Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Atlan TH 0007 – Flucht der Solaner

Atlan TH 0007 – Flucht der Solaner

Titel: Atlan TH 0007 – Flucht der Solaner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel & Wilfried A. Hary
Vom Netzwerk:
sich etwa fünfzehn Meter über dem obersten Rand der Schuttmassen.
    Atlan kletterte entlang der dritten Wand, um zu ermitteln, an welcher Stelle sie in das Bauwerk eindringen konnten. Die ersten Meter verursachten keinerlei Schwierigkeiten. Er duckte sich unter den fast waagerechten Ästen eines verkrüppelten Nadelgewächses hinweg, schwang sich um die letzte Kante und sah am anderen Ende der Schuttfläche Bjo Breiskoll hinter einem großen Missgebauten auftauchen.
    »Hierher, Bjo!«, rief er und lief auf dem schmalen, tief eingetretenen Pfad auf Hellmut und den Spinnenroboter zu. »Wo steckt Gavro?«
    Der Missgebaute hatte inzwischen, wohl als Zeichen seiner Zuneigung, seine Greifer auf die Schulter Hellmuts gelegt und antwortete bereitwillig. »Er ist auf dem Weg hierher. Aber wir wissen nicht, wo sich Akitar aufhält.«
    »Das interessiert mich im Augenblick auch nicht sonderlich«, sagte der Unsterbliche.
    Breiskoll ließ sich schwer atmend auf den weichen Untergrund aus federnden Nadeln fallen. »Selbst in ihrem aktuellen Zustand ist die SOL hundertmal besser als dieser Planet«, stieß er hervor.
    Joscan Hellmut wurde noch am besten damit fertig, sich unter freiem Himmel bewegen zu müssen und alle anderen Einschränkungen zu ertragen, die das Leben außerhalb der schützenden Schiffszelle mit sich brachte. Bjo Breiskoll dagegen litt schwer darunter. Und die Passivität, zu der sie die Ruinenstadt verurteilte, förderte das allgemeine Unbehagen zusätzlich.
    Der Missgebaute, der Bjo begleitet hatte, wies eine starke Ähnlichkeit mit einer bronzefarbenen Gottesanbeterin auf. Seine eckigen Gliedmaßen befanden sich in unaufhörlicher Bewegung. Er blieb neben der kleinen Gruppe stehen und drehte seine Augen, unter denen zylindrische Richtmikrofone hervorragten, in Atlans Richtung.
    »Ich und mein Freund, der mit eurem Gefährten namens Gavro Yaal unterwegs ist, werden euch unterstützen, wenn ihr erlaubt«, bot er an.
    »Einverstanden«, stimmte Atlan zu. Er hatte längst erkannt, dass in der Stadt keine einzige Gruppierung existierte, deren Ziele sich exakt bestimmen ließen oder die ein Vorgehen an den Tag legte, das zumindest halbwegs Aussicht auf Erfolg versprach. Die einzige unbekannte Variable in der Gleichung war Akitar, der Chailide. Atlan war sich fast sicher, dass der geheimnisvolle Humanoide ihn und die Solaner in diesem Moment sehr genau beobachtete oder beobachten ließ.
    Kümmere dich nicht darum, mahnte der Logiksektor. Konzentriere dich auf die Aufgabe, die vor dir liegt.
    »Dort kommt ja unser Kosmobiologe«, sagte Joscan Hellmut in diesem Moment. »Schön, dass du es einrichten konntest! Also, was ist? Brechen wir auf? Wo ist der Eingang?«
    Atlan zeigte nach links. Neben Gavro Yaal schwebte ein Roboter, der wie ein bunt schillerndes Stück Schrott aussah. Er bestand lediglich aus Fetzen, aus verkrümmten und verbogenen Metallstücken, lockeren Drähten und wirr verdrehten Elementen ohne sichtbare Funktion. Einige Teile, die wie zu kurz geratene Antennen aussahen, bewegten sich unruhig. Als die beiden näher kamen, fiel Atlan auf, dass Gavro Yaal reichlich mitgenommen wirkte.
    Der Unsterbliche winkte und setzte sich an die Spitze des kleinen Zugs. Sie betraten wieder einen Pfad, der tiefe Spuren der Benutzung aufwies und den kleinen Platz praktisch vollständig umrundete. Über ein großes Stück ehemaliger Fassade, das weit oben in einem anderen Gebäude fehlte und zerborsten am Rand der Brücke lehnte, kletterten sie auf eine Art Steg. Minuten später standen sie am Eingang des Turms.
    »Wir brauchen Scheinwerfer«, wandte sich Atlan an den Missgebauten, der Gavro Yaal begleitet hatte.
    »Kein Problem«, gab der zurück. »Ich hole welche. Meine Kollegen verfügen zusätzlich über eingebaute Lichtquellen.« Er schwebte lautlos davon.
    Seine beiden robotischen Gegenstücke blinkten wie zur Bestätigung mit den Lampen, die bisher hinter der Verkleidung ihrer Körper verborgen gewesen waren. Joscan Hellmut nickte und schob sich an Atlan vorbei in das halbdunkle Innere des Bauwerks. Einer der Missgebauten folgte und leuchtete ihm den Weg. Der grelle Lichtkegel schnitt durch feinen Staub und heftete sich auf die geröllübersäten Stufen einer Treppe – ein weiteres Indiz dafür, dass in dieser Stadt einmal Wesen gewohnt hatten, die sich wie Arkoniden und Solaner auf zwei Beinen fortbewegt hatten.
    »Du gehst voraus«, wies Atlan den Roboter an. Der Missgebaute setzte sich in Bewegung. Während

Weitere Kostenlose Bücher