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Atlan TH 0010 – Das Gesetz der Erbauer

Atlan TH 0010 – Das Gesetz der Erbauer

Titel: Atlan TH 0010 – Das Gesetz der Erbauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel & Detlev G. Winter
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Kehle, weil sie glaubte, ersticken zu müssen. Doch schnell kehrte ihre kühle Überlegung zurück, und sie erkannte das kaum merkliche Flimmern, welches das Licht der fernen Sterne trübte.
    Ein Energieschirm, dachte die Frau.
    Mit glühenden Bremsdüsen näherten sich zwei Raumschiffe.
    »Geht an Bord. Ihr seid in Sicherheit«, sagte der Roboter hinter Mira.
    Sie schüttelte unwillkürlich den Kopf. Die SOL verlassen –das war etwas, was sie sich nur schwer vorstellen konnte. Hier war sie aufgewachsen. Die Korridore und Kabinen der SZ-1 waren ihre Heimat.
    Leben auf einem Planeten? Mira wusste durchaus, was sie sich darunter vorzustellen hatte. Planeten dienten der SOL gemeinhin als Rohstoffquelle. Von ihnen waren auch die Extras gekommen und so manches Tier an Bord des Hantelraumers. Desgleichen viele der Pflanzen, die in den Farmen kultiviert wurden.
    Früher, so hieß es, hatten die Solaner auf Planeten gelebt. Heute wussten nur noch die Pyrriden, wie es außerhalb des schützenden Schiffsrumpfs zuging. Aber sie verbrachten allerhöchstens Tage auf den Welten, die man in unregelmäßigen Abständen anflog.
    »Müssen wir wirklich?«, fragte Sylva mit tränenerstickter Stimme.
    »Ich fürchte, wir haben keine andere Wahl«, gab Mira zurück.
    Sie harrte der Dinge, die unweigerlich kommen mussten. Obwohl sie wusste, dass sie gegen die Roboter keine Chance hatte, konnte sie den nächsten Schritt nicht tun. Es schien, als wären ihre Füße untrennbar mit dem Boden des Korridors verbunden. Jeden Moment würden die Maschinen sie mit Gewalt auf das Transportschiff schaffen. Doch nichts geschah. Als auch nach über einer Minute alles ruhig blieb, wandte sie sich um.
    Die Roboter beachteten sie nicht mehr. Fast schien es, als seien sämtliche Funktionen der Maschinen schlagartig erloschen.
    Sylva bemerkte es ebenfalls. »Wir müssen meiner Schwester helfen«, hauchte sie.
    Der Roboter, der das Mädchen auf den Armen trug, verharrte regungslos am äußersten Ende des Ganges. Germa war wach. Aus weit aufgerissenen Augen starrte sie ins All hinaus. Der Anblick schien ihr gutzutun. Überrascht stellte Mira fest, dass ihr Fieber gesunken war.
    »Sollen wir dich tragen?«, fragte die Frau.
    »Lasst nur ... es ... geht schon.«
    »Dann nichts wie weg, bevor diese Blechkästen es sich anders überlegen.«
    An der nächsten Abzweigung kamen ihnen drei Männer entgegen.
    »Bleibt hinter mir«, zischte Mira. »Und wenn sie angreifen, rennt weg, so schnell ihr könnt.«

4.
     
    Chart Deccon erkannte das Monster, dessen Abtransport er vor wenigen Tagen beobachtet hatte, sofort wieder. Der gedrungene Körper mit dem runden, von silbergrauem Haarflaum bedeckten Schädel war unverwechselbar. Obwohl das Wesen sich nur auf dem Bauch kriechend vorwärtsbewegte, entwickelte es ein beachtliches Tempo.
    Einen Atemzug später erschien eine zweite Person in der offenen Schleuse – und Chart Deccon hielt für einen Moment den Atem an. Einige der Magniden begannen verhalten miteinander zu flüstern.
    Natürlich hatte der High Sideryt stets damit rechnen müssen, dass Atlan noch lebte – vor allem, nachdem die Sprengung des Quaders nicht wie geplant verlaufen war. Chart Deccon hatte allerdings nicht gedacht, ihm so schnell wieder zu begegnen. Ganz sicher hatte der Arkonide den Betrug durchschaut, und mit einiger Wahrscheinlichkeit wusste er auch, dass der Kommandant der SOL von Anfang an nichts anderes im Sinn gehabt hatte, als sich seiner und der Schläfer zu entledigen.
    An Atlans Stelle würde ich mich rächen wollen, dachte Deccon bestürzt.
    »Weshalb kommt er zurück?«, fragte Arjana Joester. »Er muss doch damit rechnen, dass er nicht gerade freundlich empfangen wird.«
    »Dämliche Frage«, erwiderte Wajsto Kolsch. »Was soll er denn sonst tun? Sich vielleicht auf Mausefalle VII zur Ruhe setzen?«
    »Er kommt allein. Heißt das, dass seine Begleiter im Quader umgekommen sind?«, ging die Frau nicht auf die Beleidigung ein.
    »Sie können auch auf dem Planeten zurückgeblieben sein«, sagte Kolsch.
    Arjana Joester winkte ab. »Auf jeden Fall muss der Arkonide eine ziemliche Wut im Bauch haben. Man kann es ihm nicht einmal verdenken.«
    Das Bild wechselte. Für eine Weile war Atlan verschwunden, bis er in den Aufnahmebereich einer anderen Optik geriet.
    »Er kommt hierher!«, rief Lyta Kunduran. »Er kommt in die Zentrale!«
    Natürlich tut er das, du dumme Kuh, dachte Chart Deccon und nickte bitter. Dann kehrte seine gewohnte

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