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Atlan TH 0010 – Das Gesetz der Erbauer

Atlan TH 0010 – Das Gesetz der Erbauer

Titel: Atlan TH 0010 – Das Gesetz der Erbauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel & Detlev G. Winter
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Möglichkeit, es herauszufinden. Er hoffte nur, dass eine etwaige Revolution ohne großes Blutvergießen verlaufen würde.
    Er kam an versiegelten Räumen vorbei, die bereits zur Verteilerstation gehörten. Was sich in ihnen verbarg, wusste niemand. Selbst die Bordnomaden waren nicht das Risiko eingegangen, die Türen zu öffnen. Von nun an war Horm noch vorsichtiger.
    Dass das eine kluge Entscheidung war, zeigte sich schon Minuten später, als sich lautstark mehrere Roboter näherten. Horm wartete nicht erst, bis er sie sehen konnte, sondern huschte bereits beim Klang ihrer schweren Schritte in einen Seitengang.
    Die Maschinen stapften achtlos vorüber. Es waren Typen, wie er sie noch nie zuvor an Bord der SOL gesehen hatte. Schätzungsweise drei Meter hoch, mit eckigen, wuchtig wirkenden Körpern und vier kurzen, stämmigen Beinen. Aber das hatte nichts zu sagen. Sie konnten aus einem anderen Teil des Schiffes herbeigeholt worden sein, um die Aufständischen zurückzuschlagen.
    Nur seltsam, dachte Horm, dass nirgendwo Kampflärm zu vernehmen ist. Allerdings hatte er bisher nicht bewusst darauf geachtet, und die Geräuschkulisse an Bord war zu vielfältig, als dass er mit Sicherheit ausschließen konnte, die Zeichen eines Kampfes schlicht überhört zu haben.
    Er hastete weiter. Selbst vor dem Hauptzugang zur Verteilerstelle gab es keine Wachen mehr. Der ganze Sektor schien ausgestorben.
    Sollte die SOLAG ihre Kräfte zusammengezogen haben, um den Rebellen Paroli bieten zu können? Waren deshalb die Ferraten, die ihn gefangen genommen hatten, so schnell wieder verschwunden?
    Fragen über Fragen, auf die Horm keine Antworten wusste.
    Vorsichtig, jeden Moment gewärtig, mit Rostjägern oder gar Vystiden zusammenzutreffen, durchquerte er das große, offen stehende Lastenschott.
    Aber niemand zeigte sich. Irritiert blieb er stehen. Knapp fünf Meter vor ihm, neben dem Durchgang zur ersten Lagerhalle, standen sonst die Kampfroboter, die jeden kontrollierten und allzu gierige Solaner mit Nachdruck daran hinderten, mehr Waren fortzuschaffen, als ihnen zustanden. Er hatte mehr als einmal erlebt, wie energisch die Maschinen dabei vorgingen. Offensichtlich stimmte hier einiges nicht.
    Waren da nicht Geräusche?
    Horm verfluchte den Verlust seiner Waffe. Mit der Neuropeitsche hätte er es sich zugetraut, notfalls sogar einen einfachen Roboter lahmzulegen. Er hörte ein leises Rascheln, als würden winzige Füße über den Metallboden huschen. Und es kam näher!
    Horm Brast presste sich an die Wand neben dem Durchgang. Das Geräusch verstummte abrupt. Dann scharrten Krallen über den Bodenbelag.
    Ein Extra?
    Horm duckte sich, bereit, den Fremden sofort anzugreifen, doch als dieser stolz und mit aufgerichtetem Schwanz an ihm vorbeispazierte und ihn nicht einmal eines Blickes würdigte, war er nahe daran, sich in den Arm zu zwicken. Das alles konnte doch nur ein Traum sein!
    Der vermeintliche Angreifer war eine Katze. Noch dazu ein besonders großes und prachtvolles Tier, mit dichtem, hellem Fell. Es zerrte ein riesiges Stück rohes Synthofleisch hinter sich her.
    Bedurfte es eines besseren Beweises, dass die Verteilerstation verlassen war? Horm Brast fragte nicht mehr nach dem Grund, er hastete in den Lagerraum, während die Katze laut miauend vor ihm floh.
    Alles war wie immer. In engen Regalreihen lagerten verpackte Waren und Ersatzteile. Horm überflog die Beschriftungen. Leider befand sich nichts darunter, was er wirklich benötigte.
    Noch vor Kurzem hätte er sofort die Gelegenheit ergriffen und sich hemmungslos bedient. Er wusste, was sich verkaufen ließ und wo er diese Schätze sicher verstecken konnte. Aber nun ging es ihm allein um Germa.
    Er hatte sich verändert. Reichtum und Macht bedeuteten ihm auf einmal weit weniger als das dankbare Lächeln eines Solaners, als Freundschaft, Wärme und echte, ehrliche Zuneigung.
    »Ich muss verrückt geworden sein«, murmelte er leise vor sich hin. Dabei gingen ihm die Worte jenes geheimnisvollen Atlan immer wieder durch den Sinn. Wer war der Silberhaarige wirklich? Warum strahlte er eine derart überwältigende Überzeugungskraft aus?
    Horm Brast hatte den gut zwanzig Meter langen Raum durchquert, ohne die gesuchten Medikamente zu finden. Neben dem Durchgang zur nächsten Halle standen mehrere Container. Prüfend sog Horm die Luft ein. Es roch nach Abfällen, und ein Hauch von Verwesung machte sich bemerkbar.
    Der Mief kam aus den Behältern. Als er einen davon öffnete, schlug

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