Atlan TH 0008 Die Basiskaempfer
gleiten. Auf allen vieren kroch er zur Tür der Kabine und spähte vorsichtig hinaus. Ein Trupp Rostjäger hatte den Hangar betreten. Nun hob ihr Anführer den Arm und deutete zum Kontrollstand herauf.
In seine Richtung!
Malcish schluckte erneut. Das Herz schlug ihm bis zum Hals. Das hatte er nun davon. Er saß in der Falle.
Nur allmählich legte sich seine Panik. Er dachte nach und kam zu dem Schluss, dass die Ferraten nicht unbedingt ihn suchen mussten. Weshalb auch?
Aber ganz gleich, was sie vorhatten – sie kamen die Leiter herauf, wenigstens zwei von ihnen. Die anderen gingen zu den Korvetten und verteilten sich hinter den Landestützen der Beiboote. Malcish schätzte ihre Zahl auf zehn oder zwölf. Einige waren schon nicht mehr zu sehen. Es hatte fast den Anschein, als wollten sie hier jemandem auflauern.
Malcish konnte sich nicht vorstellen, wer das sein sollte. Der Hangar war doch leer.
Die beiden, die die Leiter heraufkamen, waren fast schon oben. Fieberhaft suchte er nach einem Ausweg. Er sah, dass die direkt an der Hangarwand befindlichen Kontrollpulte ein Stück von der Wand abstanden. Dahinter war ein Spalt entstanden, gerade breit genug, dass er sich in ihn hineinzwängen konnte.
Malcish drückte sich zwischen zwei auseinander stehenden Pulten hindurch und schob sich hinter sie. Er legte sich flach auf den Boden. Der Staub lag hier zentimeterdick. Kabelstränge behinderten ihn zusätzlich. Malcish stiegen Tränen in die Augen, als er ein Niesen unterdrückte.
Er lag ganz still, als die Ferraten die Kabine betraten und sich setzten. Der zweite war eine Rostjägerin, eine junge Schönheit, die auf Malcish trotz seines Alters großen Eindruck machte.
Aber was hatte er davon? Er saß fest, und es hatte ganz den Anschein, als richteten sich die Ferraten hier für längere Zeit wohnlich ein.
Als sie zu sprechen begannen, spitzte der Meisterdieb die Ohren. Schon erwachte wieder der Abenteurer in ihm. Und was sie da sagten, hörte sich höchst interessant an.
Der Kerl, noch ein halbes Kind, nannte die Frau Jane, sie ihn Oskar. Malcish schob den Kopf gerade so weit vor, dass er sie sehen konnte. Einige der Kontrollen leuchteten auf. Aus einem Interkomanschluss waren gedämpfte Stimmen zu hören. Hin und wieder sagte Oskar etwas ins Mikrofon, wenn er nicht gerade versuchte, mit Jane zu flirten.
Sie ließ ihn abblitzen. Malcish vermerkte es mit Genugtuung. Sie schien nur eines zu interessieren.
»Eine Schnapsidee«, schimpfte Jane. »Als ob sie gerade hier auftauchen.«
Oskar, der anscheinend die Vergeblichkeit seiner Bemühungen um ein ungestörtes Schäferstündchen im Kontrollstand erkannt hatte, winkte mürrisch ab. »Und wennschon. Hier schieben wir eine ruhige Kugel. Besser als die ewigen Patrouillen.«
Von wem war die Rede? Wer sollte hier auftauchen?
Jane stillte Malcishs Neugier. »Wenn Arjana Joester einen solchen Wirbel um die Buhrlos macht, scheinen die Magniden ganz schön auf dem Trockenen zu sitzen. Vielleicht kommen tatsächlich einige Buhrlos durch diesen Hangar ins Schiff zurück. Vielleicht ist dies wirklich einer ihrer Schleichwege. Ich überlege mir, ob wir dann nicht einfach beide Augen verschließen und gar nichts tun sollten.«
»Jane!«, rief Oskar entsetzt aus. »Du weißt nicht, was du sagst!«
Sie lachte rau und zuckte die Schultern. »Weiß ich das nicht? Oh, ich vergaß, dass du ein Junge mit Ambitionen bist. Ich könnte mir denken, dass Deccon und unsere Brüder und Schwestern der ersten Wertigkeit die Nasen nicht mehr so hoch tragen würden, wenn sie erst einmal eine Zeit lang auf ihr E-kick verzichten müssten.«
Malcish wurde noch hellhöriger. Das war nicht nur interessant, was er da hören musste, das war elektrisierend.
Es war kein Geheimnis für einen, der nicht auf den Kopf gefallen war und Augen und Ohren offen hielt, dass der High Sideryt und die Magniden sich regelrecht mit diesem geheimnisumwitterten E-kick vollpumpten. Was E-kick eigentlich war, wusste Malcish nicht. Gerüchten zufolge handelte es sich dabei um eine Art energetische Aura, mit der sich die Buhrlos aufluden, die über fünf Stunden lang im Weltraum waren. Angeblich gab es Akkus an Bord der SOL, in die sie diese Aura übertragen konnten. Darin gespeichert, konnte sie von den Beherrschern der SOL aufgenommen werden. Ein Ahlnate, den Malcish vor langer Zeit belauschen konnte, hatte davon geredet, dass man dem E-kick eine lebensverlängernde Wirkung nachsagte. Aber das mochten
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