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Atlan TH 0007 – Flucht der Solaner

Atlan TH 0007 – Flucht der Solaner

Titel: Atlan TH 0007 – Flucht der Solaner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel & Wilfried A. Hary
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verstecken, bis die Roboter sich wieder beruhigt hatten.
    Vorerst zeigten die Maschinen allerdings eher verstärkte Aktivitäten – sogar um ein Vielfaches verstärkt. Es erschien Rtrigor höchst seltsam, dass ein derart großer Aufwand getrieben wurde, nur um ein paar Flüchtlinge aufzuspüren. Es schien fast so, als hätte der Herr in den Kuppeln Angst vor Atlan und den Solanern.
    Ja, Rtrigor kannte die Zusammenhänge, doch es war fraglich, ob er sie auch begriff! Was ihn freilich nicht davon abhielt, über seine Gäste nachzugrübeln.
    Was konnte ein paar unbedeutende Raumfahrer von heute auf morgen so wichtigmachen, dass das Robotgehirn sämtliche bekannten Gewohnheiten und Verhaltensschemata über den Haufen warf und derart drastische Maßnahmen anordnete?
    Rtrigor nahm sich schließlich vor, daran keine weiteren Gedanken mehr zu verschwenden und sein Sinnen und Streben zunächst nur darauf zu richten, die Gefährten sicher unterzubringen. Wenn sie für den Herrn in den Kuppeln wichtig waren, dann mussten sie das auch für Y'Man sein – und dieser war der bedeutendste Verbündete des Rebellenführers von Gambaneg.
    Somit waren die Menschen auch für ihn bedeutsam und mussten besser gehütet werden als eine frisch geworfene Brut.
    Das Haus des Glitschigen war eines der größten in der Stadt Viorvarden. Deshalb kamen die Roboter auch mit wahren Heerscharen und fielen wie Laichräuber über das Anwesen her. Sieben Gleiter nahmen das Gebäude in die Zange und spuckten jede Menge mobile Einheiten aus, die in Rtrigors Dschungelpark herumtrampelten und anscheinend noch nie etwas von Ökologie oder dergleichen gehört hatten. Sie durchsuchten zunächst den Park, scheuchten dabei sämtliche Bewohner auf, zerstörten ein Drittel des Pflanzenbestands, trübten das Wasser der stinkenden Teiche und versetzten sämtliche Bakjaris in Angst und Schrecken.
    Krtabra, Tochter des Glitschigen, das älteste der Weibchen des Clans und trotzdem noch unverheiratet, weil Rtrigor keine Möglichkeit gefunden hatte, das Inzuchtproblem gemäß der gültigen Moralbegriffe zu lösen, beschwerte sich lauthals, ehe der Hausherr es verhindern konnte. Sie besaß ein bemerkenswertes Temperament, das sich gegenüber den Robotern als äußerst fatal erweisen konnte.
    Doch dann geschah das Wunder: Der leitende Roboter, ein Phano mit grellbunten Erkennungsfarben im unteren Teil des kastenförmigen Rumpfes und der Seriennummer 8421, entschuldigte sich wortreich und in aller Form für das tollpatschige Vorgehen seiner Begleiter. Krtabra war sofort beruhigt und schmolz dahin wie eine Schleimschicht in der tückischen Sonne.
    Die Maschinen erwähnten mit keinem Wort, wen oder was sie eigentlich suchten. Auch andernorts geschah das nicht. Die Roboter durchstöberten mehr oder weniger stillschweigend die Insel, und die meisten Bewohner vermuteten, dass sie danach wieder von Gambaneg ablassen und weiterziehen würden wie ein vollgefressener Heuschreckenschwarm.
    Rtrigor wusste, dass Atlan und seine Gefährten wegen ihres Vorgehens mehrmals in Misskredit geraten waren. Sie hatten dabei zwar mehr Erfolg verbuchen können als andere vor ihnen, doch das allein konnte die Maßnahmen des Herrn in den Kuppeln nicht erklären. Es musste noch andere Gründe für sein rigoroses Vorgehen geben.
    Immerhin musste Rtrigor wegen der Empfänglichkeit seiner ältesten Tochter gegenüber Komplimenten aller Art nicht lange bangen. Krtabra erwies sich als echte Ablegerin ihres Stammes, indem sie trotz der Schmeicheleien Haltung bewahrte und nichts über den Aufenthalt der Gäste verriet.
    Während die Roboteinheiten ihre Verwüstungen innerhalb des weitläufigen Gebäudes fortsetzten und Rtrigor die erschrockenen Schreie seiner Bakjaris vernahm, wandte sich der Phano an den Herrn des Hauses.
    »Du bist Rtrigor der Glitschige?« Der Roboter bediente sich der Muttersprache der Bakjaris, einem Stakkato von Quaklauten, durch die sich ein ständig wechselndes Muster von Pfiffen und Zischgeräuschen zog. Es war ein Idiom, das ein Mensch niemals hätte erlernen können, weil man dafür ständig Schleim schlucken, Luft pumpen, das Gemisch wieder hervorwürgen und obendrein ständig die Lappenblase in der Brust erzittern lassen musste. Ohne die entsprechende anatomische Ausstattung war da nichts zu machen.
    Ein Roboter hatte es leichter, da er die entsprechenden Laute auch künstlich erzeugen konnte.
    Rtrigor bestätigte mit einem rasselnden Glucksen. »Und was führt euch in mein

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