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Atlan TH 0007 – Flucht der Solaner

Atlan TH 0007 – Flucht der Solaner

Titel: Atlan TH 0007 – Flucht der Solaner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel & Wilfried A. Hary
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getroffen. Da hatte ich schon mit mindestens einem halben Dutzend Flüchtlingen gesprochen. Da hat sich Carmyhsel an mich gewandt. Er schien erkannt zu haben, dass wir Neuankömmlinge entschlussfreudiger sind als alle anderen.«
    »Ich weiß nicht, ob ich das als Kompliment betrachten soll«, murmelte Atlan. »Und weiter?«
    »Er sagte, jemand wie ich müsste unbedingt die Bekanntschaft des klügsten Wesens machen, das es in der Stadt gibt. Dann hat er mich zu Jyrdon Anussha geführt.«
    »Der Rest ist bekannt.« Atlan deutete mit dem Lauf des Strahlers auf den Spinnenroboter, der ihnen gefolgt war und nun langsam auf sie zustolzierte. »Und du bist sicher, dass die Missgebauten untereinander in Funkverbindung stehen?«
    »Nicht alle«, gab Hellmut zurück und wischte sich den Schweiß von der Stirn, »aber viele von ihnen.«
    Sie hatten sich auf den trockenen Nadeln niedergelassen, die von den umstehenden Bäumen gefallen waren und ein dickes braunes Polster auf dem steinigen Untergrund bildeten. Über ihnen lärmten nach wie vor die Vögel. Der Missgebaute kam langsam näher und blinkte kurz mit seinen Sehzellen.
    »Zwei andere Maschinen haben sich mit euren Freunden in Verbindung gesetzt«, gab er bekannt. »Ich muss euch allerdings warnen!«
    »Wovor?«, wollte Atlan wissen.
    »Akitar wird versuchen, euren Vorstoß zu unterbinden. Er ist der Vertraute von Y'Man und wird sicher etwas dagegen haben, wenn ihr versucht, auf eigene Faust Kontakt zu ihm aufzunehmen.«
    »Ich denke, dass wir sehr gut wissen, was wir zu tun haben«, entgegnete Atlan kühl. »Wann werden unsere Gefährten eintreffen?«
    »Sie sind bereits auf dem Weg hierher«, antwortete der Roboter.
    Atlan und Joscan Hellmut unterhielten sich leise. Sie wussten, dass sie sich auf ein gewagtes Abenteuer einließen. Dabei war das Erklettern des Ruinenturms noch verhältnismäßig leicht zu bewältigen. Die möglichen Folgen ihrer Aktion waren dann schon nicht mehr so einfach vorauszusehen. Sie wussten definitiv, dass sie in einer unbekannten Gegend des Universums für alle Zeit gestrandet sein würden, wenn es den Robotern gelang, die SOL zu demontieren. Der Hantelraumer durfte auf keinen Fall das Schicksal des Quaders teilen. Atlan und seine Begleiter hatten mit eigenen Augen gesehen, was mit dem seltsamen Raumschiff geschehen war, das sie in den Orbit von Mausefalle VII gebracht hatte.
    Joscan Hellmut schob einige kräftige Äste zur Seite und sah nach dem Stand der Sonne. Sie war hinter den Wolken als heller Fleck zu erkennen.
    »Noch rund vier Stunden Tageslicht«, sagte er knapp.
    Der Arkonide sprang auf und wandte sich nach rechts. »Du wartest hier, bis Gavro und Bjo da sind. Sag ihnen, was wir vorhaben. Ich suche inzwischen einen Eingang in diesen Turm der Wunder. Einverstanden?«
    Hellmut nickte nur.
    Atlan warf dem regungslosen Roboter einen letzten Blick zu und ging los. Die Kantenlänge des Turms betrug ungefähr fünfzig Meter. Der Arkonide kletterte über mächtige Geröllbrocken, zwischen denen sich feiner Schutt angesammelt hatte. Auf dem Schutt hatten Pflanzen Fuß gefasst und die Steine und den Mörtel zersetzt. Unter den dachartigen Kronen der umstehenden Nadelgewächse wucherten Gräser, dicke Moospolster und kleine Bäume. Kolonien von vielfarbigen Pilzen hatten sich an besonders feuchten Stellen angesiedelt. Neben Atlan ragten die Quader und glatten Flächen der riesigen Konstruktion in die Höhe. Gräser hatten ihre Wurzeln in beinahe jede verfügbare Spalte hineingebohrt. Im diffusen Licht des Tages zeigten die meisten Pflanzen eine gleichmäßig eintönige Färbung.
    Die erste Seite des Turms war glatt und ohne die geringste Spur eines Eingangs. Atlan bog um die Ecke und sah sich einer weiteren Gruppe von Jägern und Sammlern gegenüber. Sie bewegten sich müde durch eine schmale Gasse und trugen ihre Jagdbeute mit sich. Er verzichtete bewusst darauf, sich bemerkbar zu machen, und tastete sich an der nächsten Wand des viereckigen Gebäudes entlang. Immer wieder blickte er in die Höhe. Aber auch hier sah er nur glatte und meist fugenlose Mauern, die sich mindestens dreißig Meter in die Höhe reckten. Erst dann waren Reste von Terrassen, Balkonen und vorspringenden Simsen zu erkennen. Seine Unruhe wuchs, aber er sagte sich, dass es einen Eingang geben musste . Und wenn einer existierte, dann würde er ihn finden.
    Auf der nächsten Seite mündete die Abzweigung der platzüberspannenden Brücke in eine kantige Öffnung. Sie befand

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