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Atlan TH 0007 – Flucht der Solaner

Atlan TH 0007 – Flucht der Solaner

Titel: Atlan TH 0007 – Flucht der Solaner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel & Wilfried A. Hary
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Bodenabdeckung angelangt waren. Fäulnis hatte das Material größtenteils zersetzt. Die Roboter kamen nicht auf die Idee, dass sämtliche Lagen von einer stabilen Sperrschicht getragen wurden, die man nur anzuheben brauchte, um die Luke freizulegen.
    »Abbrechen, mitkommen!«, befahl der Roboterführer knapp.
    Viele Maschinen auf Mausefalle VII waren nicht nur mit einer eigenen Denkeinheit, sondern auch mit Gefühlen ausgestattet. Diese hier schienen dazuzugehören. Sie zeigten sich jedenfalls hocherfreut, ihre Arbeit an dem verfaulten Boden einstellen zu können.
    Über Funk rief der Roboterführer auch den Rest seiner Truppe zusammen. Dann verließen sie das Gebäude, während Rtrigor zwischen Freude und Trauer schwankte. Freude empfand er, weil man seine Gäste nicht gefunden hatte, um die es offensichtlich ging, und Trauer, wenn er sich vorstellte, welches Chaos die Roboter in seinem Reich angerichtet hatten.
    Noch immer waren die Entsetzensschreie seiner Nachkommenschaft zu vernehmen.
    Erst als keiner der Metallenen mehr zu sehen war, wagte Rtrigor der Glitschige, seine Gäste im Versteck aufzusuchen.
     
    Über einen viel zu niedrigen Korridor gelangten sie in ein Kellergewölbe. Trotz des knöchelhohen Wassers im Gang war das Gewölbe vollkommen trocken. Atlan entdeckte Entlüftungsschlitze, durch die es einen ständigen Luftaustausch gab. Deshalb war selbst die Atmosphäre trocken. Eigentlich das ideale Klima für Menschen.
    Roh gezimmerte Gegenstände, deren Verwendungszweck nur mit viel Phantasie zu erraten war, bildeten die einzige Möblierung. Es ächzte und knackte in allen Fugen, wenn man sich darauf niederließ.
    Die Menschen nahmen dennoch Platz. Nur Ceranyl blieb stehen. Ein Roboter bekam keine müden Beine.
    »Wieso kam Rallye-Ede, um die Nachricht persönlich zu übermitteln? Ich denke, er steht mit dir in ständiger Verbindung?«, fragte Atlan.
    »Still!«, rief der Roboter schnell. »Wenn das jemand von den Bakjaris hört. Ede wollte sich nur wieder an Rtrigor rächen. Von den beiden ist einer so empfindlich wie der andere. Aber Rtrigor der Glitschige ist hier der Herr, also muss Ede sich unterordnen – ein Verhalten, das ihm überhaupt nicht behagt, wie ihr euch denken könnt.«
    Atlan und die Solaner grinsten, während Akitar keine Miene verzog. Der Chailide wirkte wieder einmal nervös. Kein Wunder, denn während die Solaner und auch Atlan versuchten, ihrer gegenwärtigen Situation etwas Positives abzugewinnen, beschäftigte Akitar sich offenbar sehr intensiv mit den eher negativen Möglichkeiten.
    Ceranyl entging das nicht, weshalb er sich direkt an Akitar wandte. »Du brauchst nichts zu befürchten«, sagte er. »Rtrigor ist, wie du weißt, nicht nur hundertprozentig integer, sondern auch schlau genug, die Roboterkommandos von uns abzulenken.«
    »Warum sagst du uns nicht, was du sonst noch über diesen plötzlichen Einsatz der Roboter weißt?«, knurrte Akitar abweisend.
    Ceranyl schilderte kurz die Lage, sofern Ede sie erkannt und an ihn übermittelt hatte, bevor er sich in Sicherheit brachte. Es wäre nicht gut für Ede gewesen, mit seinen metallenen Artgenossen zusammenzutreffen. Jeder zusätzliche Roboter wäre gewiss sofort als Missgebauter entlarvt worden. Ede scheute dieses Risiko und befand sich zurzeit weit über dem Meer. Ceranyl gab zu, dass er den Kontakt zu ihm verloren hatte.
    »Hoffentlich kehrt er bald wieder zurück«, sagte Akitar. Ihm schien hier einiges zu missfallen. Seine vor Kurzem noch an den Tag gelegte Zuversicht schien er komplett verloren zu haben.
    »Er wird, Akitar, aber wir wissen nicht, wann das geschieht«, erwiderte Atlan. »Bedenke, dass Ede uns bisher gute Dienste geleistet hat und wir ihn möglicherweise auch weiterhin brauchen. Er muss sehr vorsichtig sein, genauso wie wir. Ich verstehe ja, dass du beunruhigt bist. Die neuerlichen Vorgänge sind nicht dazu angetan, großen Optimismus zu wecken. Aber du befindest dich hier immerhin unter Freunden, denen du nicht misstrauen solltest.«
    »Ich misstraue niemandem«, erklärte Akitar barsch, »sondern versuche zu verstehen, warum das alles passiert.«
    Atlan erstaunte die offensichtliche Ratlosigkeit des Chailiden. »Die Situation ist, wie sie ist«, gab er zurück. »Die SOL nähert sich dem Planeten. Sie hat 100.000 Solaner an Bord; das ist eine gewaltige Menge. Möglicherweise sieht der Herr in den Kuppeln darin eine Bedrohung. Außerdem hat unser bisheriges Vorgehen eine Menge Verwirrung gestiftet.

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