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Atlan TH 0010 – Das Gesetz der Erbauer

Atlan TH 0010 – Das Gesetz der Erbauer

Titel: Atlan TH 0010 – Das Gesetz der Erbauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel & Detlev G. Winter
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diese Verschnaufpause zu verdanken«, stellte Bow fest.
    »Wie sollte er das denn angestellt haben?«, wollte Nurmer wissen.
    Lyta Kunduran zuckte die Achseln. »Was weiß ich. Er hat sich lange genug auf Mausefalle VII herumgetrieben. Und man sagt ihm geradezu magische Fähigkeiten nach.«
    »Und dann hilft er ausgerechnet uns?« Curie van Herling lachte. »Uns, die wir ihm an den Kragen wollen?«
    »Bist du wirklich so verbohrt, oder trampelst du nur gerne auf den Nerven anderer herum?«, fragte Palo Bow. »Er hilft nicht uns; er hilft der SOL!«
    »Seht!« Lyta Kunduran zeigte auf einen der Monitoren, die sie zur Überwachung verschiedener Decks eingesetzt hatte. Sekunden später erlosch die Wiedergabe in einem grellen Lichtblitz.
    »Da kommt unser Held ja schon.« Arjana Joester grinste.
    »Haltet die Klappe!«, sagte Chart Deccon so laut, dass mehrere Magniden zusammenzuckten. »Alle! Und dann gebt den Befehl, Atlan ungehindert passieren zu lassen. Ich will hören, was er zu sagen hat.« Damit wandte er sich um. Die Roboter seiner Leibwache schickten sich an, ihm zu folgen, aber er winkte heftig ab. »Bleibt, wo ihr seid. In meiner Klause bin ich sicher, ich brauche euch nicht.«
    Der High Sideryt bemerkte die irritierten Blicke, die ihm einige Magniden zuwarfen. »Ihr glaubt, dass ich mich vor dem Arkoniden fürchte, nicht wahr?«, grollte er. »Wie immer liegt ihr falsch. Tut einfach, was ich euch sage.«
     
    Das klobige, aus schwarzem Holz gefertigte Mobiliar des Raumes vermittelte den Eindruck der Düsternis. Er verstärkte das Gefühl des Alleinseins noch. Nie zuvor war sich Chart Deccon so verloren vorgekommen.
    Der High Sideryt war müde. Die Last der Verantwortung drückte schwer. In letzter Zeit hatte er sich oft gefragt, ob das, was er tat, richtig war. Ob er wirklich sein Bestes für die SOL gab. Manchmal zweifelte er daran, ohne selbst zu wissen, weshalb.
    Zögernd aktivierte er die Verbindung zur Zentrale. Obwohl er am liebsten eine Zeit lang nichts gesehen und gehört hätte, konnte er die Ankunft Atlans natürlich nicht ignorieren.
    Deccon ließ sich schwer in seinen thronähnlichen Sessel fallen. Mit einer fahrigen Bewegung angelte er nach dem Tischchen, auf dem der E-kick-Akku stand, und zog es zu sich heran. Aber noch wartete der High Sideryt damit, sich die Elektroden anzulegen.
    Die Augenlider wurden ihm schwer. Ohne dass er etwas dagegen tun konnte, verfiel er in einen Dämmerzustand, der dem Schlafen näher war als dem Wachen.
    Plötzlich schreckte er auf. Jemand hatte einen Namen laut ausgesprochen: »Atlan!«
    Schlagartig war der High Sideryt hellwach. Der Arkonide stand vor dem Zentraleschott und wartete darauf, dass man ihn einließ. Er machte einen gelassenen, fast aufreizend ruhigen Eindruck.
    »Wir könnten dich durch die SOL hetzen, bis du zusammenbrichst«, sagte Arjana Joester gerade. Eisige Kälte schwang in ihrer Stimme mit.
    »Bist du dir da sicher?« Atlan lächelte.
    »Warum bist du hier?«, fragte Lyta Kunduran, bevor ihre Kollegin weitere Drohungen ausstoßen konnte.
    »Meinst du das ernst?« Der Arkonide schüttelte den Kopf. »Die SOL steht kurz davor, in ihre Einzelteile zerlegt zu werden – und ihr scheint nicht allzu viel dagegen unternommen zu haben. Korrigiere mich, wenn ich mich irre.«
    »Und das sollen wir ausgerechnet dir abnehmen?«, zischte Curie van Herling. »Es gibt gute Gründe, die uns veranlassen anzunehmen, dass du mit dem Herrn von Mausefalle VII zusammenarbeitest. Wahrscheinlich willst du die Macht an Bord übernehmen.«
    »Lässt du mich deshalb hier draußen stehen?« Atlan wirkte auf einmal ungehalten. »Weil du Angst hast, ich könnte Anspruch auf das erheben, was du als Macht bezeichnest? Wenn du wirklich Macht hättest, würdest du dich nicht vor mir fürchten, sondern mir von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen.«
    »Ich ...«, setzte Joester an, wurde jedoch von der Stimme Chart Deccons unterbrochen.
    »Öffne das Schott«, sagte der High Sideryt leise.
    »Aber ...«
    »Öffne das Schott! Ich wiederhole mich nicht noch einmal!«
    Arjana Joester presste die Lippen aufeinander und tat wie ihr geheißen.
     
    Als der Arkonide eintrat, bot ihm niemand einen Platz an, obwohl genügend Sitzgelegenheiten vorhanden waren. Atlan lächelte und blickte sich langsam um.
    »Also?«, stieß Lyta Kunduran hervor.
    »Wo ist Chart Deccon? Ich möchte, dass er ebenfalls hört, was ich zu sagen habe.«
    »Der High Sideryt hört alles, was er hören muss«,

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