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Atlan TH 0007 – Flucht der Solaner

Atlan TH 0007 – Flucht der Solaner

Titel: Atlan TH 0007 – Flucht der Solaner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel & Wilfried A. Hary
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braucht«, sagte er und zog Gavro Yaal und Bjo Breiskoll mit sich. »Wir haben uns eine anständige Mahlzeit verdient – findet ihr nicht?«
    Atlan, der wieder einmal an die SOL und an die verlorene Zeit dachte, verspürte keinen Appetit. Das änderte sich allerdings schlagartig, als er den ledernen Vorhang vor dem Eingang zurückgeschlagen und einen langen Blick in den Saal geworfen hatte.
    Vor ihm lag ein großes Gewölbe voller Tische und Sitzgelegenheiten. Mehrere Dutzend kleiner Lampen, die an farbigen Kabeln in unterschiedlicher Höhe von der Decke hingen, strahlten Licht in verschiedenen Farben aus. Mindestens hundert Stadtbewohner waren anwesend, und alle schienen gleichzeitig zu reden. Der Raum war von einer exotischen Mischung aus Pfeifen und Zirpen, aus Zwitschern, Summen, Fauchen und Dröhnen erfüllt. Ähnliches hatten die vier Freunde zuletzt in der Robotstadt erlebt.
    »Dort gibt es noch ein paar freie Plätze«, sagte Bjo Breiskoll und stieß Atlan an.
    »Die Ecke sieht aus, als würden wir einigermaßen bequem sitzen«, meinte Gavro Yaal und bahnte sich vorsichtig einen Weg vom Eingang bis zu einem unbesetzten Tisch. Im Hintergrund des Raums waren die Teile eines Büfetts entlang einer grob behauenen Steinwand aufgebaut.
    Akitar hatte sich an ihnen vorbeigeschoben und winkte, als er auf einem Hocker Platz genommen hatte. »Jeder holt sich, was er will«, sagte er. »Achtet darauf, nicht etwas zu nehmen, was für euch giftig sein könnte.«
    »Wir werden es versuchen«, meinte Hellmut trocken. »Schon aus eigenem Interesse.«
    Unweit von ihnen saß Brun, das zwei Meter große Baumwesen. Seine Gehwerkzeuge, die vier Wurzeln, und mehr als die Hälfte seiner astähnlichen Arme und Finger tauchten soeben tief in eine Art Zuber ein. Der Behälter bestand aus einem uralten, rostigen Fassabschnitt und war zur Hälfte mit einer bräunlichen Brühe gefüllt. Atlan vermutete wohl nicht zu Unrecht, dass der stechende Geruch, der ihm in die Nase stieg, von dieser Flüssigkeit ausging.
    Die Anwesenden saßen in Gruppen beieinander. Sie unterhielten sich aber auch mithilfe ihrer Translatoren mit Vertretern anderer Volksgruppen an den Nachbartischen. Offensichtlich wurden hier hauptsächlich die Ergebnisse der täglichen Versuche diskutiert. Trotz aller Exotik und Aufregung herrschte eine freundschaftliche, entspannte Atmosphäre.
    Atlan ging zwischen den Tischen hindurch bis zum Anfang des Buffets. Überall waren die Zeichen der Improvisation zu erkennen. Aber die Versorgung schien trotzdem hervorragend organisiert zu sein. Für den Arkoniden war das keine Überraschung, denn erfahrene Raumfahrer waren es gewohnt, stets das Beste aus den vorhandenen Möglichkeiten zu machen.
    Am Kopfende des üppigen Speisenangebots hockte Uto Vanadis schweigend auf einer Bank und zerriss wie ein hungriger Alligator mit spitzen Reptilzähnen einen Fleischbrocken. Der Brocken sah nicht mehr ganz frisch aus, doch dem zufriedenen Schmatzen und den rollenden Augen des Sammlers nach zu schließen, schien es Vanadis zu schmecken. Ab und zu griff er zu einem bauchigen Krug, der mit einer dampfenden gelben Brühe gefüllt war, und stürzte einen Schluck davon hinunter.
    »Mahlzeit«, sagte Atlan und musterte die diversen Plastikschalen und Teller, die sich neben Vanadis auf dem Boden stapelten. Der Sammler grunzte schwelgerisch.
    »Wir sind klüger geworden, wie?«, fragte er.
    »Hartnäckigkeit führt meistens zum Ziel«, sagte der Arkonide und begutachtete misstrauisch eine große Schüssel mit etwas, das wie gebratener Fisch aussah und in einer fetten Soße schwamm. Er löffelte etwas davon in seinen Napf, den ihm Akitar in die Hand gedrückt hatte. Danach suchte er einige Früchte zusammen, die er bereits kannte. Kurz darauf entdeckte er auch ein Gericht aus Pilzen und kleinen Würstchen, das er schon gegessen hatte, ohne Probleme zu bekommen. Schließlich goss er sich einen Becher mit einer Art warmem Tee voll.
    Langsam schob er sich durch das lärmende Durcheinander aus Stadtbewohnern zu seinen Kameraden zurück. Vor Akitar standen mehrere Näpfe; er aß mit sichtlichem Genuss und nickte dem Arkoniden zu.
    »Es gibt auch einige Notquartiere hier«, eröffnete er dem Arkoniden mit vollem Mund. »Dort hinten, über der Rampe. Wir müssen dann nicht in der Dunkelheit durch die Ruinen stolpern.«
    »Gute Idee«, sagte Atlan und bemerkte, das Bjo Breiskoll und Joscan Hellmut ebenfalls mit gut gefüllten Näpfen zurückkamen. An einem

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