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Atlan TH 0010 – Das Gesetz der Erbauer

Atlan TH 0010 – Das Gesetz der Erbauer

Titel: Atlan TH 0010 – Das Gesetz der Erbauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel & Detlev G. Winter
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erklang wieder die Stimme des Mannes, diesmal deutlich weniger freundlich. »Wir wollen nichts von dir, Mira«, ließ Lothar die Maske fallen. »Aber wir verlangen, dass du uns dieses verdammte Monster auslieferst.«
    »Bist du verrückt geworden?«, rief die Frau entsetzt. »Germa hat niemandem etwas getan.«
    »Glaubst du? Dann komm raus und sieh dir selbst an, was überall los ist. Seit gestern wimmelt es in unserer Nähe von Brüdern und Schwestern der SOLAG. Bestimmt suchen sie das kleine Herzchen. Sie werden abziehen und uns in Ruhe lassen, sobald sie es gefunden haben. Aber niemand kann wissen, was geschieht, wenn sie zu lange darauf warten müssen.«
    »Deine Worte zeigen mir nur eines, Lothar«, sagte Mira leise. »Das wahre Monster ist nicht mit mir hier drinnen – es steht vor meiner Tür!« Ohne auf eine Entgegnung zu warten, schaltete sie ab.
    »Wir müssen fliehen«, sagte Sylva hinter ihr.
    »Nein. So schnell wird Lothar uns nichts tun können. Er kommt nicht hier rein. Und bestimmt kehrt Horm bald zurück.«
    In den kommenden Stunden versuchte Mira Willem zu schlafen. Obwohl sie große Müdigkeit verspürte, konnte sie jedoch kein Auge schließen. Mehrmals schreckte sie auf, weil jemand sich am Schott zu schaffen machte. Zu ihrer Erleichterung hielt das Schloss stand. Nach einer Weile erklangen von draußen laute Schreie.
    »Wir müssen durch den Lüftungsschacht«, forderte Sylva. »Mutter hat uns auf diese Weise schon einmal gerettet.«
    Doch das Gitter ließ sich nicht entfernen. Irgendwann war es festgeschweißt worden. Ohne Werkzeuge war nichts zu machen. Sylva zitterte. Germa war endlich eingeschlafen.
    Mira schrie auf, als das Schott plötzlich zu glühen begann. Blasen bildeten sich auf dem Metall und zerplatzten, wobei winzige Tropfen nach allen Seiten geschleudert wurden. Trotzdem war die Hitze, die sich in der Kabine ausbreitete, einigermaßen erträglich.
    »Sie werden es schaffen«, jammerte Sylva. Zitternd griff sie nach Miras Händen und drückte sie fest. »Mach dir keine Vorwürfe. Du hast getan, was du konntest.«
    Im nächsten Moment glitt das Schott wie von Geisterhand bewegt auf. Roboter drangen in die Kabine ein. Mira Willem hatte diesen plump wirkenden, kastenförmigen Typ, der über jeweils vier Arme und Beine verfügte, nie zuvor gesehen.
    Es waren vier Maschinen. Während zwei auf Sylva und sie zukamen, begannen die beiden anderen damit, die wenigen Einrichtungsgegenstände der Kabine abzubauen.
    »Was soll das?«, brauste die Frau auf. »Wer schickt euch? Die Ferraten?«
    Die Roboter schwiegen. Ihr Verhalten war mehr als nur seltsam. Einer von ihnen wandte sich schließlich Mira zu. Eindringlich musterte er die Frau.
    Im Nebenraum war Germa aufgewacht und begann zu schluchzen. Sylva wollte zu ihr gehen, wurde aber von einer der Maschinen festgehalten.
    »Wer gibt euch die Befehle?«, schrie Mira. Schlagartig fühlte sie sich in die Zeit zurückversetzt, da die Bordnomaden auf ihren Streifzügen durch das Schiff auch mit Robotern konfrontiert worden waren. Dann war es stets wichtig gewesen, die Nerven zu bewahren.
    »Ihr wagt es, euch an einer Schwester der fünften Wertigkeit zu vergreifen?«, stieß sie zornig hervor.
    Sie konnte nur bluffen. Das blutrote Abzeichen mit dem Atomsymbol, das sie als Troilitin auswies, besaß sie nicht mehr.
    »Niemandem geschieht etwas«, sagte der Roboter. »Ihr müsst keine Angst haben. Wir werden euch nach Osath bringen, wo ihr in Zukunft frei leben könnt. Folgt mir.«
    Sylva sah fragend auf. Sie schien nicht zu begreifen, was um sie herum geschah.
    Weitere Maschinen drangen durch das zerstörte Schott ein und begannen, die Wände der Kabine aufzuschweißen.
    »Was macht ihr da?« Sylva schüttelte den Kopf. »Was soll das alles?«
    »Ihr werdet mit einem Raumschiff auf den Planeten geflogen.« Ein zweiter Roboter schob Mira und Sylva nun mit sanfter Gewalt auf den Gang hinaus. Ein dritter hastete an ihnen vorbei. Er trug Germas schmächtigen Körper auf den Armen. Dabei ging er mit äußerster Behutsamkeit vor.
    »Warte!«, rief Sylva. Aber die Maschine ignorierte sie.
    Nach wenig mehr als fünfzig Metern machte der Korridor eine rechtwinklige Biegung. Als Mira und das Mädchen diese Stelle erreichten, prallten sie entsetzt zurück.
    Vor ihnen, wo die Außenwandung der SOL sein musste, war ...
    ... ein gähnendes Nichts. Die Unendlichkeit des Alls schloss unmittelbar an den Gang an.
    Im ersten Schreck fuhr Mira sich mit der Hand an die

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