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Atlan TH 0007 – Flucht der Solaner

Atlan TH 0007 – Flucht der Solaner

Titel: Atlan TH 0007 – Flucht der Solaner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel & Wilfried A. Hary
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er Geröllbrocken auswich und der Maschine in gleichbleibendem Tempo folgte, stellte Atlan eine überschlägige Hochrechnung an. Bei einer Gebäudehöhe von hundert Metern würden sie etwa tausend Stufen bewältigen müssen.
    Die ersten rund dreihundert davon stiegen sie schweigend aufwärts. Dabei stießen sie auf insgesamt fünf Durchbrüche, die in leere, große Räume führten – sofern man von dem allgegenwärtigen Schmutz, angewehten Pflanzenabfällen und bleichen Pilzkolonien absah. Es gab nicht die geringsten Spuren irgendwelcher Einrichtungen, Installationen oder früherer Möblierung.
    »Seltsam«, sagte Gavro Yaal und setzte sich erschöpft auf eine halbwegs saubere Stufe. Das Treppensteigen kostete ihn offenbar deutlich mehr Kraft als der Marsch durch die Steppe. »Mehr als seltsam. Wie lange steht diese Stadt schon leer? Habt ihr euch noch nicht gefragt, seit wie vielen Jahrhunderten diese gigantische kosmische Falle bereits existiert?«
    »Natürlich haben wir das«, gab Atlan zurück. »Allerdings würde uns die Antwort nicht viel weiterhelfen, oder? Und jetzt hoch mit dir. Wir sollten zurück sein, bevor es Nacht ist. Du kannst dich ausruhen, wenn wir wieder auf der SOL sind.«
    Sie kletterten weiter, und die Lichtbalken der Scheinwerfer beleuchteten das Geröll, die Risse in den Wänden, die zersplitterten Stufen und die seltsamen Linien, die sich entlang der Decke und der Wände hinzogen. Wieder folgten etwa zweihundert Stufen, die an der Innenwand des Turms aufwärts führten. Sie wanden sich in zahlreichen rechten Winkeln um zwei senkrechte Rohre, die dick mit Staub bedeckt und voller Sprünge und Löcher waren. Vermutlich hatte es hier einmal einen Aufzug gegeben, doch von ihm war so gut wie nichts mehr vorhanden.
    Nach einer endlos lang erscheinenden Zeitspanne endeten die Stufen und führten in einen riesigen Saal. Mächtige Säulen aus rostigem Metall stützten die Decke ab. Die Gefährten hatten nach ihrer Einschätzung das zweite Drittel des Gebäudes erreicht. Atlan schaltete den Scheinwerfer ab und ging quer durch den Raum bis an eines der Fenster. Diese waren recht gut erhalten. Dann fiel sein Blick auf den Boden. Atlan stutzte und kauerte sich nieder.
    »Was ist los?«, fragte Bjo Breiskoll und glitt mit katzenhaften Bewegungen näher.
    »Ich habe den Eindruck, wir sind nicht die ersten hier oben«, antwortete der Arkonide.
    »Spuren?«
    »Ja. Fußabdrücke und ein Stück Gewebe, das nicht so verschmutzt ist wie die übrige Umgebung.«
    »Sehr interessant.«
    Sofort bildeten die anderen einen Kreis um Atlan und den Katzer und richteten sämtliche Lichtquellen auf die vom Arkoniden bezeichnete Stelle. Außerhalb des Gebäudes war es zwar noch ausreichend hell, aber hier waren sämtliche Flächen dunkel vor Staub und Verwitterung. Im rechten Winkel zu Atlans Fußabdrücken führte vom nächstgelegenen Fenster eine Schleifspur weiter in den Raum hinein. Ein Stück Stoff lag im Staub. Es war an drei Seiten ausgerissen, an der vierten befand sich eine breite Naht.
    Die Männer folgten der sich deutlich abzeichnenden Bahn, während die Roboter die Umgebung in den Sehlinsen behielten. Die Spur war fraglos alt, aber wesentlich jüngeren Datums als der Staub darunter und daneben. Sie führte in Schleifen durch den Raum und endete auf der entgegengesetzten Seite unmittelbar vor einer Öffnung
    »Sieh an«, sagte Atlan und richtete sich auf. »Offenbar ist unser unbekannter Freund ausgeflogen.«
    »Vielleicht ist sein Nest weiter oben«, warf Bjo Breiskoll ein und lief zurück zur Treppe. Atlan sah sich genauer um und erkannte, dass von hier aus jeweils mehrere Rampen weiter nach oben führten. Die Gruppe trennte sich und setzte ihre Suche fort, doch auch im darüber liegenden Raum fanden sie nichts, was ihnen weiterhalf.
    Ab und zu hörten sie das Schreien der Vögel. Zweimal zog ein kleiner Schwarm an den Fensteröffnungen vorbei. Aber die Tiere schienen sichtbar weniger geworden zu sein und stellten wohl keine Gefahr mehr dar.
    Sie wateten durch den feuchten Staub und die bleichen Gewächse, die an einigen Stellen Fuß gefasst hatten. Eine Rampe, diesmal stufenlos, brachte sie ins nächste Geschoss. Aus den Fensteröffnungen hatten Atlan und Breiskoll einen hervorragenden Blick auf den größten Teil der Stadt, auf die riesigen Wälder im Norden und die graubraune Steppe, die zwischen der Ansiedlung und dem Tafelberg lag.
    »Hier gibt es keine neuen Spuren«, meinte der Katzer, nachdem er den

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