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Atlan TH 0007 – Flucht der Solaner

Atlan TH 0007 – Flucht der Solaner

Titel: Atlan TH 0007 – Flucht der Solaner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel & Wilfried A. Hary
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kleines, bescheidenes Reich, Metallgeborene?«, fragte er dann. Es war seine Art, höflich zu bleiben, aber dennoch unmissverständlich darauf hinzuweisen, dass er ein solches Vorgehen missbilligte.
    Der Roboter wusste wohl, dass er Rtrigor anders behandeln musste als dessen Tochter Krtabra, und schlug einen höflich distanzierten Ton an. »Es tut uns außerordentlich leid, dein Haus heimsuchen zu müssen«, sagte er, »aber es handelt sich um eine allgemeine Überprüfung der Insel, von der keiner verschont bleibt.«
    »Ich glaube eher, dass ihr nach jemandem sucht – mit Verlaub gesagt.«
    »Selbst wenn es so wäre, dürfte ich dir darüber keine nähere Auskunft geben«, wich der Roboter aus.
    »Wenn ich wüsste, um wen es sich handelt, könnte ich dir aber helfen und deine Suche womöglich verkürzen«, warf Rtrigor ein.
    »Vielleicht«, lautete die Erwiderung. »Aber ich bin nicht befugt, dir Näheres zu sagen. Es gehört lediglich zu meinen Aufgaben, Verständnis für die notwendigen Maßnahmen zu erzeugen. Für uns alle ist diese Durchsuchung mit Mühe und Ärger verbunden. Ich möchte dich deshalb auch bitten, mir umgehend alles mitzuteilen, was deinen gewohnten Alltag in irgendeiner Weise stört. Wir sind für jede Hilfe dankbar, und falls sie zum angestrebten Ziel führt, soll es nicht dein Schaden sein. Wisse, dass der Herr in den Kuppeln stets dankbar ist und diese Dankbarkeit auch zeigt.«
    Rtrigor schien zu überlegen, ob er wirklich etwas Auffälliges bemerkt hatte. Dann jedoch wiegte er seinen Körper hin und her und bedauerte.
    »Dieser Tag war ein Tag wie jeder andere. Ich habe nichts Ungewöhnliches gesehen oder gehört.«
    Er konnte sich gut vorstellen, dass die Antworten überall in der Stadt gleich ausfielen. Niemand war ein Freund der Roboter, die sie alle mehr oder weniger gewaltsam auf diesem Planeten festhielten.
    Der Glitschige lauschte ins Haus hinein. Die Maschinen waren noch immer am Werk, aber es war offensichtlich, dass sie keinen Erfolg hatten. Das ineinander verschachtelte Gebäude bildete eine Welt für sich und führte jeden in die Irre, der sich als unkundig erwies – selbst wenn es sich dabei um Roboter handelte.
    Rtrigor klatschte einmal in die Hände – das bakjarische Äquivalent eines Grinsens.
    Der Roboter betrachtete den Hausherrn kritisch, wusste dessen Reaktion jedoch nicht zu deuten. Deshalb wartete er vorerst ab und hoffte wohl auf den Erfolg seiner Untergebenen.
    Rtrigor überbrückte die Wartezeit mit einem lockeren Gespräch. Jedenfalls hörte sich das, was er sagte, belanglos an. In Wahrheit steckte jedoch die Absicht dahinter, mehr über die Motive des Herrn in den Kuppeln zu erfahren.
    »Seit Langem sieht man wieder einmal Roboter auf unserer Insel«, plauderte er. »Trotz aller damit verbundenen Unruhe dürfen wir es uns als große Ehre anrechnen, dass man Gambaneg plötzlich so viel Aufmerksamkeit widmet.«
    Ein Trupp aus kastenförmigen Maschinen machte sich gerade daran, den Boden zu untersuchen – ausgerechnet an der Stelle, an der sich die Luke befand. Die Maschinen schälten die erste Lage des nassen, halb verfaulten Materials ab, das in ihren Stahlhänden zerkrümelte. Sofort kam die zweite Lage an die Reihe.
    Rtrigor der Glitschige sah es, reagierte aber gar nicht darauf. Ob die zur Schau getragene Gleichgültigkeit sein Gegenüber in irgendeiner Weise beeindruckte, war dabei egal. Wenn die Gesuchten in seinem Haus gefunden wurden, würde er die Konsequenzen tragen müssen.
    »Du irrst dich, Glitschiger«, sagte der Anführer der Roboter. »Nicht nur Gambaneg gehört die Aufmerksamkeit unseres Herrn, sondern dem ganzen Planeten.«
    »Tatsächlich? Dann ist eine Veränderung eingetreten, die niemand vorhersehen konnte. Der Herr in den Kuppeln kümmert sich plötzlich um seine unwürdigen Untertanen? Welcher Umstand dafür wohl verantwortlich sein mag?«
    Der Roboter antwortete nicht. Sein Linsensystem war starr auf Rtrigor gerichtet.
    Der Glitschige fuhr fort: »Sollte es an den neuen Gästen dieser wunderschönen Welt liegen, denen es gelungen ist, unser aller Herrn zu neuen Aktivitäten anzuregen? Es wäre mir ein besonderes Fest, diesen ungewöhnlichen Persönlichkeiten zu begegnen, denn um Persönlichkeiten muss es sich handeln. Wenn es nur um uns Unwürdige ginge, würde der Herr in den Kuppeln doch niemals seine kostbare Zeit verschwenden.«
    Der Roboterführer wandte sich an die übrigen Maschinen, die inzwischen an der vierten Lage der

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