der Spiele austrägt.«
    »Das Spiel der Spiele?«, fragte Joscan Hellmut beklommen. »Was soll das sein? Und wo sind diese Vrantschaden?«
    »Die Vrantschaden kann man nicht sehen«, pfiff Kuno. »Was das Spiel der Spiele sein soll, weiß ich nicht. Aber es soll hier stattfinden.«
    »Dann müssten wir aber etwas davon bemerken«, sagte Gavro Yaal spöttisch. »Es sei denn, das Spiel der Spiele wäre ebenso unsichtbar wie die Vrantschaden. Erkläre mir lieber, warum die Gobahrs uns nicht angreifen.«
    »Das weiß ich auch nicht«, erwiderte der Roboter.
    »Ich weiß jedenfalls, dass wir diesen ganzen Zirkus nicht beenden können, ohne uns auf einen Kampf mit den Gobahrs einzulassen«, stellte Atlan sachlich fest. »Sie warten anscheinend nur darauf, dass wir die Arena verlassen.«
    »Das ist richtig«, sagte Bjo Breiskoll. Der Katzer hielt die Augen geschlossen. »Sie wagen sich nicht hinein, weil sie fürchten, das Spiel der Spiele zu stören und damit den Zorn der Vrantschaden auf sich zu ziehen.«
    »Wie kann man ein unsichtbares Spiel stören?«, spottete Gavro Yaal.
    »Diesmal habe ich es deutlich gesehen«, rief Atlan in diesem Moment.
    »Was?«, fragte Joscan Hellmut.
    »Ein Flackern in der Mitte der Arena«, antwortete der Arkonide.
    »Ein Nebeneffekt einer Botschaft der Vrantschaden an uns«, sagte Bjo Breiskoll leise. »Sie müssen schon einmal versucht haben, Kontakt mit uns aufzunehmen, aber da konzentrierte ich mich auf die Gedanken der Gobahrs und verstand ihre Nachricht nicht.«
    »Und wie lautete die Botschaft?«, erkundigte sich Atlan ahnungsvoll.
    »Die Vrantschaden fragen an, ob wir am Spiel der Spiele teilnehmen möchten«, antwortete

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