Atlan TH 0008 Die Basiskaempfer
etwas zur Kabine herauf. Malcish duckte sich instinktiv noch tiefer und hielt den Atem an.
Er verstand nicht, was sie wollte, aber irgendwer musste ihr antworten. Oskar und Jane konnten es nicht.
Malcishs Hände waren feucht. Er rieb sich die rechte am Hosenbein ab und packte den Paralysator wieder fester.
»Jane!«, hörte er nun deutlich. »Oskar! Verdammt, was ist los mit euch? Die Burschen sträuben sich! Sollen wir sie zur Vernunft bringen, oder kommt einer von euch und lähmt sie?«
Macht, was ihr wollt!, dachte Malcish. Nein, kommt rauf! Aber einzeln!
Er kam sich vor wie der einsame Held in einem der alten Filme, die es hin und wieder in einer Messe zu sehen gab. Der Draufgänger, der es mit einer ganzen Armee aufnahm. Aber er war kein Held!
»Jane! Oskar!«
Es folgte eine rüde Bemerkung, aus der zu entnehmen war, dass die Rostjäger Oskar und seine Gelüste nur zu gut kannten, dann ein Fluch. Malcish brachte den Kopf wieder in die Höhe. Zwei Ferraten, beides Frauen, kamen auf die Leiter zu. Eine war bewaffnet. Die anderen hielten die Buhrlos noch in Schach, offenbar unschlüssig.
Malcish ließ sich aus dem Sessel gleiten und kroch über Oskar und Jane hinweg auf die Tür zu. Flach auf dem Boden liegend, schob er den Paralysator über den linken Ellbogen und zielte.
Er schoss, als die beiden Frauen auf dem Gerüst waren. Ohne einen Laut von sich geben zu können, sanken sie auf den Gitterplatten zusammen. Polternd landete der Strahler der einen unten auf dem Boden. Malcish handelte, ohne noch lange zu überlegen. Er sprang auf, rannte aus der Kabine und feuerte kniend auf die Rostjäger, die herumgefahren waren und wie erstarrt zu ihm und den Gelähmten aufblickten. Es ging viel einfacher, als er sich das gedacht hatte. Bevor die Ferraten begriffen, wie ihnen geschah, lagen die anderen, die noch Strahler in den Händen hatten, gelähmt am Boden.
Die. Buhrlos besorgten den Rest. Schneller als die Rostjäger erfassten sie die Situation und griffen die SOLAG-Leute an. Malcish hämmerte das Blut in den Schläfen. Das alles kam ihm nun vor wie ein Traum. Er kletterte die Leiter hinunter, sprang das letzte Stück und landete hart. Malcish ging in die Knie und unterdrückte einen Aufschrei, als er das Gleichgewicht verlor und zur Seite kippte. Ein Ferrate stürzte auf ihn zu und wollte nach dem vom Gerüst gefallenen Strahler greifen. Malcish stöhnte auf und erreichte die Waffe vor ihm mit dem Fuß. Er trat sie fort und paralysierte den Mann.
Er kam auf die Beine. Die Schreie der Kämpfenden erfüllten den Hangar. Die Buhrlos gewannen die Oberhand. Noch zwei Rostjäger waren auf den Beinen. Einer von ihnen ging durch einen Faustschlag gegen die Schläfe zu Boden. Der andere sah sein Heil in der Flucht.
Mit einem letzten Schuss verhinderte Malcish, dass er andere Ferraten oder gar einen Trupp Vystiden alarmieren konnte. Plötzlich herrschte eine unheimliche Stille. Der Solaner starrte wieder auf die Waffe in seiner Hand und konnte nicht begreifen, was er getan hatte.
Er warf den Paralysator von sich wie ein glühendes Eisen, an dem er sich die Finger verbrannt hatte.
Die vier Buhrlos kamen auf ihn zu. Malcish stand unschlüssig da und wusste nicht, was er nun tun sollte. Dann aber durchfuhr es ihn: Er hatte es getan! Er hatte es wirklich und wahrhaftig getan – den Magniden und Chart Deccon das E-kick gestohlen!
Dass es Hunderte von Buhrlos gab und er nur vier vor der Gefangennahme bewahrt hatte, zählte für ihn nicht. Es schwächte seinen Triumph nicht ab.
Die Buhrlos holten ihn schnell auf den Boden der Tatsachen zurück.
Sie blieben vor ihm stehen und blickten ihn fragend und dankbar an. Eine der beiden Frauen lächelte und streckte ihm die Hand entgegen. Er ergriff sie.
»Wer immer du bist, Freund, und warum auch immer du uns geholfen hast – du bist jetzt einer von uns.«
»Von ... euch?«, brachte Malcish hervor.
Sie nickte ernst. »Sie werden Jagd auf uns machen. Uns kann nicht viel passieren, denn sie brauchen uns. Dich aber werden ...« Sie vollendete den Satz nicht und beließ es bei der Andeutung. Malcish verstand auch so.
»Und was ... was tun wir jetzt?«
»Ein Versteck suchen«, antwortete ein anderer Buhrlo. »Ich bin Con Fellaster.« Er stellte die anderen vor.
»Malcish«, erwiderte der Solaner. »Einfach Malcish.«
»Fein, Malcish«, sagte Fellaster. »Dann sehen wir also zu, dass wir von hier verschwinden, bevor die Rostjäger zu sich kommen oder sie vermisst werden.
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